Mittwoch, 16. November 2016

Muskelschwund nach Absturz des Muskeltonus in Parkinson-Spätphase

Zweifelsfrei ist ein Muskelschwund bei vielen Parkinson-Patienten feststellbar. Dieser Muskelschwund ist aber nicht ein Symptom der neurologischen Erkrankung als vielmehr die Folge eines außer Kontrolle geratenen Systems der Motorik mit der Folge einer Schonungs- und Vermeidungshaltung des betroffenen Patienten. Letzteres führt zu einer Mindernutzung der Muskulatur und hierdurch bedingt zu einem Schwund an Muskelmasse.

Unser Vorzeige-Parkinson-Patient Muhammad Ali soll bis kurz vor seinem Tod im privaten "Gym" seine Muskulatur trainiert haben. Vor dem Absturz seines Muskeltonus konnte diese Aktivität Ali nicht bewahren, wie uns die vielen Fotos von ihm im Rollstuhl beweisen. Man sagt, er habe sein Haus in den letzten Jahren kaum noch verlassen... Der Blogger hätte dem "größtem Boxer aller Zeitem" und Chopper-Motorbike-Fan - wäre er dessen Nachbar in Phoenix, Arizona, gewesen - sein e-Tricycle als Geschenk vor die Tür gestellt und ihm damit zu dem Wichtigsten verhelfen können, das Patienten nach 20- oder 32-jähriger Parkinson-Dauer fehlt: selbst angetriebene und gesteuerte Mobilität außer Haus! Dabei kommt Freude auf... (vgl. auch Post vom 07.06.2016 über die Umstände des Todes von Muhammad Ali im Alter von 74 Jahren nach 32-jähriger Parkinson-Erkrankung.)
e-Tricycle mit Pedalantrieb elektrisch unterstützt
- Wozu ist diese Unterscheidung zwischen Muskelmasse und Muskeltonus wichtig? - Sie hilft bei der selbst bestimmten strategischen Planung von Bewegungen und von Aktionen, die auf Erhaltung der Bewegungsfähigkeit zielen. Lesen sie hierzu die in diesem Blog interpretierten Berichte und Zitate zum Thema Parkinson und  Qi Gong.
Qi Gong schafft nicht Muskelmasse, sondern Willenskraft und Lebensenergie. - Letztere sind es, an denen es dem Parkinson-Patienten "gebricht". So zeigt sich ja auch die Krankheit auf den ersten Blick.

"Heavy body weight feeling" (Gefühl großer Körperschwere) nennen es die Ärzte der traditionellen chinesischen Medizin und kennen seit 3.000 Jahren wirksame Akupunktur-Strategien zur Behebung dieser Symptomatik, die nicht auf den Morbus Parkinson beschränkt ist. Jeder Gesunde erlebt übrigens in seiner REM-Schlafphase diesen Absturz seines Muskeltonus - jede Nacht. Es dient dem Selbstschutz vor Verletzungen durch heftige Bewegungen des Schlafenden in Angst- und Aggressions-Träumen. - "Heavy body weight feeling" fühlt sich an als würden sie 300 Kilogramm auf die Waage bringen, und ihr noch vorhandenes Muskelfleisch liegt wie Pudding neben ihren Knochen. - Aber auch mit Akupunktur allein sind nur graduelle Erhöhungen des Muskeltonus möglich, keine komplette Stabilisierung. Angefeuert wird die Fehl-Tonisierung jeden Tag auf's Neue durch die L-Dopa-Medikation, die den Patienten süchtig gemacht hat.

Rückschritt zur Motorik des Kleinkindes

Wer kennt sie nicht, die im Rollstuhl sitzend in sich zusammengesackten Altersheim-Pflegepatienten an den Tischen bei den gemeinsam eingenommenen Mahlzeiten.? "Aufrechtes Sitzen ohne Stütze" ist die motorische Kompetenz eines Kleinkindes mit 6-8 Monaten. - Selbst hierzu reicht es nicht mehr. Der Blogger durchlebte 3 ganze Jahre mit dieser Einschränkung des Sitzens ohne Stütze.

Der Blogger erlebt nahezu täglich Situationen, in denen nicht einmal das Erheben vom Fußboden mittels Aufstützen der Arme möglich ist. Totaler Muskelschwund? - Keine Rede davon; der Muskeltonus ist in Folge eines fehlgeleiteten neurologischen Signals so weit abgesunken, dass rein nichts mehr läuft. Aber keine Panik!

Verluste motorischer Kompetenzen
Nach den ersten Enthaltungen von den gewohnten L-Dopa-Medikationen liegt der Blogger im 10. Jahr mit Parkinson, d.h. im Jahr 2007, auf seiner Couch, auf dem Bett oder auf dem Boden und windet sich dort wie ein kranker Fisch auf dem Trockenen: keine Chance des Aufstehens, der Erhebung des Körpers in die Vertikale und der Fortbewegung auf zwei Beinen. Sein Muskeltonus wurde auf nahe Null geschaltet. - 100 mg L-Dopa und 50 Minuten später ist dieses Manko wieder - erst einmal - behoben. Ohne L-Dopa dauert diese "schlaffe Lähmung" fort...

Laufen an der Hand - mutig ohne L-Dopa
Heute, d h. 10 Jahre später, rühmt sich der Blogger seiner wiedergewonnenen Bewegungskompetenz aus der Zeit von 1944 als er an der Hand seiner Mutter durch die Wiesen Mecklenburgs stapfte. Ist das nichts? - Vgl. Tagebuch des Bloggers auf den voran gehenden Postings

Muskelkraft bewahren für erhoffte Verbesserung der Motorik
Die Ledercouch oder der Rollstuhl als Standard-Orte des Aufenthalts sind für L-Dopa-Teilaussteiger tabu. Stattdessen muss der Rückgewinner seiner Motorik alles - fast alles - selbst erledigen, bewältigen, wenn er diese Überlebensimpulse für den Erhalt von Entschlusskrraft und Motorik nutzbar machen will. Selbst ist der Mann oder die Frau.

Rückgewinnung motorischer Kompetenzen
Inzwischen sind folgende Motorik-Kompetenzen neu erworben worden und ersetzen nun die verloren gegangenen. Was soll das heißen? - Es heisst, dass die neueren Kompetenzen nicht identisch sind mit den durch die Parkinson-Erkrankung inklusive Standardmedikation verloren gegangenen:

Gehen, Traben, Hüpfen, Joggen in Haus & Garten
Die wieder erlernte Kompetenz des Gehens auf zwei Beinen ohne L-Dopa-Medikation zeigt sich motorisch-optisch völlig unauffällig, also ohne das typische Schlurfen und Trippeln, ohne das vornüber Beugen des Oberkörpers. Das zentrale Nervensystem hat sich offenbar einen geeigneteren neuen Schaltkreis geschaffen. Schade, dass dieser bei Belastungen gern mal vorübergehend ausfällt: die typischen Phobien vor Durchgängen, Engpässen, in den Regalschluchten von Warenhäusern und Drogeriemärkten. Freezing statt Fortschreiten. Weiterbewegung nach 10-30 Sekunden Pause. - Diese neue Form des "Gehens ohne Parkinson-Symptome" beschränkt sich bisher vorwiegend auf Geh-Strecken, die innerhalb von Wohnungen bzw. Häusern liegen. Auch Gärten gehören zu den sichereren Geh-Strecken, wie der Blogger in verschiedenen Videos seit dem Jahr 2014 hier im Blog dokumentiert hat.

Fazit:
Das "Gehen außer Haus"
sollte in Begleitung einer Pflegeperson möglichst häufig trainiert werden, damit der neue "Schaltkreis" gefestigt wird. Vgl. Tagebuch des Bloggers in voran gehenden Postings
Training zu Hause: tagtäglich und jederzeit. Kein Rollstuhl, kein Gehwagen, keine Krücken.


"Abhängen", d. h. Ausruhen (ohne schlafen zu wollen) auf dem Sofa
in dieser Lage stabilisiert sich der Muskeltonus bei Parkinson -in den Phasen der L-Dopa-Ferien

mit Kopfstütze und hoch gelegten Beinen, ist eine Kompetenz, die der Blogger vorher nicht kannte. Es gab in seinen Wohnungen/Häusern trotz ausreichender Flächen keinen Ort hierfür. Typisch! - Vorteil: Das Nervensystem registriert diese Haltung nicht als "Schlafen", sondern als vorübergehenden Ruhestatus. Dabei kann man prima Radio hören, aber auch meditieren.
So wird vermieden, dass in der täglich gut 2-stündigen Ruhezeit der "Entzug" von L-Dopa ausgehalten wird, ohne dass der Muskeltonus aller Gliedmaßen auf nahe Null absinkt wie nachts, sofern die L-Dopa-Wirkung ausbleibt. Muskeltonus Null kann Todesangst oder Depressionen auslösen. Dies wird beim "Abhängen" ausgeschlossen.


Kreativ werden - ohne Angst davor sich lächerlich zu machen
Wir müssen Übungen entwickeln, um dieser Falle des absinkenden Muskeltonus' zu entkommen!  Das Fatale daran ist die Tatsache, dass die Regression in der Motorik einher geht, verbunden ist oder gleichbedeutend ist mit einer Regression in der Kognition. Auf Deutsch: zum Rückfall auf kleinkindliche Bewegungsmuster addieren sich Denk- und Verstehensdefizite. Nicht nur schwach, sondern auch noch blöd dazu, so mag jemand urteilen, der den Blogger im 20. Patienten-Jahr aus einem Abstand beobachtet. Darauf hat auch Mark P. Hurni in seiner Dissertation über frühkindliches Trauma als Ursache von Morbus Parkinson aufmerksam gemacht.

Das Nervensystem spielt verrückt, stürzt ab und kommt nicht wieder in Gang. Ihr Arzt weiß keinen Rat; er vertraut den Experten, die den Morbus Parkinson mit dem Rigor, dem ständig erhöhten Tonus der Muskulatur gleichsetzen. Dieser mag im Frühstadium der Erkrankung symptomatisch sein, kann aber peu-à-peu mit Hilfe von Akupressur/-punktur behoben werden. Der Morbus Parkinson aber bleibt. Der Patient hat längst die Gefahren der L-Dopa-Medikation durchlebt und erkannt - und niemand glaubt ihm oder traut ihm ein eigenes, zutreffenderes Urteil zu.

Das Zuhause zum Experimentierfeld für Geh-Training umgestalten
Niemand überlegt systematisch, ob seine eigenen 4 (oder mehr) Wände geeignet sind um ein Experimentierfeld für Geh-Training ohne L-Dopa-Medikation bzw. in der Zeit der L-Dopa-Ferien abzugeben. Beim Blogger hat das viel zu lange gedauert: 2 1/2 Jahre ! Seine geräumige Wohnung ist mit einem sogenannten Laminat-Parkettboden ausgestattet. Das Materual ist synthetisch. Der Parkett-Look ist rein optisch, die Oberfläche ist glatt und minimal strukturiert. Das synthetische Material des Bodenbelags lädt sich bei Reibung elektrisch auf und stört somit die ohnehin lädierte Bioelektrizität des Patienten. Für ein Geh-Training eines Parkinson-Patienten ist diese Bodenfläche denkbar ungeeignet, denn nur in Straßenschuhen ist ein rutschsicheres Gehen darauf möglich. Radikal hat der Blogger eine Geh-Trainingsstrecke von 12 Metern mit einer Art von Läufern aus natürlichem Sisal (Unterseite rutschfestes Gummi) belegt. Die Strecke enthält zwei 90-Grad-Kurven, die leicht und spielerisch zu gehen sind. Geh-Training erfolgt barfuß oder auf Socken.
bei Parkinson: nur Natur + rutschfest
Die geschilderte Strecke geht der Blogger am Tage so oft wie möglich und ohne  "erkennbaren" Grund, ohne ein bestimmtes Ziel. Denn darauf kommt es an: Keinesfalls verbindet er das Geh-Training mit der Erledigung sonstiger Obliegenheiten. Denn letztere stören die Bildung einer inneren Vorstellungskraft über bevorstehende Trainingseinheiten. Keinesfalls transportiert der Blogger "ganz nebenbei" eine Zeitung oder eine Teetasse unterwegs.
Nach einer Gewöhnungszeit von 6 Wochen hat er Anfang Dezember 2016 einen Status erreicht, dass er die geschilderte Geh-Trainingsstrecke leichtfüßig im Stadium ohne L-Dopa zurücklegt - gelegentlich legt er unterwegs kleine Hüpfer oder  Sprünge ein, welche das Gleichgewichtsgefühl sogar stabilisieren. Ein ausreichender Tonus der Muskulatur der Beine, des Beckens sowie der gesamten Wirbelsäule wird auf diese Weise erreicht. Ein Muskelaufbau ist dann erst die Folge monatelanger Geh-Trainings "at home": - Nachahmung empfohlen!

"Denn wie man sich bettet, so liegt man..."
Den heftigsten Absturz des Muskeltonus erlebt der Parkinson-Patient im Bette liegend mit dem Wunsch und Bedürfnis zu schlafen. Bewährt haben sich dabei folgende Konditionen:

# Matratze möglichst "beinhart", um ein Absinken der Knochen in das Matratzen-Weichmaterial zu minimieren. Erleichtert wird so auch das Abstützen der Arme und Hände zum Aufstehen und zum unumgänglichen Umlagern bzw. Umdrehen des Körpers in der Nacht
# Ein straff gezogenes Bettuch aus reiner Baumwolle - zwecks Vermeidung elektrischer Aufladung durch synthetische Fasern.
# möglichst wenig Bettbekleidung wegen störender Faltenbildung
# ein federleichtes Oberbett - im Extremfall auch ohne Bezug - mit Bezug aus leichtem Baumwollstoff. Keine synthetischen Materialien.
# Nachttopf o. ä. in Griffweite des Patienten.

So - geht nix mehr schief!

Wie und womit soll ich den Ausstieg beginnen?
In diesem Blog sind vollständig die Aktionen aufgeführt und detailliert beschrieben, die den Blogger zu seinem Status Quo gebracht haben.  Im Posting vom 19.07.2016 finden sie einen ersten Überblick. Beginnen sie mit ihren geistig-seelischen Fähigkeiten. Da gibt es mit Sicherheit Bedarf für ein Aufräumen und Ausmisten unter den wenig nützlichen Gewohnheiten des Denkens und des Empfindens. - Versuchen sie herauszufinden, was ihr Gegenüber in seinem Inneren bewegt. Probieren sie das Einfühlen in die Welt des anderen. Dies ist nicht einfach.

Wie in diesem Blog gezeigt wird, hat das Praktizieren des Healing Codes spürbare Impulse zur Überwindung negativer seelischer Selbstverletzungen ausgelöst. Gestoppt wurde das gewohnheitsmässige Wiederholen und Erinnern an traumatische Erlebnisse in der Kindheit.

Achtung: psychotherapeutische Hilfe nicht ausschließen
Getreu den Ankündigungen in den Packungsbeilagen der Hersteller von L-Dopa enthaltenden Medikamenten muss jeder Patient damit rechen, dass das Medikament eine Neurose oder Psychose auslöst, wenn es länger als ein paar Jahre und in höherer Dosis als etwa 300 mg pro Tag eingenommen wird. Einzelne Fälle, in denen eine solche Folge nicht eingetreten ist, bestätigen die Regel. - Richten sie sich darauf ein, die Hilfe psychologischer Therapeuten in Anspruch zu nehmen.

Aber auch ohne Medikamente ist die stark reduzierte körpereigene Dopaminproduktion des Patienten verantwortlich für psychische Veränderungen, die oft fehlgedeutet werden. So beschreibt es die
Wissenschaftsreferentin der französischen Botschaft in Berlin:

"Dadurch ist Dopamin für eine Vielzahl von Körperreaktionen verantwortlich, so etwa für die Feinmotorik oder die Körperbewegung, aber auch für 
- psychischen Antrieb, 
- Wohlbefinden, 
- Lebensfreude, 
- Mut, 
- Konzentration und 
- Vergnügen (Glückshormon)."

Blogger fragt: Wo ist der Neurologe, der seinen neu gewonnenen Langzeit-Patienten auf die zu erwartenden Veeränderungen seiner Persönlichkeit vorbereitet?


Was sind dagegen die Symptome Tremor und Rigor usw. ? vorübergehende Symptome, wenn die in diesem Blog beschriebenen Therapien angewandt werden. Dann behält man "sein" Parkinson, das mit der Eingrenzung des Zitterns nicht vergeht, aber man kennt sich selbst inwendig kaum noch wieder! - Welcher Art ist diese veränderte Persönlichkeit, die sich bei mir eingeschlichen hat und wie reagiere ich daarauf?
Lesen sie zu diesem Thema die Posts der Jahre 2009 und 2010 in diesem Blog.

Französische Forscher der Nuklear-Medizin wollen es genauer wissen und rechtzeitig erfahren, wohin die Reise ihrer Patienten geht (s. o. Link nach Berlin).


Wandern ( nicht Spazierengehen ) - wird fortgesetzt !

Zum Thema Radfahren lesen sie bitte die Postings vom 15.01.2016 und vom 03.07.2009.





Dienstag, 15. November 2016

Im 20. Jahr mit Parkinson: Gehtraining-Tagebuch des Bloggers

Seit 2007 sucht der Blogger einen Weg zum Ausstieg aus der ärztlich verordneten Levodopa-Medikation. Hier im parkinson-coaching Blog sind alle Aspekte seines Weges und seiner Ausstiegs- und Teil-Ausstiegs-Szenarien dokumentiert.

Seit einigen Monaten reduziert der Blogger seine L-Dopa-Medikation auf die Nacht- und frühen Morgenstunden. Während des Tages und abends bis etwa 22 Uhr nimmt der Blogger keinerlei Medikamente zu sich. Allerdings wirken die Medikamente Amantadin (50 mg pro Nacht) zur Reduktion des Übergewichts von Glutamat und AZIlECT/Rasagilin (1 mg pro Nacht) am darauf folgenden Tag fort.
Quelle: Merz - Übergewicht des Botenstoffes Glutamat bei Parkinson

Auf diesem Weg reduziert sich die tägliche L-Dopa-Einnahme auf insgesamt 300 mg, verteilt auf 150 mg zum Einschlafen und je 25 mg pro Stunde in der Nacht. An Tagen und Nächten mit gutem Schlafverhalten kann sich die 24-Stunden-Tages- und Nachtration auf 250 mg verringern.

Infolge der geschilderten L-Dopa-Fastenzeit von täglich mindestens 12 Stunden vermindern sich die erschreckenden Nebenwirkungen der L-Dopa-Langzeit-Medikation.

T a g e b u c h    d e s    B l o g g e r s  
a u f   d e m   P f a d    d e r    R ü c k g e w i n n u n g     
s e i n e r    M o b i l i t ä t : (diese Berichterstattung, keineswegs aber das Geh-Training, wird hiermit beendet, 17.01. 2017)


17.01.2017
Das unermüdlich weiterhin betriebene Geh-Training ( ohne L-Dopa-Medikation, in Begleitung einer Pflegeperson ) erreichte heute einen  Meilenstein. Die inzwischen üblich gewordene Strecke von ca. 700 Metern wurde auf 1.600 Meter spontan ausgedehnt. Das Wetter war kalt, aber sonnig und schön. Die Stimmung war gelassen und ruhig. Die Füße schlurften nicht, kein Trippeln oder Festfrieren, keine Angstzustände, nur einige leichte Verzügerungen der Gehbewegung vor Richtungsentscheidungen. Die gesamte Strecke ging der Blogger an der Hand der Pflegeperson.

Eine solche Strecke von 1.600 Metern könnte der Blogger mit L-Dopa-Medikation und den unausweichlichen Schlenker- und anderen Sondrbewegungen aller vier Extremitäten nicht gehend zurücklegen.



10.01.2017

Das wöchentlich 1 x stattfindende Geh-Training (ohne l-Dopa-Medikation, in Begleitung einer Pflegeperson) hat sich auf einem akzeptablen Niveau als zielführend und notwendig herausgestellt und stabilisiert. Der Blogger wird hierüber nicht weiterhin Tagebuch führen, da die beobachteten Veränderungen ziemlich gering ausfallen. - Ein Stopp für das Training kommt nicht in Frage, da die beim Trainierenden entstehende Angst vor dieser wiederkehrenden Herausforderung massiv ist und nur durch Wiederholungen abgebaut werden kann. - Weiter geht's !

03.01.2017
Das Geh-Training während der L-Dopa-freien Tageszeit in Begleitung einer Pflegeperson verlief heute sehr gut vorbereitet auf das herrschende Regenwetter mit festen Stiefeln und Schirmmütze auf dem Kopf. Der "Parcour" bestand aus dem Rundgang um dem links vom Hauseingang gelegenen Häuserblock inkl. belebter Geschäftsstraße und kleinem Weihnachtsmarkt, der gerade abgebaut wurde. Die Schritte waren zügig, kein Schlurfen, kein Festfrieren am Boden, nur einige leichte Verzögerungen. Eine Stunde vor der Übung Darmentleerung, wodurch spannungsfreie Beinbewegungen in Gang kamen. Insgesamt ca. 700 Meter Strecke. Anfangs einige Meter allein, dann an der Hand der Pflegeperson.

20.12.2016
Das heutige Geh-Training außer Haus (ohne L-Dopa, in Begleitung einer Pflegeperson) verlief erfolgreich, aber mit kleinen Einschränkungen: Der Blogger war in übermütiger Grundstimmung ohne Kopfbedeckung und allzu wenig winterlich gekleidet auf Trainingstour wie schon am 13.12.2016 gestartet.
Zwischendurch gab es beim Gehen öfter kleine Verzögerungen, aber keine Freezings. Beim Durchschreiten des noch nicht komplett geöffneten Weihnachtsmarktes störten die läppischen Texte
einiger neuer Weihnachtslied-Interpretationen und führten zum kurzen Innehalten und Kopfschütteln. Ansonsten verlief der Rundgang um den Häuserblock ohne Hindernisse, stets an der Hand der Begleitperson. Keine Trippelschritte, kein Schlurfen der Fußsohlen, kein Straucheln.

13.12.2016
Einen großen Schritt vorwärts macht der Blogger beim heutigen Geh-Training (ohne L-Dopa, außer Haus, in Begleitung einer Pflegeperson): Der gesamte Häuserblock südlich der eigenen Wohnung wurde ruhigen Schrittes erstmalig umrundet; schwierige Strecken davon an der Hand der Pflegeperson. Einbezogen in diesen Rundgaang waren eine belebte Hauptgeschäftstraße und ein kleiner Weihnachtsmarkt von 11.30 - 12.00 Uhr. Es gab kein Freezing, wohl aber einige leichte Schrittverzögerungen vor ungewohnten, neuen Gestaltungen des Gehweges. Gesamte Geh--Strecke: 700 Meter.
50 mg Amantadin wurden zur Dämpfung der überschüssigen körpereigenen Glutamat-Erzeugung eingenommen (vgl. Schaubilder in diesem Post mit dem Abbild der Waage). - Vgl. hierzu die Posts vom 18.10.2009 (Thema Gefühle) und vom 17.05.2014 (Thema Freezing / Mix der Botenstoffe).

Am Vorabend absolvierte der Blogger innerhalb seiner Wohnung ein 15 Minuten umfassendes Geh-Training ohne L-Dopa-Medikation, die schon um 9 Uhr morgens gestoppt worden war. Wie? - Auf dem mit Läufern aus Natur-Sisal ausgestatteten "Geh-Trainings-Parcour" von insgesamt 12 Metern Länge quer durch seine Stadtwohnung - natürlich. Und unter den Fußsohlen spürt er die Knotenstruktur des Sisalmaterials durch seine Socken hindurch; Fußsohlen-Akupressur frei Haus.

11.12.2016
Nach dem erfolgreichen Geh-Training außer Haus am 08.12.2016 nutzte der Blogger seine stark verbesserte Beweglichkeit auch für ein zusätzliches Geh-Training im Haus ohne L-Dopa-Medikation.
Eine gerade Strecke von 15 Metern wurde ohne Unterbrechung in zügigen Geh-Schritten eine halbe Stunde lang immer wieder hin und zurück gegangen. Alle paar Minuten wurde außerdem das Schritt-Tempo auf eine Art Jogging-Tempo angehoben und nach 7-8 Metern jeweils wieder abgebremst auf Schritt-Tempo. Ergebnis: Während der 30 Minuten keinerlei Hemmung der Geh-Bewegungen von Beinen und Armen (Schwenken im Gegentakt). Auch die vielen unumgänglichen 180 Grad-Drehungen für den Richtungswechsel erfolgten zügig, schwungvoll und frei von Hemmungen. - 2 Stunden vor diesemTraining wurden 50 mg Amantadin von PK-Merz eingenommen, was dem Ausgleich, d. h. der Verringerung der Glutamat-Produktion dienen soll, welche der verminderten Dopamin-Verfügbarkeit anzupassen ist (vgl. Schaubilder mit der Waage zum Ausgleich von Dopamin und Glutamat.)


08.12.2016
Das erste wieder gänzlich gelungene, erfolgreiche Geh-Training außer Haus - ohne L-Dopa und in Begleitung einer Pflegeperson! Die neue Dosierung mit einer zweiten Portion von 50 mg Amantadin zwecks Reduzierung der Glutamat-Wirkung wurde um 8 Uhr eingenommen. Das Training begann um 10.30 Uhr und dauerte 20 Minuten für eine Strecke von 600 Metern. Störfaktoren gab es wenige. Eche Freezings: keine. Leichte Verzögerungen nur 2 x von wenigen  Sekunden, selbst vor den drei Schaufenstern, an denen der Blogger vorbei gehen muss, um ins Haus einzutreten. Perfekt. kein Schurfen, Trippeln oder Straucheln - und so ging es weiter in der eigenen Wohnung ohne fremde Hilfe.


02.12.2016
Heute lief zum Beginn einer 10 Kilometer kurzen Ausfahrt mit dem e-Tricycle unter strahlender Wintersonne zur Außenalster schon gar nichts mehr. Die Beine versagten um 10.30 Uhr ihren Dienst: kein Gehen und kein kraftvolles Radeln trotz normaler L-Dopa-Dosis. Fahrfähigkeit war jedoch geraade noch gegeben. Um 11 Uhr nahm der Blogger 50 mg AMANTADIN zusätzlich und konnte nach etwa 40 Minuten bis jetzt (20.45 Uhr) eine erträgliche Geh-Fähigkeit bewirken. Ab 15 Uhr auch ohne L-Dopa-Medikation - bis 13 Uhr mit 50 mg L-Dopa pro Stunde.
Fazit: Fällt die Wirkung von L-Dopa einmal aus, kann man es mit einer kleinen Dosis AMANTADIN (z. B. PK-Merz) versuchen. Erklärung: siehe obiges Schaubild mit der Waage zum Ausgleich gegenwirksamer Botenstoffe; Dopamin vs. Glutamat.

29.11.2016
Geh-Training - ohne L-Dopa und in Begleitung einer Pflegeperson - kommt an diesem sonnigen, aber frostigen Wintertag nicht zum Erfolg. Geht es noch munter und voller Elan die Treppen hinunter, so kommt der Geh-Bewegungsapparat nur 10 Meter vom Hauseingang entfernt draußen auf der belebten Straße zum Stillstand. Der Blogger schiebt das Malheur auf die Tatsache, dass er sich kurz zuvor in der amerikanischen Presse darüber informiert hat, dass der Boxer Muhammad Ali zu seinem einzigen leiblichen Kind, dem 43-jährigen Ali Jr., ein komplett gestörtes Verhältnis hatte. Diese Nachricht hatte den Blogger nachdenklich gemacht. - Aber weit gefehlt! - Beim abendlichen Tabletten-Check musste der Blogger feststellen, dass er - wie schon oft - die bereit liegende 50mg AMANTADIN-Medikation vergessen hatte. Kein Wunder also, dass es zum "internen Freezing" an diesem frostigen Vormittag kam. -
Am 01.12.2016 hat der Blogger die Konsequenz aus diesen Erfahrungen gezogen und in einem Test die tägliche Dosis von 50 mg AMANTADIN morgens um 4 Uhr um eine weitere Dosis von 50 mg erhöht. Die zweite Dosis wird in der Mittagszeit eingenommen - während der Zeit des Entzuges von L-Dopa. Auswirkungen auf die Beweglichkeit werden sorgsam dokumentiert.

22.11.2016
Geh-Training - ohne L-Dopa und in Begleitung einer Pflegeperson - erfolgte heute bei frühlingshaftem Wetter unter einem besonderen Vorzeichen. Der Blogger hatte das Ziel herauszufinden, ob durch eine Erhöhung der nächtlichen Medikation von Amantadin - 100 mg statt 50 mg pro Nacht wie bisher - eine Verbesserung der Geh-Leistung ereicht werden kann. Das Ergebnis: Zu Beginn des Trainings beim Hinunterlaufen der Treppe sowie beim Durchschreiten des Treppenhauses und beim Heraustreten auf die belebte Straße war eine 100 %ige Verbesserung aller Bewegungen gegeben.  Beim Gehen wurde die hilfreiche Hand der  Pflegeperson nicht in Anspruch genommen - zunächst. Nach etwa 50 Metern konnte der Blogger noch einen äußerst engen Durchgang zwischen Zaun und parkenden Autos problemlos durchschreiten! - Doch dann war das "Wunder" bald beendet. Die Schritte wurden kleiner und langsamer und kamen zwischendurch auch immer wieder zum Stillstand. Keinen Schritt vorwärts ohne die hilfreiche Hand bis zum Hauseingang. Dann weiter die Treppenstufen hinauf ins zweite Stockwerk: Dies Letztere war eine Übung, die wie gewohnt leichtfüßig überwunden wurde - ohne "Bleifüße" und ohne helfende Hand.

Fazit: Das Nervensystem fand keinen Modus, keinen der alten und keinen der neuen "Schaltkreise", der dauerhaft zu der veränderten Amantadin-Dosis gepasst hätte. Rätselraten für Gehirn und den gesamten Bewegungsapparat. - Die geplanten 700 Meter Gehstrecke wurden zwar etwas mühsam, aber nicht freudlos absolviert. Das Phänomen Angst trat dabei nicht in Erscheinung. Vgl. EXKURS
im Post vom 15.11.2016
Also Achtung bei Neudosierung von Medikamenten, die Einfluss nehmen auf die Botenstoffe und ihre Wirkweise. - Wer hätte an den Botenstoff GLUTAMAT bei diesem Experiment gedacht?


15.11.2016
Heute gibt es Nieselregen bei ca. 5 Grad Celsius. Die Stimmung des Bloggers war in den letzten Tagen nicht sehr positiv; eher hektisch und ohne Ruhe. Dies schlägt sich gewöhnlich in schweren Störungen der Gehbewegungen nieder. - Doch insgesamt hat das Duo "Blogger mit Pflegeperson" die als Ziel gesteckten 600 Meter der Gehstrecke im Status ohne L-Dopa-Medikation ohne große Komplikationen absolviert. Insgesamt vier Freezing-Zustände machten den Ausflug aber nicht gerade zur Jubelfeier. Er dauerte von 12.10 - 12.40 Uhr. - Nachträglich stellte der Blogger bei seinem Medikations-Check fest, dass er die Einnahme von 50 mg Amantadin (siehe EXKURS) während der Vornacht schlicht vergessen hatte. - Vielleicht sind hierdurch die erlebten vier Freezings zu erklären.
mit nur einer PflegerIn geht's auch - L-Dopa-freies Geh-Training bei Parkinson


Lernerfahrung:
Nicht entmutigen lassen durch Rückschläge der Stimmungslage und der Bewegungsfähigkeit. Niemals verzichten auf dieses Training der Rückgewinnung von Mobilität. Auf keinen Fall vor dem Geh-Training andere Vorübungen, wie z. B. Qi Gong, durchziehen.
Stattdessen anstrengende Qi Gong-Übungen auf die Zeit ohne Medikation verlegen. Qi Gong-Übungen mit L-Dopa im Blut machen ohnehin wenig Sinn  wegen der dazugehörigen inneren Konzentration auf das Qi, die Lebensenergie, die durch Psychopharmaka wie L-Dopa nicht angemessen interpretiert werden kann.

EXKURS: Welche Rolle spielt die Medikation von AMANTADIN bei den gestörten Bewegungsabläufen des Parkinson-Patienten? Antwort: Das Amantadin hält die anrgende Wirkung des Neurotransmitters GLUTAMAT in Schach, damit bei fehlendem Dopamin nicht überschüssiges GLUTAMAT zur Wirkung kommt.
Quelle: Merz-Website, Parkinson-Medikation


08.11.2016
Ein Geh-Training ohne L-Dopa-Medikation wie heute kann der Blogger an einem tiefwinterlichen Herbsttag mit heftigen Schneeschauern und Temperaturen von + - 0 Grad C gar nicht empfehlen. Der scharfe Ostwind und das Wirbeln der weißen Flocken durch das Blickfeld wirkten derart störend auf das Nervensystem, dass ein rhythmisches Gehen oder Marschieren nicht zustande kam. Freezing im wahren Sinne des Wortes nach je 3 bis 4 zaghaften Schritten. In etwa 20 Minuten legten wir - Blogger mit Pflegeperson - gerade mal 100 Meter zurück. - Auf ein nächstes und besseres Mal !

ACHTUNG. nachfolgend geänderte Reihenfolge nach Datum voranschreitend !

25.10.2016
Heute war wieder Geh-Trainingstag außer Haus und ohne Medikamente in Begleitung einer Pflegeperson. Das Ergebnis war sehr zufriedenstellend. In einer Art von  Marschier-Stimmung absolvierte der Blogger ca. 700 Meter in etwa 20 Minuten inkl. leichtfüßiges Treppensteigen vom und zum 2. Stockwerk, schwierig zu durchschreitender Treppenhaus-Gang bis zur Eingangstür usw.  Kein "freezing", keine Blockaden, kein Taumeln, Trippeln oder Schlurfen in festen Winterstiefeln, nur kurze Verzögerungen des Marschier-Schrittes vor dem Überqueren von Fahrbahnen für Autos, keine Phobien. Das Marschieren erfolgte großenteils an der Hand der Pflegeperson. Eine Wohltat!

29.10.2016
Heute waren die Bedingungen gut für ein "Langzeit"-Geh-Training - medikamentenfrei, und zwar ohne Begleitung einer Pflegeperson in einem Haus mit einem Mittelgang von 17 Metern Länge und in unbeobachteter Trainingssituation. Dem Blogger gelang es, eine Stunde lang diesen Mittelgang im zügigen Tempo hin und wieder zurück abzuschreiten, ohne von Gch-Hemmungen oder gar von freezing dabei unterbrochen zu werden. Die insgesamt dabei zurückgelegte Strecke umfasste etwa 4 Kilometer: kein Schlurfen, gutes Mitschwingen der Arme, gute Laune, keine Sonderbewegungen des linken Beins, keine Erschöpfung durch Überanstrengung.

01.11.2016
Das heutige Geh-Training ohne L-Dopa in Begleitung einer Pflegeperson führte durch das recht belebte Gebiet des Stadtteils Eimsbüttel. Das Vorankommen erfolgte in ruhigen großen Schritten, die vor Fahrbahn-Überquerungen wie automatisch abgebremst wurden. Auch vor umher laufenden Hunden wurde so abgebremst. Rund 750 Meter Strecke wurden wie am 25.10. gegangen in etwa 25 Minuten. -
Zwei Tage darauf, am 03.11.2016, legte der Blogger mit seinem e-Tricycle eine 22 km lange Strecke im Stadtgebiet zurück - ohne Geh-Störungen beim Verlassen des Elektro-Dreirades mit zusätzlichem Pedalantrieb.


Dieses Tagebuch des Geh-Trainings - ohne L-Dopa, in Begleitung einer Pflegepersson - beginnt am 27.09.2016 im letzten Teil des Post "Gehen lernen..." vom 02.08.2016