Mittwoch, 24. April 2019

Inmitten struktureller Dissoziation des Bloggers baut der ANP (Anscheinend normaler Persönlichkeitsanteil) jetzt deutlich ab

Endlich ist es so weit, und es liegen erste innere und äußere Erfahrungen mit dem Verlauf der kognitiven Restrukturierung vor.  Morbus Parkinson vom "idiopathischen Typ" ist in seinem Kern auf dem Rückzug. - Auch wenn der Blogger wenig Beruhigendes auf Grund der neuesten Erlebnisse und Wahrnehmungen berichten kann.
Die Zeit für Beruhigungen ist abgelaufen. An deren Stelle tritt die Wirklichkeit.
(Vgl. den Post vom  27.06.2017 in diesem Blog betreffend erste Ergebnisse der kognitiven Restrukturierung)

Klappe zu, Affe tot.


Die feinsten und unumstösslichen Wahrheiten manifestieren sich ohnhin nur geistig - Was äußerlich erkennbar wird, sind nur Widerspiegelungen innerer Wahrheiten für die Sinnesorgane der Zeitgenossen. Aber auch Letztere spielen eine wesentliche Rolle im selbst-inszenierten Drama des emotional traumatisierten Kindes, das seinen neurologischen Modus so "modulierte", dass die Erfahrungen in der und mit der Welt weniger schmerzten als das Kind es hinzunehmen bereit war.
Klappe zu, Affe tot. war das scheinbare Loswerden der Angst
Dann doch lieber "KLAPPE ZU - AFFE TOT" spielen als greinend in der Ecke wimmern!!

Der "Innere Beobachter" entpuppt sich als der Urheber der körperlichen Stürze und des gedanklichen wie  bewegungsbezogenen "Freezing", das jeder Parkinson-Patient kennt, aber - fast keiner von ihnen  ( und auch nicht Neurologen und Psychiater )  anschaulich beschreiben kann.
Es fühlt sich oft geradezu "verhext" an; dann aber gleichzeitig wie die plötzlich einschlagende Erinnerung an ein negatives Ereignis, das wenige Minuten vorher oder auch sechs Jahrzehnte vor  dem "Tieffrieren" zum Erlebnis heranwuchs.
Gleichsam ein geistig toxisches Geschwür in Gefühlen und Gedanken,  ja in der Bewältigungsstrategie des Überlebens des Betroffenen. Voll-Parkinson, d.h. ein übermächtiger innerer Beobachter überschreitet seine Grenzen und Kompetenzen. Er wird vom Diener zum Herren im Geist des Erkrankten. - Wen wundert es dann, dass er ebenso wenig erwachsen wirkt wie ein plapperndes Büblein, das seinen eigenen Vorfahren, den Großvater verbal hinrichtet. - und wenn dieser nicht lebenswert dahinsiecht, wieviel weniger lebenswert dann das Ich, das Selbst eines Parkinson-Erkrankten. "Fort damit, her mit dem Ersatz, den inneren Beobachter!"(vgl. Post zum Stichwort "Ecce homo" oder Ringelnatz in diesem Blog sowie Posts vom 09.02.2010 und vom 09.08.2018)

Im Unterschied zum normalen Persönlichkeitsanteil eines Gesunden hat der ANP einen erkennbaren Persönlichkeitsanteil, der nur scheinbar "normal" ist. Er spielt den Normalen, auch wenn er genau weiss, dass er es nicht ist. Er spielt einen Charakter, der ihn immer wieder selbst vor neue Rätsel führt. - Dem ANP fehlt jeder Zugang zum hochempfindlichen Belohungssystem des ZNS Zentralen Nervensystems. D.h. der ANP muss den hochsensiblen neurologisch gesunden Menschen mimen und dabei aus dem Stegreif improvisieren. Erschwert wird ihm dieses durch den Umstand, dass er unter dem unerbittlichen Einfluss der Psycho-Droge  des synthetischen L-Dopa steht, welches von Fachärzten aller Art ohne Kenntnisse der Zusammenhänge des Einzelfalls verschrieben wird. Auf diese Weise wird ein völlig konfus handelnder und urteilender ANP nicht nur durch die Erkrankung, sondern zusätzlich durch die süchtig machende L-Dopa-Medikation immer weiter motiviert, auf seinem falschen Weg voran zu schreiten.

Bei Parkinson-Fall-Sucht cool bleiben


Der nun über Ostern 2019 erkennbar werdende neurologische Modus ist durch ein Dahinsiechen, ja Dahinsterben des ANP alten Musters gekennzeichnet. Dieser alte ANP hatte sich stets "opfern" wollen, um dem inneren Ich des Menschen eine Chance zu geben, trotz 23 Parkinson-Jahren im lebendigen Austausch mit der Mitmenschheit zu bleiben. Dazu gehört, dass unter freiem Himmel spaziert wird, und zwar mit dem "Risiko" einem normalen Mitmenschen zu begegnen, der nicht aus Angst vor ihm als vermeintlichen  Zombie vor näherem Kontakt zurückschreckt. "Mama, da ist ein Mensch" - "Ecce homo" - Diese Angst des Parkinson-Patienten vor näheren Kontakten war gerade gestern Grund und Anlass für ein schmerzhaftes und nicht unblutiges Niederstürzen auf Grund einer schreckhaften Freezing-Attacke in der Tiefgaragen-Ausfahrt nach dem ordnungsgemäßen Abstellen des Pedelec-Deirads des Blockers. - Denn oben am Ausgang wartete schon ein kommunikativer Schlesier, ebenfalls in WWII-Jahr 1943 geboren, auf Gedankenaustausch. Auch eine putzmuntere ältere Nachbarin im Leoparden-Fleck-Outfit fehlte nicht an diesem sonnigen Dienstag nach Ostern um 11 Uhr vormittags im belebten Heußweg von Eimsbüttel..

Der ANP war gestern zusätzlich geschwächt in Folge des Augenzeuge-Werdens einer Karambolage eines LKWs mit einem Radfahrer unweit  der eigenen Wohnstraße. Drei Feuerwehren riegelten die Unfallstelle großräumig ab. Es sah bös aus ("bin ich als nächster dran?". Ja; aber nur ein Niederstürzen im Gehen, aus der Bewegung heraus, ohne "Feindberührung"; d. h. Wenn du weiter für deine Pedelec-Dreirad-Stadtfahrten den Modus unter L-Dopa-Medikation benutzt, dann ergeht es dir nicht so schlimm wie dem angefahrenen Radfahrer auf der Fahrbahn.

Die als solche kognitiv verifizierte Wirklichkeit - ein Pleonasmus?-  ist aber eine andere, nämlich diese:

Die
# kleineren Stürze beim Gehen-Üben im Haus und Garten ohne L-Dopa- Medikation tagsüber sind weniger gefährlich und folgenschwer als

# die härteren Stürze bei hastig ausgeführten Bewegungen in schwer einzuschätzender Umgebung, wie Kellerzugänge, Treppenhäuser, Garagen, Hauseingänge, gewundene und steile Einfahrten. Diese härteren Stürze sind aber typisch für die Aktionen, die der Blogger unter L-Dopa-Medikation unternimmt. Hier verkalkuliert sich der Rechner des Gehirns, Drehwinkel und Steigungen können nicht zutreffend erkannt werden. Der Mensch fühlt sich im Stich gelassen, und in seiner Parkinson-Schreckstarre scheint er mit den Füßen am Boden fest zu kleben und kommt hierdurch in eine steile und steife Fall-Bewegung wie ein abgesägter Baum!
Limbisches System inkl. Belohnungssystem

Das Belohnungsystem muss registrieren, dass nur richtige Entscheidungen gute Ergebnisse für das Biosystem des Menschen bringen, während falsche Entscheidungen negative Resultate zeigen.
Dass aber falsche Entscheidungen quais als gut registriert worden sind, geht darauf zurück, dass sie fehlinterpretiert wurden, zur Perpetuierung des ANP führten und dem inneren Beobachter als "wahren" Helden und Herrscher huldigten. Das eigentliche Ich bzw. Selbst wurde so zum Statisten, anstatt Hauptdarsteller zu sein im Drama des Lebens.

"Das Mündel hat Vormund sein wollen" hätte der Dramatiker Peter Handke vielleicht gesagt.

Intermezzo mit running-piglet-disorder (TCM)
running-piglet-disorder (TCM) verfilmt für Kinder


Über die vergangenen Osterfeiertage hatte das "kleine Rennschwein Rudi-Rüssel" (der Blogger) mehr als einige Gelegenheiten sich im Garten einer Freundin schnell hin und her laufend auszutoben. Auch in Oliver Sacks' Film "AWAKENINGS" können sie diese neurologische Sonder-Disziplin humaner Motorik sehen.
Das Rennschweinchen zu spielen war noch vor zehn Jahren die sicherste Methode, um einer Freezing-Gefahr zu entkommen. Einfach aus dem Stand losrasen - nach 23 Jahren wie mit 13 Parkinson-Jahren, und das Geh-Unvermögen ist durch eine viel anspruchsvollere Fortbewegungsweise ersetzt. - Der Muskeltonus ist bereis maximal, sinkt danach aber wieder ab, und die Beine vollziehen später die eigentlich gewünschten lockeren Geh-Bewegungen. Das Blogger-Rennschweinchen sprintete Ostern 2019 im 40-Meter-Takt, 3 bis 4 mal, ohne dabei zu Boden zu stürzen.


Es fühlt sich innerlich so gut an, wenn der ANP seinen Rückzug antritt; er soll sich möglichst hurtig entfernen und nicht zurückkehren, denn sein Nachfolger, das integrierte, kognitiv restrukurierte Ich bzw. Selbst, kann sich nun selbst besser um das Wohl aller beteiligter Teilpersönlichkeiten kümmern.
Hierfür kann es sich auch der Dienste des gewandelten inneren Beobachters bedienen. Letzterer ist nicht mehr heimlicher Vorgesetzter, sondern nur noch Dienstleister des wahren Chefs, des Ichs und Selbsts. Er kann nur Rat erteilen, nicht mehr entscheiden.

Stimmverlust, Sprechstörung und unlesbare Handschrift - Indices für Krise des ANP

 Wenn der ANP deutlich "Führungsschwäche" zeigt,  erkennen sie das an der brüchiger werdenden Stimme usw.  Wenn der ANP - nicht der Mensch wohlgemerkt - aber seinem Ableben nahe kommt, wird daraus totaler Stimmverlust. Glücklich derjenige, der fleissig über Jahre an der Schaffung eines Nachfolgers für den ANP gearbeitet hat: den NP (Normaler Persönlichkeitsanteil). Der NP hat Zugang zum limbischen System und weiss auch das Belohnngssystem des ZNS zu nutzen. Ein glücklicher Nachfolger in der Tat!

Heute, am 26.04.2019, 9 Uhr morgens, war es so weit: Bei dem Wunsch, eine wahre Begebenheit zu schildern, verlor der Blogger für etwa 15 Minutten 100 % seines ohnehin geringen Stimmvolumens. - Wer da schnattern wollte, war der ANP, jedoch "personifiziert" durch den übergriffigen inneren Beobachter, und noch lange nicht der NP. Das Thema "Tod" sollte offenbar nicht zur Erörterung kommen - denn davon handelte die vereitelte Erzählung.

Eigendiagnose des Bloggers: psychogene Dysphonie. Keine psychiatrische Neuheit, sondern (erschreckendes, aber) vorübergehendes Symptom schwieriger Stressbewältigung. Kennzeichen: Die Wortfindung und -bildung funktionieren, aber was hörbar wird, ist leiser als ein Flüstern - wenngleich präzise artikuliert: also keine Aphasie, bei der das Finden und Aussprechen von Wörtern gestört ist.

Am 29.04.2019 registriert der Blogger eine deutliche Verbesserung seines Stimmvolumens. Dies wurde sofort genutzt,  um den Hund des Nachbarn erfolgreich in seine Schranken zu verweisen. Dieser Hund nutzte allein und immer wieder unseren Gehweg als Kot-Ablageort. Als dieser Hund heute dem Blogger signalisieren wollte,  dass dieser den Weg zur Kotablage freigeben solle, antwortete der Blogger mit einem tieftönigen, nicht lautem aber drohenden Knurren, das durch die wiederhergestellteü Stimme ermöglicht wurde. - mit bestem Erfolg: Hund auf Rückzug!

Auffälliger Akupunkturpunkt 19 des Dünndarm-Meridians (hinter dem Ohrläppchen gelegen): Bei leichter Pressur rechtsseits setzt beim Blogger am 29.04.2019 um 17 Uhr sofort fast komplette Schwersthörigkeit beiderseits ein. Bei Lockerung des Druckes mit dem Zeigefinger oder dem Elektro-Akupunkturstift kommt normale Hörfähigkeit zurück.

Einem NP hätten morgens sicher andere Themen näher gelegen, die sich mit Lebendigem befassen z. B. Also: Klappe zu, Affe tot. - nun auch stimmlich. Gepriesen sei dieser Stimmverlust aber schon deshalb, weil damit der Menschheit erspart worden ist, die unmaßgebliche Meinung des früh traumatisierten Bübleins über ein  anspruchsvolles Thema anhören zu müssen. Im Kurzgedicht "Geplapper an Großpapa" von Joachim Ringelnatz wurde dieses Thema in diesem Blog abschließend erörtert. - Was nicht klar gesagt werden kann, sollte wohl auch besser ungesagt bleiben. Das klingt hart, fühlt sich auch so an - aber mit der Nutzung des inneren Beobachters und dessen Einschätzungen als "professioneller" Dienstleister fährt der Normale Persönlichkeitsanteil, der NP,
ohnehin besser.

- Was rät Gurdjieff? - Identifiziere dich nicht mit den vielen inneren "Stimmen" und Teil-Ichs! Im Maschinen-Menschen geht ohnehin innen alles drunter und drüber. Distanziere dich davon. Das bist nicht du.

Ordnung in die "9 Paläste des Herzens" bringen


Seit Rückzug des ANP kann sich nun das Ich des Bloggers erstmalig mit sich selbst und seiner Verantwortung befassen. Der Blogger hat sich in den letzten drei Tagen ohne  "Eigenwilligkeit", d. h. allein aus intuitivem Antrieb, mit zwei hochbedeutenden Themen befasst:
Hütte mit Regelungsbedarf?

1. Formulierung und Kommunikation für eine testamentarische Regelung bezüglich einer  Immobilie am Mittelmeer

2. Traum am frühen Morgen des 25.04.2019 über die gültige und befriedigende Lösung eines alten Geschäftskonfliktes im Rahmen der früheren Berufstätigkeit des Bloggers im Ausland;
Kurzes Nachdenken darüber beim Frühstück und endgültige Ablage der "inneren" bisher unabgeschlossenen Akten - ohne Wiedervorlage!
(im Detail übrigens hoch kreativ und hintergründig)

Einer sogenannten aktiven Denktäigkeit oder Anstrengung bedurften die vorgenannten Erledigungen nicht. Wieso nicht? - Weil sie thematisch diejenigen "Paläste des Herzens" betrafen, in denen die Unordnung am größten war - und nun nicht mehr ist. Vgl. die Posts zum Stichwort 9 Paläste in diesem Blog insbesondere den vom 28.03.2019.

3. Nachbarschaftshilfe ersucht
Und soeben feierte der Blogger eine weitere Premiere: Er ging freihändig und -willig zur alten Nachbarin herüber, läutete dort die Wohnungsglocke und bat um ein bis zwei Zwiebeln, die ihm für den Salat fehlten. Das hat is den vergangenen fünf Jahen nicht gegeben. Andere um Hilfe zu bitten war etwas, das der ANP stets vermeidet; liegt darin doch das Eingeständnis einer mangelnden Totalkontrolle über alle Eventualitäten. - Farewell, ANP!

Du hast, lieber Schöpfer unser, es zugelassen, dass feinste Empfindungen in meinem Herzen wieder aufleben dürfen - von denen ich mich mutwillig verabschiedet hatte - vor etwa 70 Jahren.
Splitter und Scherben  fügen sich wieder zusammen und lassen ein Bild von der Vergangenheit erahnen. Andächtig lausche ich den Klängen deiner Friedensglocken.
Du schenkst Freuden den mutigen Herzen.  Dafür dankt Dir
Rudi Traugott



Freitag, 5. April 2019

"Innerer Beobachter" (Gurdjieff) macht sich bemerkbar und beginnt zu führen

Zur kognitiven Restrukturierung, die bei traumabedingtem Parkinsonismus empfohlen wird, gehört eine Art von Psychosynthese der vorher dissoziierten Teilpersönlichkeiten. Hierfür bringt Gurdjieff die von ihm als "innerer Beobachter" bezeichnete Bewusstseinsstufe oder -form in die Diskussion. Er beschreibt ihn als stellvertretenden inneren Haushälter, der stets bemüht ist, Ordnung in das psychische Wirrwarr des Durchschnittsmenschen zu bringen.
(Vgl. Sebastian Schmitz: Der Vierte Weg von Gurdjieff - Ein spiritueller Schulungsweg, Bielefeld 2013, S. 80 ff)
Gut lesbare und verständliche Kurzfassung

Mittendrin versunken in den täglichen Pflichten des allein lebenden Bloggers im 23. Parkinson-Jahr ergriff gestern (04.04.2019, 12 Uhr mittags) der offenbar im Blogger erwachte innere Beobachter erstmalig als solcher fühlbar das Ruder des Handelns: Er empfahl dem Blogger eine eindeutige Schwerpunktbildung zur Nutzung der günstigen Tageszeit und des optimalen Wochentags kurz vor dem Wochenende:

# keine Aktion des Vorkochens für das Wochenende unter Gästen
# keine anstrengende Büroarbeit bei der Abrechnung privater Krankenversicherungs- und Pflegeleistungen - obschon 8 Wochen im Rückstand! (dies wurde heute in 40 Arbeits-Minuten nachgeholt!)
# kein Surfen im Web und
# kein Lesen von Fachliteratur, wie z.B. Stuck On Pause, by Janice Hadlock, Santa Cruz 2016, Ca., U.S.A.
# keine Duft qi gong-Übungen jetzt, dafür am frühen Nachmittag in der Sonne

sondern

# den gegenwärtig im Netz noch unfertig stehenden letzten Post vom 28.03.2019 dieses Blogs redigieren und zum Ende bingen. Klar und gut.

- und was geschah? - Als diese neue Art von innerer Stimme ohne Worte sich beim Blogger durchgesetzt hatte, der Zugang zur Redaktion des Textes geöffnet war, waren gerade 70 Nutzer aus Frankreich registriert. Es fühlte sich so an als hätten diese Nutzer gemeinsam die Frage gestellt :
"Und nun? - was zeigt uns das jetzt? da fehlt doch noch etwas!" -
"OK", befand der Blogger,
und hämmerte die noch fehlenden Teile in den Text des Posts.
Die 70 Nutzer aus Frankreich werden es sicher danken - jedenfalls sind viele noch ein zweites Mal auf der Webseite des Blogs aktiv gewesen.

Der Blogger empfand den gestrigen Vorschlag des "inneren Beobachters" keineswegs als übergriffig oder bindend. Eher so als sei ohnehin glasklar, dass dieser "stellvertretende" innere Haushälter eine "Goldwaage" für die Abwägung aller Alternativen einsetzt und stets ruhig und angemessen sein Arbeitsergebnis vorträgt. -

..und wenn es nicht der "innere Beobachter" war? -
war es vielleicht das Herz, das nach kognitiver Restrukturierung gemäß Burns/Hadlock (Stuck On Pause, Santa Cruz, Ca. U.S.A.) zu sprechen beginnt, wenn ihm eine Stimme zuerkannt worden ist? - Vgl. Posting vom 10.2.2017 in diesem Blog.  Zu Rudy Vandercruisse und seiner anthroposophischen Sichtweise vgl. auch Post vom 10.10.2018 in diesem Blog.
Anthroposoph Rudy Vandercruisse zum Thema "Fühlen mit dem Herzen"


Wieso "stellvertretender" innerer Haushälter? -
Antwort: Bevor nach der Integration von Mini-Ichs und Teilpersönlichkeiten eine achtsame Ordnung eintritt, muß einer diesen Job des Zusammenhaltens beginnen, betreiben und abschließen. Dies ist der "innere Beobachter", der stellvertretende innere Haushälter. Er wird vom 'endgültigen' inneren Haushälter abgelöst, sobald die neue Ordnung erreicht ist.

Einsicht statt Vorschrift - Freizügigkeit statt Zwanghaftigkeit - froher Sinn statt Wahn!

Was ist neu an diesem "inneren Beobachter"?

Frage 1:
Inwiefern unterscheidet sich der nun aufgekommene "innere Beobachter" im jetzt erreichten neurologischen Status von dem gewöhnlichen inneren Beobachtungsposten, wie er im Zustand des Parkinsonismus tagtäglich erlebt wird?

Frage 2:
Wie werden die unterschiedlichen neurologischen Zustände

# ohne Medikation tagsüber einerseits
# mit L-Dopa in Form von Mucuna Pruriens-Extrakt andererseits

neuerdings innerlich empfunden und erlebt?

Antwort auf Frage 1:


Der innere Beobachtungsposten des Menschen mit Morbus Parkinson empfindet sich selbst als Restposten des vor dem Ausbruch der Erkrankung vorherrschen Ichs. In seiner Beobachtung vermeint der innere Beobachter seine verschiedenartigsten Einschränkungen und Defizite als solche identifizieren zu können, wohingegen es für ihn täglich erfahrbar ist, dass die Menschen seines Umfeldes diese inneren Zusammenhänge mit den von außen deutlich werdenden Wirkungen nicht bemerken und berücksichtigen wollen. - Dem inneren Beobachter fehlt jedenfalls die Möglichkeit,
an dieser Diskrepanz zwischen seiner eigenen und der Wahrnehmung seiner Mitmenschen etwas zu ändern. Es ist ihm nicht möglich, diese seine Erfahrung in überzeugende Worte zu fassen und zu äußern. Er hat den Willen etwas Bestimmtes zu tun; es fehlt ihm jedoch an Durchsetzungsvermögen gegenüber anderweitiger Willensäußerungen aus seiner eigenen Psyche.
Nicht einmal die Worte sind zur Hand, mit denen er seine Lage anderen erklären könnte, geschweige denn deren Umsetzung in Taten. Es geschieht nichts. Der Mensch psychisch vor der Selbstauflösung. Gurdjieff würde sagen in einer Art Trance bzw. im Schlaf. offenen Auges.

EXKURS vom 11.04.2019 - doppeltes Schlafen
(So betrachtet würde eine Parkinson-Erkrankung mit ihren Absonderlichkeiten der gestörten Motorik nur sichtbar nach außen machen, was innerlich in jedem Menschen geschieht. Sein neurologischer Schlafmodus sorgt für eine Art innerer Ruhe; nachts und auch tagsüber. Wenn der Blogger im 23. Parkinson-Jahr ohne L-Dopa-Medikation bei einem unachtsamen Gehversuch am  Boden festzukleben scheint, kann er in Achtsamkeit wenige Sekunden später ruhige Beinbewegungen, gesteuert von einem beruhigten Kleinhirn - Cerebellum - zu einem geordneten Gehen zusammenfügen. Offenbar dokumentiert dieser Fall die Möglichkeit des Ausstiegs aus dem automatischen Schlaf-Modus. Ca. acht Jahre Geh-Training und viele Prellungen haben dafür die Voraussetzungen geschaffen! - Es dauert viele Jahre,  bevor das ZNS überzeugt ist, dass nicht wieder ein irrelevantes Teil-ich seinen Willen trotzig durchzusetzen versucht, sondern der  erwachende Mensch spazieren gehen möchte. ) Vgl. auch Post vom 20.02.2018 in diesem Blog betr. Phasen des Schlafes.

Der neu erscheinende innere Beobachter bzw. stellvertretende innere Haushälter hat dagegen eine gänzlich andere Position. Er versteht sich als neu etablierter Sensor für den Empfang des richtigen Willens - er soll aus dem Radiosender-Salat von Willensäußerungen diverser Ichs den bestimmten Sender herausfiltern, den der erkrankte Mensch für seine geistige Reorientierung und Weiterentwicklung hören muss und will.
Der aufgetauchte innere Beobachter ist durchaus in der Lage, seinen Willen in Taten umzusetzen, aber er hat eingesehen, dass seit der Parkinson-Erkrankung vielfache Fehlentscheidungen auf Grund unsinniger Willensvorstellungen getroffen worden sind. Er hört deshalb ab sofort auf den Rat von kompetenter Seite. Kompetenz bezieht sich dabei auf die jahrzehntelang vernachlässigte geistige Ebene. - Experten oder Interessen-Vertreter gelten nicht per se als kompetent!

Antwort auf Frage 2:


Unter L-Dopa-Medikation empfindet der neue "innere Beobachter" den neurologischen Modus eindeutig auf "limbisch/sympathisch" gestellt. Das Biosystem ist auf Warnung vor hoher Gefahr eingestellt; es überschätzt durch die Wirkung des Dopamins des Menschen Fähigkeiten, kann zwar auf bestimmte Herausforderungen gut reagieren, muss dabei aber jederzeit darauf gefasst sein, dass die neurologische Steuerung von sich aus auf "Sturzflug" schaltet (wie die berüchtigte Boeing 737 Max).
Der erkrankte Mensch kann unter Medikation viel weniger als er glaubt. Er leidet unter scheinbarer Kompetenz.

Ohne L-Dopa-Medikation empfindet der neue "innere Beobachter" den neurologischen Modus als auf "limbisch/parasympathisch"eingestellt. Das Biosystem unterschätzt dabei seine Fähigkeiten und neigt zum Ausweichen in "gefahrlose Bequemlichkeit". Hierzu gehört auch die Neigung, einen Rollstuhl tagtäglich einzusetzen, anstatt regelmäßig das sturzgefährliche, hochbedeutende Gehen zu üben. (Vgl. zum Thema Gehen/Walking für Parkinson-Patienten den Post vom 27.10.2015 betreffend Norman Doidge's Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft, "Wie das Gehirn heilt", Frankfurt am Main 2015 und Post vom 10.10.2018 in diesem Blog)
Das Gehen in diesem Modus kann als Schlender-Modus bezeichnet werden.
Der vorher so lange erfolgreiche Marschier-Schritt-Modus ohne L-Dopa-Medikation funktioniert dabei nicht mehr so gut wie vorher. Oft hilft nur noch der Trick "Kick-den-Karton",  um ein sicheres Vorwärtskommen zu bewirken. Vgl. Post vom 7.12.2015 in diesem Blog.
In Wahrheit kann der erkrankte Mensch ohne L-Dopa mehr als er glaubt; er traut sich bloss meistens nichts mehr zu. Der Blogger muss jeden Tag gegen die eigene Selbstunterschätzung an arbeiten.

In den ersten Wochen dieses neuen Modus' mussten die Geh-Übungen des Bloggers im sichtgeschützten privaten Garten, barfuß gehend, auf 30 Minuten begrenzt werden. Danach kam nur noch Trippeln und stotternde Beinbewegungen.  - Sturzgefahr allenthalben.
Also: weiterhin Gehen trainieren!

Ergänzung vom 10.04.2019:

Die gesamte Re-Orientierung des Zentralen Nervensystems fühlt sich für den neu aufgetauchten inneren Beobachter so an:

# Das Ruder aus der Hand genommen
Früher, d. h. in den letzten zwei Jahrzehnten, hatte der Blogger ("ich") den Eindruck, das ZNS habe "ihn" vom Platz des Steuermanns, des Ruderführers verdrängt. Aus welchem Grunde? - Weil "ich" mich immer wieder von aus dem Unbewussten auftauchenden post-traumatischen Bildern beeinflussen ließ, anstatt ein klares Ziel anzustreben, anzupeilen und dort anzukommen.
.
# auf Automatik stellen - wie beim Schlafen des  Piloten
Nach diversen, z. T. katastrophalen Fehlleistungen des Bloggers als Steuermann lief das Biosystem amok und hat komplett sein ZNS auf automatisch gestellt und dort einrasten lassen. Janice Hadlock nennt dies "Stuck On Pause" - wie der Titel ihres Parkinson-Recovery-Forschungswerks. Aber diesen Zustand kennt doch jeder normale Mensch: das Biosystem arbeitet brav automatisch seine Ziele ab, und das Bewusstsein hat keine Ahnung davon, was abläuft. So ist es, wenn der Mensch schläft, jede Nacht. Dann "explodieren" ungelöste Traumatisierungen und arten aus in unkontrollierbaren Bewegungen  - gerade so wie beim Blogger - sowohl wachend als auch schlafend.- Somit kann der Blogger Gurdjieffs Theorem vom gestressten Durchschnitts-Menschen im Tages-Dauerschlaf bestätigen.

#  bei Bewährung Mitsprache eingeräumt
Mit der gegenwärtigen kognitiven Restrukturierung kommen "lichte Augenblicke bzw. Stunden" auf, in denen der stellvertretende innere Haushälter eine Chance erhält sich auch als Ruderführer zu bewähren. - Nur wenn dies gut geht,  kann sich das System der neu zu gewinnenden "Großen Freiheit" vom Automatismus, vom Maschinen-Menschen (Gurdjieff),  lossagen und wieder Vertrauen in das veränderte (weil tagesbewusstsein-orientierte) Ich des Bloggers fassen.


weitere Aufgaben:

Zwei neue Gehirn-Schaltkreise konstruieren und etablieren (vgl. Post vom 27.10.2015 in diesem Blog). z.B.

# das "blumenpflückende Mädchen" (im Garten umher schlendernd, Ausschau nach Blumen haltend)
und dabei sich immer wieder bückend...

# den "Opticker", d.h. den Aufsammler von Stolpersteinen und -reisig (im Garten gehend, dabei sich immer wieder bückend)



Immer von Neuem fühle ich mich beschenkt durch die Fülle und Vielzahl Deiner Gaben, verehrter Erschaffer des Universums.
Sobald ich Ruhe finde, stellst Du sie mir vor die Füße oder führst sie mir vor Augen in ihrer ungeahnten Schönheit.
Dein dankbarer Rudi Traugott