Sonntag, 31. Januar 2021

Ein totsicheres Rezept, das beim Parkinson-Ausstieg zum dorsal-vagalen Kollaps führt (Deb Dana/Stephen Porges)

Wenn immer ein Erfolg gewaltsam gegen Hindernisse durchgesetzt werden soll, muss mit einem Rückschlag der gut gemeinten Bemühungen gerechnet werden. Wie die voran gehenden Posts zeigen, war die letzte Woche des Januar 2021 geprägt von erfolgreichen Geh-Trainings ohne L-Dopa-Medikation jedweder Art. Bis zu einer Stunde lang funktionierte die neurobiologische Steuerung der für das Gehen gebrauchten Skelett- und Muskulatur-Teile perfekt. Der Tonus stimmte. Der ventral-vagale Status war und blieb zunächst unangefochten. Vgl. Schaubild mit Deb Dana's "neurobiologischen Leiter".
Die Ernüchterung des beinahe euphorisch reagierenden Bloggers folgte jedoch auf dem Fuße. Es brauchte drei Veränderungen in den sozialen und biologischen Rahmenbedingungen - und fort war das Vertrauen in die eigene Sicherheit, das eine Grundvoraussetzung für ein gelingendes Ausstiegs-Szenario vom Morbus Parkinson darstellt: # Das Wetter "verbesserte" sich grundlegend. Statt kaltem Nieselregen eine glänzende Morgensonne am glasklaren Himmel. Es hatte am Vorabend mit leichtem Schnee angefangen und die ganze Nacht durchgehend geschneit. # # Die veränderte Wetterlage brachte alle Verabredungen für diesen Tag ins Wanken, denn die Verkehrslage ist in Fällen von Neuschnee in einer 2-Millionen Stadt natürlich katastrophal.. und hinzu kommen noch die Covid 19-Sicherheitsvorschriften.- Seifenblasen zerplatzten. # # # Als Trigger für die unerwartete Abwärtsbewegung auf der Leiter wirkte womöglich die schmerzliche Erinnerung an einen kleinen Sturz-Unfall am 25.01.2021 im eigenen Appartement mit der rechten Hand an der Holzleiste des Bettes und einem typischen Schwung-Sturzablauf, der auch viel schlimmer hätte enden können. Die Muskulatur rund um die Schulter-Endo-Prothese wurde arg gezerrt und scmerzte über 5 - 6 Tage, insbesondere nachts beim Umlagern des Körpers. Morgens um 10 Uhr hatte der Blogger noch einen Versuch gestartet, außerhalb des Wohngeländes unterstützt von seinem kleinen Tretroller über den frisch gefallenen Schnee zu fahren. Es war katastrophal, da das Nervensystem sofort auf dorsal-vagal schaltete und sich in keiner Weise von dem Weiß des Schnees bezaubern ließ. Dies änderte sich auch nicht durch einen Versuch der Reduzierung des Anspruchsniveaus des Trainings in der Form einer Beschränkung des Gehens auf die im Wohngebäude vorhandenen Freiflächen: ein einzigartiges Geholper und Gestolper war das, kein Geh-Training! - Des Bloggers "Bericht zur Lage: Bericht I. # Zwei Ausgeh-Versuche trotz Roller und Salz-Streusand kläglich gescheitert. Insg. nur 150 m Distanz geschafft, zum Glück ohne Sturz und ohne Freezing. Doch zitternd und greisenhaft gebückt. Der ersehnte ventral-vagale neurobiologische Status wurde gänzlich verfehlt. Es fehlte überdeutlich an Sicherheit. Optischer Sonne-auf-Schneehäubchen-Zauber kann darüber nicht hinweg täuschen. Überall lauerte Gefahr des Ausgleitens und der dann folgenden Verletzung. Bericht II. # Schnee und unter seiner weißen Decke verstecktes Glatteis lösen in meinem Nervensystem sofort die höchste Stufe von Alarm aus: “Hier droht Sturz mit anschließender 1jähriger Bettlägerigkeit und Rollstuhl forever ( wie 2019 x 2 ).“ Also fiel der Muskeltonus auf 0 (= heavy body feeling = tcm-term), das Knochengerüst lässt sich selbst los und liegt dann bewegungsunfähig platt in meist unbequemster Position auf der unfreiwillig gewählten Unterlage. So geschehen am 30.01.2021. 17.30 Uhr. Vom Sofa im Wohnzimmer seitlich rechts hinunter halb gerollt, halb gerutscht und dort auf dem Kokosfaser-Teppich verbogen liegen geblieben. Es wurde schnell klar, dass nun der Pflege-Notdienst-Knopf am rechten Arm zu drücken war. dabei spielten auch Schmerzen an der Schulterprothese eine nicht unerhebliche Rolle. Die Pflegeperson, der Blogger, konnte leicht aus ihrer Selbstfesselung heraus bewegt und mit des PflegerIn Hilfe mobilisiert werden. Um 19.45 Uhr dann ein zweites mal: Diesmal bereits auf dem Bett, z. T. auf der Zudecke liegend, schlafbereit, jedoch zu 99 % bewegungsunfähig. Erneut Not-Hilfe vom Pflegepersonal angefordert und erhalten. Das zweite Ereignis verlief exakt wie das erste, nur dass um 19.45 Uhr bereits 50 mg L-Dopa von Madopar plus 120 mg mucuna pruriens-Extrakt mit L-Dopa Anteil konsumiert waren. Medikation bzw. das Fehlen ausreichender Medikation war also nicht der Grund für das dorsal-vagale Kollabieren (Stephen Porges und Deb Dana). Vgl. auch die Ausführungen im Post vom 08.03.2016 über "neue Gebrechlichkeit" (Parkinson Recovery Program, Santa Cruz, Ca., U. S. A., Five Branches University) Bericht III. # Bis zum 2.02.2021, 11.30 Uhr, dauerte der sympathische Modus des Nervensystems (Kampf oder Flucht) an, und er sackte noch ein wenig tiefer als es dem Blogger in dem weiträumigen Wohngebäude um ca. 10 Uhr misslang, 10 - 12 normale Schritte neben seinem Tretroller zu gehen: Reinigungspersonal mit Staubsaugern mutierte in seinen Augen zu War-Ladies mit Maschinengewehren in einer feindseligen Umwelt...
Als "Glimmer" (Deb Dana / Stephen Porges), d. h. Hoffnungsschimmer, wirkten dann Erinnerungen an Mimi Kuo-Deemer's Präsentation des 8 Brokate qi gong Exercise in Youtube mit 3,27 Millionen Aufrufen in 7 Jahren. Vor zehn Jahren hatte der Blogger bei Meister i-Siung Tjoa in Köln/Bonn/Königswinter das 8 Brokate qi gong schon einmal kennen gelernt.##
Mimi's helle, nach chinesischer Weise zwitschernde Stimme, natürlich im feinsten Englisch und mit philosophisch orientierten Anmerkungen, ist dem Blogger kürzlich aufgefallen und jetzt zur Erinnerung gekommen. Beeindruckend ist dabei auch Mimi's Art der Beendigung der Übung: Ein wissendes kleines Lächeln, eine geringe Körperbewegung - schon "glimmerte" es beim Blogger. - Um 11.30 Uhr beendete am 2.02.2021 der Blogger beim 8 Brokate qi gong im Video von youtube mit Mimi als Meisterin vor den Augen den sympathischen Status und schaffte es eine Stufe höher auf der Leiter hinauf zum ventral-vagalen Modus, soziale Sicherheit. - Dies war mit dem Gefühl verbunden: Mimi wird mit ihrem Video "immer" da sein und unter ihrer Anleitung wird sich der BLogger wohl noch öfter aus Jammertälern und eingebildeten "Höllen" erheben müssen und wollen. ## Es ist jetzt 14.10 Uhr, und die Sicherheit ist wieder etabliert: ventral-vagal ! Beweis: vor Zeugen unternahm der Blogger um 12.30 h vorhin einen Rundgang im verschneiten, doch meist gestreuten Gelände - mit dem Tretroller an der Seite - von ca. 800 Metern Länge, ohne jede L-Dopa-Zufuhr, ohne Stolpern oder gehemmte Beinbewegungen - im 25. Jahr mit Morbus Parkinson. Vgl.auch die Ausführungen zum 8 Brokate Qi Gong im Post vom 10.02.2018 in diesem Blog, insbesondere den Link zur Shen-Zhi Theory über "geistige Störungen" /"mental disorders" in der TCM !

Montag, 18. Januar 2021

Mit Kindern spielend in die Wirklichkeit eintauchen beim Parkinson-Ausstieg (ventral-vagaler Status nach S. Porges)

Säuglinge und Kleinkinder lassen sich nicht täuschen: Du magst es noch so raffiniert anstellen. Sie erkennen sofort das U, welches du mit deinem X vor ihnen verbergen willst. Neuro-Biologen durchschauen die Zusammenhänge zwischen der Wirklichkeit und der erst durch Sozialisation entstehenden "Betriebsblindheit" der Erwachsenen-Welt besser als Psychologen und Sozialwissenschaftler. Vgl. auch den Post vom 09.03.2011 über "chronische Scham" des Kleinkindes und deren Bedeutung beim Morbus Parkinson in diesem Blog. Die Kleinkinder spüren dieses U, das du durch dein X vor ihnen geheim halten willst, sofort und zweifelsfrei, wenn auch noch nicht in ausformulierten Worten. Da es vom Kleinkind als "peinlich" empfunden wird, dich als Erwachsenen in der Rolle als "HanswurstIn" vorgeführt zu sehen, verdrängen sie ihren Verdacht, dass der Erwachsene etwas Arges im Schilde führe. Denn das Kleinkind fühlt ja, dass es ohne die Bezugsperson noch nicht leben kann. 1, 2 und 3 - und fertig ist das Beziehungstrauma. Fünfzig Jahre später kommt u. U. die spät als solche erkannte post-traumatische Belastungsstörung und das "idiopathische Parkinson".
Im Kontakt zu den eigenen und zu den Kindeskindern erweist sich im Fortschreiten der Parkinson-Erkrankung, ob es dem Patienten gelingt, relevante Bezüge zu seiner familiären Wirklichkeit zu bewahren und weiter zu entwickeln. Ein lohnendes Feld für zeitliche Investitionen. Am leichtesten geht dies über ein Rollenspiel, bei dem der die eigene Person vertretende Stellvertreter Fakten verbalisiert, die der Parkinson-Patient ungern vorträgt. Da lässt es sich leichter plaudern als in einer 1:1-Situation. Eine Art von Handpuppe ist schnell zur Hand. So kommt es, dass Rollenspiele selbst von den Einjährigen verstanden und geliebt werden. ### Gemeinsam mit Inge Paul hatte der Blogger, Rudi Rindermann,vor 40 Jahren in einem veröffentlichten Poese-Album die "Poesie der Schulmädchen" in animierter Form gesammelt, aufbereitet und diesen Vorzug aller Rollenspiele konkretisiert. (Königswinter 1984 im Eigenverlag): Vom Abklatsch-Reim zum Singspiel und Geschichtenball für wechselnde/spontane (Kinder-) Autoren. Einige dieser Texte stammen aus napoleonischen Zeiten..###
Kürzlich wurde in Hamburg ein Spielplatz im winterlichen Walde nahe der Wedeler Aue Schauplatz einer Einweihung in das Rollenspiel. Die Erinnerung an das alte Album "Poesie der Schulmädchen" wirkte für den Blogger als "Glimmer"(= Hoffnungsschimmer) - Gegenteil von "Trigger" (= Auslöser von Abwärtsspiralen) - um die Sprachlosigkeit mit seiner einjährigen Enkelin zu überwindwn. Ein Fürsprecher musste her. "Warum klingt Opas Stimme so kratzig?" Aus gegebenem Anlass der Parkinson-Erkrankung des Großvaters vor 25 Jahren und teilweise verlorener Bewegungskompetenzen wurde das bekannte Finger-Puppenspiel der Giraffe mit Gummiband-Muskeln gewählt. Hiermit kann Opa dann ohne viele Worte erklären, wo das Problem ist; es ist der falsche Tonus aller Muskeln und Sehnen. Meistens sind diese viel zu locker, weil schon erschöpft, d.h. der Giraffe-Handpuppenspieler drückt zu stark auf den unter dem Stehsockel der Giraffe angebrachten Druckknopf. Lässt er diesen Knopf wieder los, dann spannen sich die Gummibänder wieder und ziehen das zusammmengeknickte Holztier wieder hinauf in seinen auf vier Beinen stabilen Stand. Klarer Fall: alles beginnt mit "vegetativer Dystonie". Dies ist der dorsal-vagale Status des Autonomen Nervensystems. Der Mensch aber ist immer dergleiche.
Ganz so hatte es sich für den Blogger vor 14 Monaten angefühlt, als er nach seinem Unglückssturz mit Schulterbruch sofort wieder aufstand. Ein Schuß natürliches Adrenalin hatte dafür gesorgt, dass der Muskeltonus wieder 1 A wurde. Für den seinerzeit allein lebenden Blogger war diese Aufsteh-Automatik lebenswichtig! xxx Auch sinnliches Auf- und Nachspüren sowie Modellieren von Tönen (durch Bewegungen ausgelöst) wurde bei der Einweihung eines neuen Brummkreisels erlebt: alle konnten hier zusehen und hören und sich auf diese Weise das Zusammmenwirken der Kräfte zu Gemüte führen.
### Meditationen im Übermut mit Brummkreisel I. Womöglich besteht der Sinn des Lebens darin, daß wir uns um uns selbst drehen und dabei wohltuende Brummtöne verlauten lassen. ## II. Es kreisste der Großvater und gebar ein winzig Brumm-Tönchen ## III.
# # Fortschritte in der Mobilität werden im späten Stadium des Parkinson dann erzielt, wenn dabei auf Methoden und auf Hilfsmittel zurück gegriffen werden kann, deren Wirkung auf Spielfreude und Lebenslust sich seit der Kindheit des Patienten enwiesen und erhalten hat. Auf dem Waldspielplatz testete der Blogger seine Fähigkeit zur Kontrolle optimaler Bewegungsabläufe bei dem Auf und Nieder, sitzend auf dem Brettchen einer Kettenschaukel. Das Ergebnis - so sehen sie hier - ist eine reichlich angespannte Schaukelbewegung mit allzu steifem Rücken. Aber immerhin: Das auf dem Pedelec-Dreirad in zusammengeklappter Form im hinteren Gepäckfach mitgeführte Tretrollerchen musste nicht ausgepackt werden.
Ohne Einschränkungen vermochte der Blogger im Zustand frei von Levodopa enthaltenden Medikamenten ca. 100 Minuten lang (ca. 1 1/2 Stunden) mit lockeren Schritten kreuz und quer über den kaum besuchten Spielplatz zu gehen - bei etwa - 1 Grad Celsius Bodentemperatur. Eindeutig im ventral-vagalen Statum fest verhaftet (erst einmal..). Zur neuen neuro-biologischen Interpretation des Vagus-Nervs in der Polyvagal-Theorie von Stephen Porges vgl. den voran gegangenen Post vom 03.01.2021 in diesem Blog über Deb Dana's Interpretationen der Polyvagal-Theorie aus ihrer Therapie-Praxis.

Donnerstag, 7. Januar 2021

Ohne Parkinson- Symptome beim Spaziergang nach Rissen

Gestern, etwa gleichzeitig mit der Erstürmung des Washingtoner Capitols, passierte in Hamburg die belastbare Abwesenheit aller Parkinson-Symptome des Bloggers. Der Blogger hatte sich mit seinem Sohn auf einen Ausflug in das nur ca. 500 Meter vom Wohnort entfernte Rissen geeinigt. Aufgrund des schlechten Wetters mit Schneeregen seit vorgestern entschieden wir uns, sein Automobil stehen zu lassen und aus Trainingsgründen zu Fuß zu gehen.
Der Weg in das beschauliche Stadtteilzentrum beginnt zunächst nach dem Verlassen des parkartigen Wohnheim-Geländes mit dem Einschwenken auf einen Fuß- und Fahrradweg durch eine Art Wäldchen, parallel zum Wohnheim-Gelände und parallel zu einer etwa um fünf Meter tiefer gelegten Landstraße und entlang den ebenfalls in dieser Art von Graben tiefer gelegten Gleise der Hamburger S-Bahn mit dem dortigen S-Bahnhof Rissen. An der Rissener S-Bahnstation angekommen begann der Sohn des Bloggers in ziemlicher Erregung von den Ereignissen der Nacht in Washington zu berichten. Dem Blogger waren diese Nachrichten nicht bekannt. Sein Nervensystem reagierte darauf aber in gänzlich ungewohnter Weise; nämlich gar nicht. Er blieb cool trotz seiner stets offen bekundeten Abneigung aller populistischen Bewegungen in der Politik. Ganz offensichtlich hatte sich der seit einigen Tagen beobachtete ventral-vagale Modus seines Nervensystems derart stabilisiert, dass er sich durch die gewöhnlichen Triggers nicht hatte beirren lassen: vgl. Post vom 03.01.2021 in diesem Blog # Reden beim Gehen # Kenntnisnahme unangenehmer Aussagen oder Themen.# Nasser Boden, der sich beim Verlsssen des geschützten Radwanderwegs in eine mit kleinen. unregelmässig geformten Pflastersteinen ausgestattene Rüttelstrecke verwandelte. # An den Straßenrändern lagen noch größere Haufen zusammengeschobenen Schnees, so dass der Tretroller nicht mit einem Fuß auf dem Trittbrett benutzt werden konnte. Über die holprigsten Strecken musste der Tretroller sogar getragen werden, weil die schmalen Räder sich immer wieder in die Fugen zwischen den Pflastersteinen verklemmten.# - Keiner der typiscen Abwärts-Trigger wollte seine Wirkung auf das Nervensystem des Bloggers entfalten. Ventral-vagale Kennzeichen der polyvagal-therapeutischen "Leiter" eindeutig bei den Stufen "sicher" und "sozial". Das Soziale kam allein schon durch das solidarische gemeinsame zu Fuß Gehen zum Ausdruck. Es zeigte sich aber auch in einer Form der Begegnung mit unbekannten Passanten, die den Spaziergang des Blogggers zu einem seit 25 Jahren nicht mehr erlebten "Gehens und sozialen Erlebens wie ein normaler Mensch". Es war das Himmelreich auf Erden. Totale Sicherheit. Zur Erinnerung: der Blogger nimmt um 03 Uhr in der Nacht seine letzte Dosis L-Dopa von mucuna pruriens (Samtbohnen-Extrakt). Und erst am Abend desselben Tages um 17 Uhr beginnt er mit Kleinstdosen von L-Dopa - um besser, sicherer und damit tiefer schlafen zu können! Mögliche Kritiker der hier gelieferten Darstellung mögen einwenden, dass der Blogger seine neue Sicherheit darauf zurück führen müsse, daß er a priori, d. h. von Anfang an, normale Belastungen ausgeschlossen habe, wie das Tragen eines Koffers oder einer ca. 5 Kilogramm schweren Tasche, so dass die Verkündung einer Parkinson-symptomfreien Phase des Gehens, nichts Besonderes sei. Doch diese Zusatzaktivitäten, die der Blogger mit seinem Sohn in Rissen unternahm, waren noch vor drei Monaten undenkbar: (1.) Betreten der Bestellräume eines chinesischen Restaurands komplett gesichert nach den geltenden corona-Schutzvorschriften, dann Einigumg auf unterschiedliche Versorgungsstrategie der beiden Hungrigen und noch ungeklärter Frage, wie, wann und wo tatsächlich die knusprig gebratene Ente verzehrt werden soll. Es war für Außensthende offensichtlich, dass diese beiden unbedingt ein "mission accomplished" abliefern wollten - und hier liegt auch tief vergraben und unzugänglich für die Gedanken der Beiden der Erfolgsschlüssel; das "Sesam, öffne dich." # Zum Schluss noch ein Kurzhinweis auf die im Vortext zitierte Polyvagal-Theorie von Stephen W. Porges: "Im Jahre 1994 hat Stephen Porges die Polyvagal-Theorie erstmals vorgestellt, die den Zusammenhang zwischen der Entwicklung des Autonomen Nervensystems bei Wirbeltieren und der Entstehung sozialen Verhaltens beschreibt. Die Polyvagal-Theorie hat Erkenntnisse über die Vermittlung von Symptomen ermöglicht, die bei verschiedenen behavioralen, psychischen und physischen Störungen und Erkrankungen auftreten. Die Formulierung der Polyvagal-Theorie hat die Entstehung von Behandlungsverfahren gefördert, die der Bedeutung des physiologischen Zustandes und der Verhaltensregulation für den Ausdruck unterschiedlicher psychischer Störungen Rechnung tragen, und sie hat eine theoretische Grundlage für Untersuchungen über die Behandlung von Streß und Traumata geschaffen." HIS MASTER'S VOICE: "Oft ist uns gar nicht klar, wie viele der Signale, die unser Nervensystem empfängt, es zu Defensivreaktionen veranlassen. Wenn bei der Organisation der Umgebung von Menschen neurobiologische Fakten berücksichtigt würden, könnten wir leben, arbeiten und spielen, ohne ständig der Wirkung solcher Signale ausgesetzt zu sein. Gelingt es, diese Art von Stimulation zu verringern, reagiert unser Nervensystem nicht mehr ständig hypervigilant auf mutmaßlich in nächster Nähe drohende Raubtiere und Gefahren anderer Art. ... Ich hoffe, es ist mir gelungen, in diesem Buch die besondere Bedeutung des Gefühls der Sicherheit für den Heilungsprozeß zu veranschaulichen. Aus Sicht der Polyvagal-Theorie ist ein Mangel an diesem Gefühl der Sicherheit der entscheidende biobehaviorale Aspekt bei der Entstehung psychischer und physischer Krankheiten." - Stephen PORGES

Mittwoch, 6. Januar 2021

Der Blogger muss sich wie Klein-Tarzan bescheidene Ziele setzen, um Überlebensfähigkeit zu trainieren

Für dieses "Kleine-Brötchen-Backen" kennen die muttersprachlichen Einwohner Hamburgs den Spruch "Jo, du büst eb'm uns Held in de Bottermelk". Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass ein Aufscnneider, ein Angeber sein Maul nicht so weit aufreißen sollte, wenn er nicht viel mehr als Kleckerkram vorzuweisen habe. Die Muttermilch, von der er immer noch abhängig sei, ist doch eigentlich süß, im Falle des kleinen Helden jedoch schon so lange aufbewahrt, dass sie sich in Buttermilch verwandelt habe. Außerhalb Hamburgs haben wir die wunderbare Legende von Tarzan, dem Menschenbaby, das allein einen Flugzeugabsturz im Dschungel überlebt. Vgl. die Schilderung des Bloggers im Post vom 09.08.2018 mit farbigen Abbildungen aus Bildergeschichten und Animations-Film. Zum Glück wird Klein-Tarzan ja von den wilden Tieren verschont und als ebenbürtig angesehen, von Jane entdeckt, gefördert und auf den täglichen Überlebenskampf vorbereitet bis er dann im City-Dschungel seine Bewährungsproben bestand. Anders als ein aus Hamburg stammendes Kleinkind, war Klein-Tarzan nie in der Versuchung, seine Taten prahlerisch darzustellen. .. nach dieser Vorrede folgt nun der neuro-biologisch orientierte Beitrag: Heute hat der Blogger einen neuen innovativen Sprung nach vorn geschafft: um 9 Uhr # eine Garten-Runde von 500 Metern im leichten Schneeregen mit Tretroller - davon 70 % den Tretroller nur schiebend bei zügigem Bewegen der Beine. Extratour von 150 Metern über schlüpfrigen Kachelboden zur "Wiedergutmachung" eines dortigem Sturzunfalls mit dem Tretroller im Herbst 2020. Um 13 Uhr: # eine weitere Gartenrunde, die kurz vor dem Schluß um ein "Wagnis-Tour-Extra" erweitert wurde: heraus aus dem Pflegeheim-Gelände auf eine belebte Straßenkreuzung mit die Stadtbahngleise Überquerender Brücke, dann rechts ab durch ein Wäldchen neben dem Grundstück des Pflegeheims mit beiden Füßen auf dem Trittbrett des Tretrollers ca. 150 Meter leicht abschüssig nur rollen lassen, dann wieder zurück in das private Gartengelände - alles mit eindeutiger Fixierung auf den ventral-vagalen Zustand. Insgesamt 1.500 Meter risikofreies, ja befreiendes Tretrollerschieben oder -rollen im Schneeregen. Herrlich ! Vor dem Mitagessen im Appartement des Bloggers wurden Teil 1 und Teil 2 des duft qi gong nach dem Vobild vom DAO-Meister zhang in youtube trainiert.
Beim duft qi gong geht es um innere körperliche und seelische Reinigungsprozesse.Teil 1 dauert nur 8 Minuten und ist körperlich leicht zu schaffen. Mit dem Teil 2 sollte der Praktizierende erst beginnen nachdem er für ein halbes Jahr regelmäßig duft qi gong 1 praktiziert hat. Duft qi gong hat - ebenso wie shiatsu-Therapie - das Ziel, den Patienten aus dem andauernden Sympathischen Modus des ANZ heraus in den ventral-vagalen Modus hinein zu bewegen. Vgl. Schilderung von Shiatsu-Anwendung im Post vom 20.08.2018 in diesem Blog.

Montag, 4. Januar 2021

Gewohnte Verhaltensweisen deines Gehirns aktiv verändern bei Parkinson

Deb Dana legt in ihrem Standard-Werk "Die Polyvagal-Theorie in der Therapie" dar, daß es eine Art fauler Ausreden sein kann, die den im dorsal-vagalen Modus sich selbst gefangen haltenden Patienten daran hindern, das neuro-biologische Drama der PTBS/PTSD auf einen Schlag im neuen Licht erscheinen zu lassen. Er hört auf keine inneren Stimmen mehr, geschweige denn auf Argumente. Wie formulierte Janice Walton-Hadlock in "Stuck On Pause"? - /The main things to remember are/You can change your brain habits./No one can do it for you./You got to do it by yourself./, Santa Cruz, Ca., USA, 2014, page 128. /Oh, welch verknotet Netz ich wob,/welch' erstmalig mich selbst betrog/ Übersetzung des Bloggers aus dem Englischen von Walter Scott's bekanntem Satz aus "Marmion", Canto VI, stanza 17, zitiert in: Stuck On Pause, Janice Hadlock, Santa Cruz 2017, Seite 129 Das vor etwa 5 Jahren von Hadlock entwickelte Erklärungsmodell der zwei Schienenstränge und einem Drehteller kam schon ziemlich nah heran an die heutige Erklärng des dorsal-vagalen Modus des ANS, der nur durch die Herstellung einer "echten", d. h. wirklichen Verbindung zum Hippothalamus realisierbar ist. - Aber schon Hadlock hatte die Tricksereien des Verstandes beim Vorgang des systematischen Selbstbetrugs entlarvt. Will man die Polyvagal-Theorie von Stephen W. Borges auf das von Janice Hadloch zwecks Veranschaulichung gewählte Bild von den zwei Schienensträngen und nur einem Drehteller übertragen, dann müsste für den auf das Abstellgleis ("Pause-City") geschobenen Wagen beim weiteren Voranrollen in die rechte Richtung ein zweiter Drehteller zur Verfügung stehen, der es ihm ermöglicht, auf ein drittes Gleis zu fahren, den ventral-vagalen Modus, welcher nicht dem SNS zugehört, sondern eine Verbindung zum rettenden Teil des ZNS, dem limbischen System, darstellt. Alle Versuche, über den Sympathischen Modus weiter zu kommen, müssen definitorisch scheitern; es geht um etwas weitaus Größeres: es geht um des Menschen letzte Chance. Kann er diese Dimensiom seines womöglichen Nicht-Handelns in seinem Zustand noch kapieren? / Die zuletzt gestellte Frage erinnert den Blogger an eine während seiner Reha nach der Implantation seiner Titanium-Schulter in Hamburg-Blankenese getroffene engagierte Krankenschwester, die ihn immer wieder warnte, mit dem kleinen Tretroller das Gehen als grundlegende Kompetenz wiederzugewinnen. "Wenn du mit dem Roller stürzst und dir einen Beckenbruch zusätzlich zu deiner Schulterprothese einhandelst, sehe ich nicht wie du überleben willst in deinem Zustand." Sie hatte ganz offenbar ihre Erfahrungen mit waghalsigen Rehabilitanten ("on the verge to death" heißt es bei Janice Hadlock) - aber keine Erfahrungen mit Endsiebzigern, die trotz 24 Jahren Parkinson noch wissen, was sie tun, und es beruflich gewohnt sind, sich im Interesse und in Zusammenarbeit mit ihren Kunden stets zunächst über den Stand der Technik bzw. der Wissenschaft informiert zu halten. # Im Spiel- und Spaßmodus, d. h. offenbar unbeschwert wie ein Kind, ist der ventral-vagale Modus beim Tretrollern schnell verwirklicht und trainierbar und damit optimale Kondition für Haltungsstabilität und Gleichgewichtssinn.# vgl. auch Post vom 03.01.2021 in diesem Blog.
(In den Posts vom 16.03.2018 - Theorie-Modell von Janice Hadlock - und vom 11.04.2017 - Beispiel aus der Realität des Bloggers - finden sie die Details zur Stuck-On-Pause-Theorie.) # Und hier noch einmal zusammenfassend und in der naturwissenschaftlich "korrekten" Ausdrucksweise: "Der soziale Schaltkreis und mithin das optimale Funktionieren des ANS sind nur einschaltbar, wenn wir Bindungen zu anderen Menschen aufnehmen. Denn nur dann wird das soziale System so trainiert, dass dieser Zweig des ANS einen hohen Tonus hat und fähig ist, den Sympathikus und somit die Stressreaktionen ausreichend zu hemmen und so zu modulieren. Wenn der soziale Zweig des Vagus eher einen niedrigen Tonus hat, nicht gut trainiert ist, werden wir zu schnell und zu leicht durch Ereignisse gestresst. Und nur gesunde Bindungen können uns lehren, diesen Zweig des sozialen Vagus, den sozialen Teil des ANS „einzuschalten“ und zu trainieren. Der biologische Imperativ, dass wir Bindungen unbedingt brauchen, ist also angeboren. Nur Menschen mit vielen, sogenannten sicheren sozialen Kontakten und engen Bindungen können physisch gesund bleiben und ihre geistigen Fähigkeiten verwirklichen. Das wissen, wie gesagt, Psychologen schon sehr lange, dass das so ist, aber die Polyvagal-Theorie liefert die biologische Begründung, warum das so ist." (G.P.Probst Verlag, Lichtenau/Westfalen 2019)

Sonntag, 3. Januar 2021

Deb Dana's Arbeitsblätter ermöglichen den spontanen Einstieg in die Polyvagal-Therapie für trauma-induzierten Morbus Parkinson

Was sie hier im Bild sehen ist etwas Ähnliches wie die kleine Wetterfrosch-Leiter im leeren Marmeladen-Glas - aus den Zeiten vor der mobile-weatherAPP mit Satelliten-Kommunikation
Je höher der Frosch auf seiner Leiter steigt, desto besser wird das erwartete Wetter sein. Aber bei Deb Dana, der neuro-biologischen Therapie-Praktikerin ist es der neuro-gestresste Patient, der lernen soll, wie er sich schliesslich selbst von den eigenen Fesselungen befreit: Drei neuro-biologische Modi werden dem Patienten erklärt Oben auf der Leiteer winkt der "Himmel auf Erden", der ventral-vagale Modus. Wenn es gruseliger Ernst wird, hat der Patient den dorsal-vagalen Modus erreicht: eine Sackgasse, die nur ddurch geistige Transformation "entschwebt" werden kann in eine für diesen Patienten (nicht für die Welt) neue seelische Dimension. Triggers lösen Abstürze von der Leiter bzw. Risiken aus. Glimmer sind Spuren von Hoffnungsschimmer auf eine bessere, weil sicherere individuelle Zukunft Neurozeption bewirkt, dass sich dies alles unterhalb der Ebene des Bewusstseins abspielt - und leider damit betonharte Lern-Resistenz bewirkt!
Hier ist eine Leseprobe aus Deb Dana: Die Polyvagal-Theorie in der Therapie - Den Rhythmus der Regulation nutzen, 2. Auflage 2019
Eines steht fest: Die Selbst-Verortungen auf der Vagus-Nerv-Landkarte erfdrdern höchste Grade von Selbstdisziplin. So fragt sich der Blogger, wo er sich gerade jetzt auf der vagaltheoretischen Leiter erkennt. Er sieht sich auf dem mittleren Stufenplatz, dem Sympathischen Nerven-Systems SNS Stufe "mobilisiert". An diesen Modus hat er sich bei 25 Jahren mit Parkinson vom idiopathischer Typus gewöhnt und dabei ständig übetriebene Leistungsanforderungen an sich selbst gestellt - bei fehlenden Entscheidungen zu Gunsten einer Lage "in Ruhe & Sicherheit", konzentriert auf die für ihn wichtigsten Mitmenschen. Die dazu passende, weil festigende Aktiviät aus dem unten abgebildeten Sterndiagrammm wären SpieL und Bewegung. Heute hat der Blogger etwas Richtiges gut gemacht: 3 große Gartenrunden à 500 Meter, halb im Gehen ohne sichtbare Parkinson-Symptome, die andere Hälfte einen kleinen Tretroller aus Aluminium neben sich parallel zur Gangrichtung schieben; in Kurven auch schon mal quer über die Standplatte springen. All das in Ruhe, mit viel Freude an der Bewegung: nach dem Frühstück, dem Mittag- und vor dem Abendessen: insgesamt 1,5 Kilometer Aber nie verfrüht Frohlocken! Da lauert noch Gefahr im Hintergrund; aber gegenüber dem dorsal-vagalen ANS-Modus, der seit 2016 immer wieder als Blitz aus heiterem Himmel kam, blieb und zerstörte, ein klares Plus an Sicherheit und Zuversicht. Vgl. die Verneigung des Bloggers vor seinen Fern-Tutoren im vorangehenden Post vom 31.12.2020 dieses Blogs.
Arbeitsblatt, wenn es um das Eingemachte einer problematischen Beziehung geht und um vereintes Suuchen nach regulären Ausgängen; keine quick & dirty exits! Selbst die Selbsteinschätzung erscheint dem Trauma-Überlebenden davon abhängig zu sein, ob und wie er seine Selbst-Anforderungen erreicht hat oder z B. durch unangenehme Begegnungen Mobilitätseinbußen erlitt. Der Patient muß lernen, nicht der allzeit bereite Nebenkläger für Selbst-Verurteilungen zu werden. Frisch formulierte Ziele müssen immer wieder an Wirklichkeiten angepasst werden. Tagesabläufe müssen mit mehreren Ruhe- bzw. Aus-Zeiten gespickt werden. So wird ein Fest daraus - und in den Ruhe-Zeiten nie ins Schattige, Dunkle, Formlose schauen, sondern auf eine gut mit einer Tageslicht-weißen Lampe erhellte Wand; wenn es schon mal dunkelgrauen Himmel nur zu geben scheint.