Montag, 30. November 2015

Elektro-Akupunktur: Tipps für Do-It-Yourself bei Parkinson

Parkinson-Patienten scheuen sich häufig das Handwerk der Akupunktur / -pressur zu erlernen, und es entgeht ihnen damit ein wirksames Instrument der Beeinflussung von typischen, meist unangenehmen Symptomen.
Do-it-Yourself. Akupunktur
Hier kommt ein kleiner Erfahrungsbericht des Bloggers, der leider selbst auch erst nach 15 Parkinson-Jahren die Wirkweise der Elektro-Selbstakupunktur entdeckte und nutzte:

EXKURS:
EAV 1958
Entwicklung der Elektroakupunktur nach Voll (EAV)
1958 entwickelte Reinhold Voll aus Ansätzen der Akupunktur nach der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) die Elektroakupunktur nach Voll. Es handelt sich dabei in erster Linie um ein diagnostisches Verfahren, bei dem an bestimmten Punkten der Hautoberfläche Messungen der elektrodermalen Aktivität durchgeführt werden. Die entsprechenden Punkte der Hautoberfläche entsprechen dabei Akupunkturpunkten auf Meridianen der TCM. Voll führte jedoch auch zusätzliche Messpunkte auf eigenen Meridianen (von ihm Gefäße genannt) ein. Seine Widerstandmessungen sollen der Diagnose von Krankheiten dienen sowie Aufschluss über die Verträglichkeit oder Anwendbarkeit von Medikamenten geben. Nach Volls Ansicht soll der Hautwiderstand an festgelegten Punkten bei akuten Erkrankungen erniedrigt sein, während er bei chronischen Erkrankungen erhöht sei. Der Patient hält die negativ geladene Elektrode in der Hand, der Arzt berührt Körperstellen mit der positiv geladenen Elektrode. Therapeutisch soll das EAV-Gerät Gerät einen schwachen elektrischen Strom zur Erhöhung der Wirkung der Nadelakupunktur abgeben.



1. Wie erfolgt die Suche des Ziel-Punktes?
Das Gerät (etwa "newgen electronics") wird auf "Suchen" eingeschaltet und mit der metallenen Spitze des Stiftes über die Haut geführt. Dieses Gleiten über die Haut kommentiert die Elektronik des Stiftes mit einem piep-piep-piep-... Ton. Dieser Ton erhöht seine Tonllage und Frequenz, wenn sich der Punkteur mit der Spitze des Stiftes dem Akupunkt nähert. Bei dem höchsten Ton mit schnellster Tonfolge ist das Ziel erreicht. der Akupunkt ist identifiziert.

2. Wie erfolgt die eigentliche Akupunktur?
Nun drückt der Punkteur einen Schalter für die Aktivierung  der Funktion "Stimulieren". Der vom Stift gegebene Ton ändert sich ebenso wie das Licht eines Lämpchens am Stift. Die metallene Spitze des Stiftes verbleibt zunächst auf dem stimulierten Akupunkt.

3.  Rückmeldungen des Gerätes in Form spezifischer Tonfolgen
Ist nach z.B. 20 Sekunden die vorher eingestellte Dauer der Stimulation erreicht, schaltet sich die Funktion selbsttätig aus und reagiert dabei mit einer Art "nachträglichem Kommentar"in Form einer differenzierten Tonfolge:
3.1. laute, aufgeregr klingende Töne, die sich wie das Wiehern eines Pferdes anhören. Die Tonfolge ist abwärts gerichttet,  die Frequenz verlangsamt sich etwas
3.2. Ton mittlerer Lautstärke, gleichmäßige Tonhöhe und -frequenz
3.3. schwächlich, zittrig klingender Ton gleicher Höhe und Frequenz

4. Was lernt der Selbst-Akupunkteur aus den akustischen und visuellen Rückmeldungen des Elektro-Akupunktur-Stiftes?

4.1. Indiziert der Stift eine chronische Situation am Aku-Punkt?
Falls ja,  erfolgt die Rückmeldung gemäß 3.1.

4.2. Indiziert der Stift eine akute Situation am Aku-Punkt, wie z.B. Energie-Blockade?
Falls ja, erfolgt die Rückmeldung gemäß 3.3.

4.3. Indiziert der Stift eine unauffällige Situation am Aku-Punkt?
Falls ja, erfolgt die Rückmeldung gemäß 3.2.



5. Wie fühlt es sich am Akupunkturpunkt selbst und am Körper allgemein an bei der Elektro-Selbstakupunktur?


5.1. schmerzhaftes, zunehmendes Stechen, vgl. 3.1.- Die Stromstärke der Stimulation kann den persönlichen Vehältnissen und Schmerzgraden stufenlos per Schalter angepasst werden.

5.2.  kaum Reaktion, vgl. 3.3. - Der Punkteur kann die Position seines Stiftes optimieren durch Relokation auf Grundlage anatomisch klarer Meridian-Punkte-Darstellungen oder probieren, ob eine kräftigere Stimulation erkennbare Rückmeldungen bringt.

5.3. Insgesamt sollten solche Sitzungen mit Elektro-Selbstakupunkzur nicht länger dauern als 20 Minuten, da das Nervensystem parallel zu dem Meridiansystem ebenfalls angeregt bzw. erregt wird. Dies kann zu Unruhe-Zuständen führen.


6. Therapeutische Ziele ihrer Selbstakupunktur

Ernst Busse + Paul Busse: Akupunktur-Fibel, München 1954, 3. Auflage6.1.
6.1. Ich will, dass sich eine chronisch "überlastete" Situation am Akupunkt beruhigt:
Ich akupunktiere den Akupunkt zu der Tageszeit, die in der Chinesischen Organ-Meridian-Uhr "Beruhigungszeiten" angegeben ist.

6.2. Ich will, dass sich eine aus akutem Grund durch Chi=Energie-Stau am Akupunkt gekennzeichnete Situation auflöst und quasi wieder in Schwung kommt: Ich akupunktiere den Akupunkt zu der Tageszeit, die in der Chinesischen Organ-Meridin-Uhr "Anregungszeiten" angegeben ist. 


Rat:
Beschaffen sie sich einschlägige Lteratur zum Thema Elektro-Selbstakupunktur.
Beginnen sie sofort, aber zunächst recht vorsichtig! Der Rest kommt mit der Erfahrung und den ersten Symptomen, die sie positiv beeinflusst haben. Hier im Blog gibt es zahlreiche Akupunktur-Tipps, die genug "Stoff" für die nächsten 12 Monate liefern.


Im Posting vom 08.10.2015 lesen sie mehr über die elektrophysikalische Wirkweise der Elektro-Akupunktur, vgl. dortiger EXKURS.

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