Dienstag, 20. Februar 2018

Innere TCM Organ-Uhr wird durch kognitive Restrukturierung richtiggestellt

"Am eigenen Leib" hat der Blogger erlebt, wie seine innere Organ-Uhr - nach jahrzehntelanger Fehl-Einstellung - auf eine normal wirkende Abfolge von Zeit- und Organtätigkeiten zurück korrigiert worden ist. Bei dieser Rückstellung um 6 (oder sind es 12?) Stunden haben nicht mitgewirkt:

- der Wille des Patienten
- Anregungen und Ideen aus der Fachliteratur.

(Vgl auch Beschreibungen des Status ante
im Post vom 10.02.2017 (Beginn der Übungen zur kognitiven Umstrukturierung nach Janice Walton-Hadlock, Santa Cruz, Ca., U.S.A.) und
im Post vom 12.08.2014 (L-Dopa-Teilausstieg in 5 Phasen bei Parkinson) in diesem Blog
Die 5 Phasen des Tages sind dort eindringlich geschildert.)


5 Phasen alle 24 Stunden: Teilausstieg von synthetischer L-Dopa-Medikation

A-Phase
zum Leben erwachen 
zwischen 5 und 9 Uhr morgens
B-Phase
das Tages-Soll erfüllen 
zwischen 7 und 12 Uhr vormittags
C-Phase
die "Vor-Hölle" durchstehen
zwischen 12 und 16 Uhr nachmittags
D-Phase
das Gehen wieder erlernen
zwischen 16 und 19 Uhr spätnachm.
E-Phase
17 Stunden gebremst aktiv bleiben
zwischen 12 und 5 Uhr  des Tages + 1


im Post werden die 5 Phasen des L-Dopa-Entzugs-Experiments exakt beschrieben

Die Zeit-Korrektur erfolgte "ohne eigenes Zutun". Diese gewagte These wird nun diskutiert:
Organ-Uhr der TCM zeigt die Abfolge der Organ-Aktivitäten bei Tag + bei Nacht

Wie fühlte sich die alte Fehl-Einstellung der Zeit an ?

Welcher Parkinson-Patient kennt sie nicht: die ruhigen und angenehmen Zeiten am späten Abend von 20 - 22 Uhr und in der Nacht von 23 - 01 Uhr.  Alle anderen begeben sich zur Ruhe, und der Parkinson-Patient wandert in seinem Haus oder Appartement hin und her - ohne Geh-Störungen und mit großem Abstand von der Medikation. Als wäre es nicht 24 Uhr sondern 7 Uhr morgens.  Als läge noch ein Tagewerk vor dem von Mitmenschen so gesehenen, gesundheitlichen "Wrack". -

Eine Motivation zum Schlafengehen zu entwickeln, ist in diesem Zustand schwer. Erinnerungen an stundenlanges Wach-Liegen im Zustand der "schlaffen Lähmung" lassen die Erwägung, jetzt ins Bett zu gehen, wie eine Selbst-Bestrafung erscheinen: bloß nicht das! - Der Patient bleibt lange wach und sucht derweil allenthalben nach Zerstreuung. Alles läuft dann darauf hinaus, dass von der wahren Misere abgelenkt wird. Nur nicht den nächsten Morgen abwarten und das klarstellen, was klar zu stellen ist. - Stattdessen "dreaming the hours away" - und ein Glas Rotwein sei ja "gesund". Bett-Liegezeit insgesamt pro Nacht: 6 -7 zermürbende Stunden in Folge stündlichen Aufwachens und diverser Bewegungsstörungen.  Echter Schlaf in zusammenhängender Zeit nie mehr als 1 - 2 Stunden bis zur nächsten Schlaf-Kurzzeit. - Wie soll eine derart  in Einzelstunden zerhackte Nacht das zustande bringen, was der Körper und der Geist des Menschen braucht?-  Dr. Stasha Gominak, Neurologin und Schlafforscherin, sieht die Anforderungen so:

"Light Sleep and Deep Sleep


eine in Stunden gestückelte Nacht passt niemals ins Schema der Anforderungen
 

The first stage of sleep is Light Sleep, a “waiting phase” to be sure we “are in a safe place to get paralyzed”. Light sleep is still sleep but we are still moving about and wake easily. Light sleep is recorded on the hypnogram below as a horizontal line. REM sleep is in black, recorded at the top. Light sleep is drawn below REM but above Slow Wave sleep. There are two phases that we consider Deep Sleep; Slow Wave sleep depicted below as “Deep slow sleep”,   and Rapid Eye Movement (REM) sleep. The major difference between light sleep and deep sleep is that in deep sleep we are paralyzed and performing the “work” of sleep. Children grow in slow wave sleep and probably, adults repair during slow wave sleep. Memory work is thought to happen in both REM sleep and slow wave sleep."


in der früheren Phase der Fehl-Einstellung der Organ-Uhrzeit

Morgens  dann aber mit "frischer" (synthetischer) L-Dopa-Medikation aufgekratzt munter und gut gelaunt im Wohnbereich hin und her eilen.. Nach drei Stunden ist dann der "L-Dopa-Zauber" verflogen... Danach kommt die weniger lustige Zeit nachmittags mit aufkommender Ermüdung, der nicht stattgegeben wird, um zu verhindern, dass die späten Aktivitäten ca. um Mitternacht noch weiter zunehmen. - All dies ist längst Vergangenheit.

Der Blogger bekennt selbst, auf diese Weise die Nacht zum Tag gemacht zu haben. Beendet wurde das "Night and Day"-Spiel erst gegen Ende des Jahres 2013. Damals im 17. Jahr mit Morbus Parkinson, idiopathischer Typ. Der Blogger verzichtete auf außer-Haus-Aktivitäten, um die mit synthetischem L-Dopa ermöglichten Bewegungsstabilisierungen langfristig nicht durch schon erlebte L-Dopa-Resistenz ( = Freezing ) zu gefährden. Der Kampf gegen unausweichliche L-Dopa-Wirkungen wurde härter als der gegen verschiedene Parkinson-Symptome. Letztere wurden stückweise besiegt, L-Dopa-Resistenz - in Folge der Dauermedikation von über zehn Jahren - aber blieb bestehen.

Was heißt hier "Umstellung" der Organ-Uhr?

Mit dem Begriff "Umstellung" ist eine tiefgründige Veränderung der Aktivitäten gemeint, ein Wandel der Tag-und-Nacht-Unterscheidung. Von 2013 - Ende 2017 versuchte der Blogger, tagsüber beschränkt aktiv ganz ohne synthetishe L-Dopa-Medikation auszukommen. Den nächtlichen Schlaf versuchte der Blogger durch stündliche Medikation von je 25 mg = 1/4 Madopar-Tablette zu sichern. Eine die Muskelspannung und damit das entspannte Liegen ermöglichende Wirkung dieser 25 mg/Stunde Medikation dauerte nur eine Stunde an. Ohne Nachlegen weiterer 25 mg Madopar stürzten der Muskeltonus und die Stimmung des Schlafwilligen ins Bodenlose ab. Bei 10 im Bette verbrachten Stunden wurden nächtens so zusammengerechnet 250 mg synthetisches L-Dopa konsumiert.

(Auch im Fall eine Verdoppelung der kleinen Rationen auf 50 mg l-Dopa änderte sich nichts an den geschilderten Tatsachen. Nur dass die Summe dann auf 500 mg L-Dopa pro Nacht angestiegen wäre; mit schrecklichen Folgen für den psychischen Zustand.)

Und jeden Vormittag ging es dann um den täglichen Entzug von der unangenehmen Droge von ca. 10.30 bis 13.00 Uhr. Liegen, weil man nicht stehen und nicht gehen kann. Aber danach, in den täglichen "L-Dopa-Ferien",  konnte und kann sich der Blogger vielseitig betätigen ohne die typischen Parkinson-Symptome: gehen, kochen, abwaschen, am PC arbeiten u.ä.

Ein neuer Versuch im Zuge kognitiver Restrukturierung 2018

Die Zeit-"Umstellung" der inneren Organ-Uhr geschah in den ersten Januar-Tagen 2018. Die Psychotherapie der kognitiven Re-Strukturierung war schon seit einem Jahr fortgeschritten.

Es beginnt damit, dass abends ab ca. 18.30 Uhr mental innere Ruhe eintrat. Ein Tagewerk war getan. Ein ordentliches Essen war selbst zubereitet worden.  Die Küche war aufgeräumt, Rechnungen waren bezahlt, Abrechnungen waren ordentlich eingereicht und abgelegt worden. Die Übungen zur kognitiven Restrukturierung wurden vorschriftsgemäß absolviert. - Ein bis zwei freundliche Gespäche hatten dem Tag die Würze gegeben. Ein schöner Plan für eine Ausfahrt morgen mit dem Pedelec-Trike  war in Arbeit. Und noch ein kurzer Blick in die Statistik der Nutzer des parkinson-coaching.blogspot.com: "Aha, heute waren es 74 Nutzer in drei Ländern: in Deutschland, Russland und in den U.S.A."

Einige qi gong Übungen waren noch nachzuholen, ein paar Akupunkturpunkte zu stimulieren,
der Blogger wurde spätestens um 20 Uhr deutlich müde und lag um 20.30 Uhr im Bette. - Jeden Abend seit Januar 2018.  Schliesslich ist es Winter! - (vgl. Post vom 12.10.2009 über das in der TCM empfohlene Schlafverhalten in den vier Jahreszeiten.)

...und nun das kleine Wunder: die Ursache der "Zeit-Zurück-Stellung" ?
Natur anstatt pharmazeutische Chemie !

# 12 Stunden Schlaf ohne größere Unterbrechungen. Eine solche Menge Schlaf hat der Blogger auch zu Zeiten bester Gesundheit niemals erlebt.
# Aufstehen nach dem Aufwachen erst möglich nach Sonnenaufgang - trotz 200 - 250 mg pflanzliches L-Dopa im Konzentrat der Mucuna Pruriens, dessen Medikation in 4 oder 5 x 60 mg L-Dopa-Dosen (pflanzlich) auf die 12 Schlafstunden verteilt wird. auffällig: Eine große Müdigkeit  bremst die Initiative zum Aufstehen.
# Die ersten 3 Kapseln mit je 60 mg pflanzliches L-Dopa tragen den Ruhenden bis zu 8 Stunden Tiefschlaf ab 21 Uhr, also bis 5 Uhr morgens.
# Die 4. Kapsel Konzentrat wird dann um ca. 5 Uhr morgens eingenommen, die 5. Kapsel um ca. 7 Uhr morgens - dann wirksam um ca. 8.30 Uhr. - immer noch vor dem Hintergrund einer Ermattung wie nach einem 5.000-Meter-Lauf: schlaff, doch nicht in schlaffer Lähmung, sondern fast entspannt.

Das Körpergefühl sagt: Ich wusste gar nicht mehr, wie sich nächtlicher Schlaf anfühlt nach zehn Jahren nächtlich 8 Runden im Boxer-Ring gegen das synthetische L-Dopa. Der Extrakt der Samt- bzw. Juck-Bohne Mucuna Pruriens fühlt sich dagegen an wie warme Milch mit Honig plus einem Schuss Rum. Allerdings: je näher die Stunde des Aufstehens kommt, desto größer die Gefahr des Verschlafens. Vertrackt. - Der Blogger gesteht: zur Not schluckt er 1 Stunde vor dem Aufstehen 25 oder 50 mg synthetisches L-Dopa = 1/4 oder 1/2 Madopar-Tablette. Nebbich.

Interpretation des frühmorgendlichen Tiefschlafes
(vgl auch Post vom 5.03.20118 über die Akupressur gegen "niedrigen Blutdruck" )

Mit der Umstellung auf nächtliche mucuna-pruriens-Extrakt-Medikation sind frühmorgendliche Tiefschlaf-Attacken verbunden. Diese sind auch mit schlaffen Lähmungen verbunden, um deren Vermeidung bzw. Überwindung es eigentlich geht. - Aber auch die Lösung des Dilemmas ist schon ausprobiert und zum Standard geworden:

a. Ab ca. 4 Uhr morgens melden sich Entzugserscheinungen des synthetischen L-Dopas. Dessen erste und letzte Medikation erfolgte mit 75 mg um ca. 20.30 Uhr. Danach nur noch mucuna-Bohnen-Extrakt, davor: nichts (s. o.)  Schlaffe Lähmungen kommen und bleiben - bis sie von 25 mg synthetischem L-Dopa (1/4 Tablettte)  vertrieben werden. Endgültig - oder besser gesagt - bis zum kommenden Abend um 20.30 Uhr, wenn es zur Nachtruhe ruft.

b. Mit 25 mg um ca. 4 Uhr morgens begnügt sich das Gehirn und das ZNV. Eine Stunde danach gibt es dann wieder dem milderen mucuna-Extrakt in der Kapsel mit je 60 mg pflanzlichem L-Dopa.

c. Wenn der Blogger sicher gehen und pünktlich aufstehen will, nimmt er 60 Minuten vor dem Aufstehen noch einen - den letzten - Krümel von 25 mg synthetischem L-Dopa.

Mit unserem Latein am Ende?

Nein, aber der Weg zum Ziel verzweigt sich - entsprechend den Lebenswirklichkeiten der Parkinson-Patienten, wie Dr. Janice Hadlock herausfand.

Halb genesen von Morbus Parkinson?

Immer noch steckt der Blogger in seiner zur Hälfte gelungenen Genesung vom Morbus Parkinson fest. "Auf Pause-Schaltung festgesetzt", nennt dies Janice Walton-Hadlock. Auf Englisch: "Stuck On Pause", vgl Webseite des Parkinson's Recovery Project.
Die durch neue Tiefschlaf-Erfahrungen  gewonnene Energie wird der Blogger nun einsetzen, um seine Pausen-Schaltung zurück zu setzen auf Voll-Betrieb. ..und wohin führt dieser Weg?

"The new material: childhood initiation of pause mode"
 JWH: "... a way to reverse-engineer the brain's pause-bound striatal and thalamic inhibitions"
JWH: "Today, instead of starting treatment with foot therapy, I check to see if patient’s spinal current can travel up into the head, or if it stops at the base of the neck. If the current stops at the base of the neck, as it does in over ninety percent of my patients with Parkinson’s, I start by teaching a person how to retrain and reactivate his striatum." in: Stuck on Pause

 wird noch übersetzt und fortgesetzt!


EXKURS:
(vgl. auch Post vom 20.08.2014 in diesem Blog)
Dies sind Forschungsergebnisse über die Wirkung von Mucuna Pruriens, die als Vertriebsunterstützung für Ayurveda-Produkte genannt werden:

"The research
In 15 psychiatric patients, Mucuna pruriens 15 gm of crude seed powder was found to drastically inhibit the prolactin response to chlorpromazine injection, as effectively as 0.5 g of L-dopa). No side or harmful effects were observed in those patients ( Vaidya, R. A., Neurology (India), 1978, 26, 177) .
60 patients with Parkinson's disease were given Mucuna pruriens in an open study for twelve weeks. Statistically significant reductions in Hoehn and Unified Parkinson's disease rating scale scores were seen when the herb was taken continuously for twelve weeks ( Manyam B.V. 1995, J. Altern. Completment Med. Fall. 1(3): 249-255.)
The therapeutic benefits of the seeds of the Mucuna pruriens plant, which are widely recommended by the Eastern Indian ethno therapeutics for people suffering from Parkinson’s disease, are primarily attributed to L-DOPA, a major bioactive constituent. Following validation of the intrastraital 6-OHDA injection with amphetamine in the parkinsonian mice model, the animals were fed synthetic L-DOPA (125 or 250 mg/kg) or Mucuna pruriens endocarp (MPE, 2.5 or 5.0 g/kg) mixed with mice chow (n =6, for each dose and drug). Controls received no drug. An additional dose of L-DOPA or MPE in the same doses plus carbidopa (50 mg/kg) were administered via gavage (controls received only carbidopa 50 mg/kg) an hour prior to testing with rotometer. Contralateral rotation (to the side of the 6-OHDA lesion) (CLR) was recorded for 240 minutes as a measure of anti-Parkinson activity. Results showed that dose for dose, MPE showed twice the anti-Parkinson action compared with synthetic L-DOPA in inducing CLR in the Parkinson animal model. This study suggests that MPE may contain unidentified anti-Parkinson compounds in addition to L-DOPA, or it may have adjuvants that enhance the efficacy of L-DOPA ( Mucuna pruriens proves more effective than L-DOPA in Parkinson's disease animal model Ghazala Hussian, Bala V. Manyam *Department of Neurology, Southern Illinois University School of Medicine, PO Box 19230, Springfield, Illinois, USA .)
Mucuna pruriens Linn. (Fabaceae), commonly known as cowhage plant or kapi- kacho or kevach in Hindi, is the most popular drug in the Ayurvedic system of medicine (Chopra, R. N., Nayar, S. L. and Chopra, I. C., Indian Medicinal Plants, CSIR,New Delhi, 1956)
Its different preparations (from the seeds) are used for the management of several free radical-mediated diseases such as ageing, rheumatoid arthritis, diabetes, atherosclerosis, male infertility and nervous disorders. It is also used as an aphrodisiac and in the management of Parkinsonism, as it is good source of L dopa (Vaidya, R. A., Allorkar, S. D., Seth, A. R. and Panday, S. K., Neurology, 1978, 26, 179–186) The seeds of Mucuna pruriens show hypoglycemic, hypocholesterolemic acti- vity in experimental rats (Pant, M. C., Uddin, I., Bhardwaj, U. R. and Tewari, R. D., Indian J. Med. Res.,1968, 56, 1808)
Other parts of this plant are also in medicinal use, e.g. trichomes of pods are used for de-worming, decoction of root in delirium, root powder as a diuretic and anti-inflammatory agent. Similarly, the paste of fresh root is recommended for reducing lymphoedema."


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