Sonntag, 31. März 2013

Lähmung (Freezing) des Parkinson-Patienten

Das einfache Gehen ist bei morbus parkinson derart gestört und immer wieder erneut in Frage gestellt bei abklingender Wirkung der L-Dopa-Medikation; Stichwort "Freezing". Unverhofftes Freezing kommt oft, wird nach zehn bis zwölf Jahren "Erfahrung" zum ständigen, wenngleich ungebetenen Begleiter.

Die Achtsamkeits-Meditation (vgl. Blog vom 30.03.2013) setzt sich auch mit der menschlichen Fortbewegung auseinander und eröffnet neue Perspektiven, wenn es um die Auflösung der Behinderung und um Erkenntnis über die Ursachen der Entstehung des Freezing (= unerwartete, vorübergehende Lähmung) geht. Lesen sie selbst:


Wer geht da eigentlich?

Das Wissen jenes übenden Mönches jedoch schaltet den Begriff eines Wesens aus und beseitigt die Ich-Vorstellung. Es ist daher Meditations-Gegenstand und gehört zur Satipatthāna-Übung. (Mit den Worten "er weiß") ist hier also von einem Wissen die Rede (das auf die Fragen antwortet):

Wer geht? Wessen Gehen ist es? Aufgrund wovon geht man? Für das Stehen usw. gilt die gleiche Fragestellung. - "Wer geht?" Keinerlei Wesen oder Persönlichkeit geht. - "Wessen Gehen ist es?" Nicht das Gehen irgend eines Wesens oder einer Persönlichkeit. - "Aufgrund wovon geht man?" Aufgrund der Geist-Tätigkeit und der (hierdurch bewirkten) Vibration des Wind (oder Bewegungs)-Elementes (citta-vāyo-dhātu-vipphārena). Daher versteht der Übende den Gehvorgang in folgender Weise:  

Der Gedanke steigt auf: "Ich will gehen". Dieser Gedanke bringt das Wind-Element zum Entstehen und das Wind-Element bringt den (körperlichen) Ausdruck (viññatti; nämlich des Gehens) zum Entstehen. Das durch Geist-Tätigkeit und Vibration des Wind-Elements bewirkte Vorwärtstragen des ganzen Körpers bezeichnet man dann als ,Gehen'.

"Das Wind-Element bringt den (körperlichen) Ausdruck zum Entstehen." Dies bezieht sich auf das durch den Geh-Gedanken hervorgerufene Wind-Element, das seinerseits die spezifische Bedingung bildet für das (beim Gehen erfolgende) Straffen, Tragen und Bewegen des damit gleichzeitig entstandenen materiellen Körpers. Unter "Ausdruck" (viññatti) hat man eine von Absicht begleitete Zustands-Veränderung zu verstehen (adhippāya-saha, bhāvī-vikāro).
Das Wind-Element wird lediglich im Sinne des oben erwähnten und erklärten Übergewichts angeführt und nicht weil es den "Ausdruck" allein hervorbringt.
Wenn man die Körperhaltungen in solcher Weise verstanden hat, dann weiß man dies: Wohl sagt man, entweder auf Grund einer falschen, die Wirklichkeit verkennenden Einstellung oder auf Grund des konventionellen Sprachgebrauchs: ,Ein Wesen geht, ein Wesen steht'; doch in Wirklichkeit gibt es kein gehendes oder stehendes Wesen. Man sagt auch: ,Ein Wagen fährt, ein Wagen hält an'; doch in Wirklichkeit gibt es keinen fahrenden oder anhaltenden Wagen. Wenn vier Ochsen angeschirrt und von einem geschickten Wagenlenker angetrieben werden, so heißt es in einer lediglich konventionellen Ausdrucksweise: ,Der Wagen fährt, der Wagen hält an.' Ebenso ist der Körper, weil er (aus eigener Kraft) unbeweglich ist, dem Wagen gleich. Den Ochsen in diesem Vergleich entspricht das geistgezeugte Wind-Element. Dem Wagenlenker entspricht der Geist. Nachdem der Gedanke aufgestiegen ist: ,Ich will gehen oder stehen', entsteht das Wind-Element, das seinerseits den (körperlichen) Ausdruck bewirkt. In solcher Weise kommt durch Geist-Tätigkeit und Vibration des Wind-Elements das Gehen zustande. Die sich darauf beziehende Redeweise: ,Ein Wesen geht oder steht; ich gehe oder stehe' ist nur ein konventioneller Ausdruck. Daher heißt es:

"Die Windeskraft bewegt das Schiff,
Die Kraft der Sehne schnellt den Pfeil.
So auch geht dieser Körper nur,
Wenn ihn des Windes Artung trägt.
 
So wie die Schnur die Gliederpuppe lenkt,
Vermag nur, an die Geistes-Schnur gebunden,
Durch ihren Antrieb diese Körper-Puppe auch
Zu gehen, aufzustehen und zu sitzen.
 
Wo ist ein solches Wesen hier,
Das frei von Ursach und Bedingung,
Durch eigene Kraft getrieben und bewegt,
Einhergehen oder stehen kann?"

Wenn der Übende in solcher Weise über den sich nur auf Grund von bestimmten Ursachen und Bedingungen vollziehenden Vorgang des Gehens usw. nachdenkt, dann gilt von ihm das Textwort: "Gehend weiß er ,Ich gehe'."

Quelle: Pali-Kanon, vgl. Blog vom 30.03.2013

Unser Fazit: 
Freezing erscheint somit als Weigerung des körperllichen Systems der Steuerung von  Muskeln, Faszien, Sehnen und Bändern, einen Befehl "jetzt Gehen" vom Ego ausgehend zu akzeptieren (Ego ist nicht der "Geist" bzw. die Seele, sondern eine Gedankenvorstellung, die sich als Seele aufspielt.)

Samstag, 30. März 2013

Achtsamkeits-Meditation heute

Zur vorösterlichen Zeit passend ist die Empfehlung der traditionellen Meditationsübung der

Achtsamkeit

wie sie dem Pali-Kanon und seinen Kommentaren entstammt.

Wunderbar passt diese Meditation auch zu den Übungen des Healing Codes (voran gehender Post);  denn dabei werden viele verschüttete Erinnerungen an das Tageslicht (Bewusstwerden) befördert. Diese bedürfen einer Einordnung. Die Achtsamkeits-Meditation ist dabei behilflich. In der Tat.

Hier und jetzt ein Zitat aus dem Pali-Kommentar:

Wie es zur Entstehung unentstandenen Sinnen-Verlangens kommt, das auch weiß er. D.h. er kennt die Ursache, aus der es zur Entstehung von Sinnen-Verlangen kommt.
Zur Entstehung von Sinnen-Verlangen kommt es durch unweise Betrachtung einer Vorstellung des Schönen (subha-nimitta). Eine ,Vorstellung des Schönen' ist das gleiche wie das ,Schöne' (subham) oder wie ,das schöne Objekt' (subh'ārammanam).
Das ,Schöne ist auch das Sinnen-Verlangen selber. Denn die Sinnlichkeit hält sich selber für etwas Schönes und wird so zum Objekt für einen anderen Sinnlichkeits-Moment.
"Unweise Betrachtung" (ayoniso manasikāra) ist eine Betrachtung in unzweckmäßiger Weise, eine abwegige Betrachtung; nämlich die Betrachtung des Unbeständigen als beständig, des Leidvollen als Glück, des Ichlosen als Ich, des Unschönen oder Unreinen als schön oder rein (subha).
Die unweise Betrachtung ist nämlich "unzweckmäßig" für die Erlangung des erhofften Glückes.
Wenn solche Betrachtung häufig vorgenommen wird, entsteht Sinnen-Verlangen. Daher sagte der Erhabene: "Es gibt da, ihr Mönche, die Vorstellung des Schönen. Eine solche unweisen Geistes häufig betrachten, das ist die Nahrung für unentstandenen Sinnen-Verlangens Entstehung, für entstandenen Sinnen-Verlangens Mehrung und Stärkung." (Samyutta-Nikāya 46, 51).
 

 

Healing Code (= brain vibration no. 2)

"Der Healing Code" von Alex Loyd und Ben Johnson ist der aktuelle Bestseller (rororo Taschenbuch). Die darin beschriebenen, einfachen Übungen haben nach Erfahrungen des Bloggers ebenso heftige Wrkungen wie die Brain Vibration-Übungen, wie sie von Howard Shifke empfohlen werden. In einem früheren Post dieses Blog vom 28. Januar 2012 finden sie zu Howard's Übungen ein kurzes Video (Stichwort "ling-yao-chi").

Der Healing Code berichtigt chronische Falschbewertungen von internalisierten Bildern aus der Kindheit und korrigiert somit Zellerinnerungen, die zu gesundheitsschädlichen Weisen des Denkens, des Fühlens und des Handelns geführt haben. Große Worte, so meint der Übende zunächst - doch schon am zweiten oder dritten Übungstag mit den Healing Codes kommt es dicke! Die aufkommenden Vibrationen sind derart stark und die aufkommenden Bilder derart plastisch, dass er meint vom Urgrund aus durchschüttelt zu werden. - So weit der erste Erfahrungsbericht. Fortsetzung folgt. 

Nachstehend sind hier die Übungen abgebildet, so weit diese optisch nachvollziehbar sind. Welche inneren Vorgänge und Vorbereitungen zu den Healing Codes gehören, lesen sie bitte in dem Buch von Alex Loyd und Ben Johnson nach. Dort finden sie auch Zitate und Nachweise der neurobiologischen Grundlagen der Healing Codes.



 und wie fühlt es sich an - nach den Übungen der Healing Codes?  

- Total entspannt. ich lächele, kann mich federleicht aus dem Stuhl erheben und kann - sicherer als normalerweise - gehen, schreiten und laufen. Fazit: Ich mache weiter, schreite fort! Wer folgt?

Anmerkungen:

1. Parkinson seit 16 Jahren 
2. Healing Codes praktiziert abends und nachts, 
nach Abklingen der morgendlichen Levodopa-Medikation