Freitag, 1. Mai 2020

Parkinson-Blogger nach Unfall-OP zurück an Bord

Der Blogger hat sich entschlossen, hier im Parkinson-Coaching.blog über seine Schulter-Gelenk-OP keine  weiteren Details zu berichten. Denn über das Ergebnis besteht kein Zweifel. Das aus Titanium bestehende invers konstruierte Ersatz-Gelenk der rechten Schulter funktioniert einwandfrei. Der Orthopädie-Chirurg Sönke Drischer ist ein Genie! Um sein Team kann man ihn nur beneiden.

Entscheidend ist nun aber die Beantwortung ist der Frage, welche Wirkungen im Zusammenhang mit dem Sturz-Unfall, den Krankenhaus-Aufenthalten und deren Folgen eingetreten sind. Die Antwort lautet:

"Nichts ist mehr wie vorher. Selbstwahrnehmung und Selbstverständnis des Bloggers sind durch einen Entwicklungsprozess gegangen, der sich auf alle Lebensbereiche bezieht

# neuer Wohnort, neue Lage
Als zufriedenerü, weil gepflegter Bewohner eines mittelgroßen Apartements von ca. 27 qm einschließlich Loggita im Hartwig-Hesse-Haus genießt der Blogger nun jeden Tag seine kleinen Trainingstouren per Tretroller von 1 bis 2 Kilometern Länge. Vor dem Unfall war der Blogger nicht imstande gewesen, kleine oder größere Touren mit seinem Tretroller zu unternehmen. Gerade bei schönem Wetter waren die Fußwege im attraktiven Wohnnbezirk von Eimsbüttel derart voller Passanten, dass das Nervensystem überspannt wurde. Ein neuronaler Modus von "Spiel, Spaß und Freude" kam nicht zustande und damit auch nicht die hierfür notwendige Unabhängigkeit der Wahrnehmungen und der eigenen Körperbewegungen von der Reaktion auf Blicke, Kommentare und Körperbewegungen seitens dieser Passanten; ganz zu schweigen von Situationen, die man als "Flirten im Vorübergehn" bezeichnen kann. Dabei verlor der rollertretende Blogger allzu leicht seine Kontolle über das Fahrzeug und war sturzgefährdet. Ganz offenbar ist das Flirten oder schon ein interessierter Blickkontakt zu einer Person des anderen Geschlechts eine viel "ernstere" Angelegenheit als der eine oder die andere es selbst eingestehen würde.

Die neuerlichen Ausfahrten per Tretroller führen über das am Walddrand des Klövensteens im Westen von Hamburg nahe der Elbe gelegene Grundstück der Hartwig Hesse Stiftung. Das hierfür verwendetee Fahrzeug ist ein zum Gebrauch von Erwachsenen konstruierter Tretroller. Er ähnelt rein optisch den heute so beliebten Scootern, die mit Elektroantrieb per Batterie versehen sind sowie über luftgefüllte zwei Räder verfügen. Gehbehinderte benutzen solche Scooter mit e-Antrieb aus Angst vor deren vermeintlichen Unbeherrschbarkeit nicht. Das gilt auch für den Blogger.

Beim Tretroller-Fahren kommt es für einen Parkinson-Patienten darauf an, dass er sich möglichst kräftig mit dem "Spielbein" vom Boden abstößt, während er mit seinem "Standbbein" möglichst festen Halt auf dem Trittbrett des kleinen Fahrzeugs sucht. Dieses erlernt man intuitiv. Der Lenker ist mit Hilfe einer herausziehbaren Stange auf die jeweils erforderliche Körpergröße anpassbar.

Beim Tretroller-Fahren kommt es darauf an,

# sich nach dem Abstoßen mit Hilfe des Spielbeins möglichst gerade aufzurichten und den Rücken steif zu machen, damit der Tretroller ungestört "allein" geradeaus mit dem gegebenen Schwung ausrollen kann.

# immer wieder bewusst zu wiederholen, dass der Rollerfahrer vom Stand auf dem Trittbrett hinab  wechselt auf den Stand oder das Gehen auf dem Boden neben dem Roller.

# zwecks Vorbereitung auf überraschende Begegnung mit Radfahrern  oder Rollator schiebenden Senioren, die meist sehr weit vornüber gebeugt kleinschrittig voran kommen, oder mit anderen Passanten mit Bewegungsstörungen schnell mit den Fußsohlen auf den Boden zurück zu kommen: Der Bremsvorgang selbst ist ohnehin schwierigster Teil des Tretrollerns.

# den Roller nicht nur einseitig mit dem linken oder dem rechten Fuß zu betreten, sondern abwechselnd das linke und dann nach zwei Minuten Fahrt das rechte Bein beim Treten des Boden bzw. beim Abstoßen vom Straßenboden einzusetzen. Hierdurch wird ein Ermüden desjenigen Beines vermieden, das auf dem Roller steht und dabei deutlich eingeknickt sein muss, damit das den Straßenboden tretende Bein diesen Boden auch ereichen kann.

# durch das Ausstrecken des Tret-Fußes den Straßenboden nur mit der Fußspitze zu berühren und damit ein Schwanken bei der Rollerfahrt von links nach rechts zu vermeiden.

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