Freitag, 27. November 2020

Koreanische Neurobiologen entdecken Hoffnungsträger EMDR für Parkinson-Patienten mit Bindungstrauma und dissoziativen Angststörungen

Es ist kein Gerücht, sondern der neueste Stand der naturwissenschaftlichen Forschung über die realen Zusammenhänge bestimmter post-traumatischer Streßstörungen, die bisher als unheilbar beurteilt worden sind. Auf der Grundlage der modernen Verhaltens-Psychotherapie sind die Koreaner auf folgendes Ergebnis gekommen, das insbesondere für  hunderttausende von Parkinson-Patienten von Bedeutung ist: - vgl. auch Post von 23.10.2020 inkl. Originalfassung dieses  'abstract in English'  sowie Post vom 20.11.2020 in diesem Blog



Nerven-Schaltkreise, die einem psychotherapeutischen Verfahren für Angst-Störungen zugrunde liegen
in: Nature vom 13 Februar 2019

Abstract

Ein psychotherapeutisches Verfahren, das abwechselnde beidseitige Stimulation der sinnlichen Wahrnehmung (alternating bilateral sensory stimulation ABS) verwendet, ist zur Behandlung  posttraumatischer Streß-Störung eingesetzt worden. Die neurologische Grundlage jedoch, die der lang anhaltenden Wirkung dieser Behandlung unterliegt - beschrieben als Augen-Bewegungs- Wahrnehmungseinschränkung und -Wiederaufbau (eye movement desensitization and reprocessing EMDR) - , ist nicht identifiziert worden.
Hier beschreiben wir einen neuronalen Wirkungspfad , der vom superior colliculus (SC) ausgeht, der für die andauernde Dämpfung von Angst verantwortlich ist. Wir bewirkten erfolgreich eine anhaltende Verminderung von Angst in Mäusen, indem wir visuelle ABS verglichen mit konditionierten Reizen während der Auslöschung der Angst. Von den getesteten Arten visueller Reizung lieferte ABS die stärkste Verminderung von Angst und konnte nachhaltige Zunahmen der Aktivitäten von SC und mediodorsal thalamus (MD) erreichen. Optogenetische Manipulation offenbarte, dass der SCMD Schaltkreis notwendig und hinreichend war, um eine Wiederkehr von Angst zu verhindern.  ABS unterdrückte die Aktivität von Angst-kodierenden Zellen und stabilisierte die Hemmung in der Reiz-Übertragung in der basolateralen Amygdala durch einen Schaltkreis des MD, der die Reizweiterleitung  an benachbarte Zellen unterbricht. Zusammen betrachtet enthüllen diese Ergebnisse den Nerven-Schaltkreis, der einer wirksamen Strategie für die Dämpfung  traumatischer Erinnerungen zugrunde liegt.“ 
(eigene Übersetzung des Bloggers vom 27.11.2020)



Zur Ätiologie des Morbus Parkinson


Der Zusammenhang dieses Ergebnisses der neurobiologischen Forschung mit den Parkinson-Erkrankung ergibt sich für "newcomer" erst aus der Lektüre von 4 weiteren Posts, die sich in diesem Blog mit der Frage der Entstehungsursachen  (Ätiologie) des Morbus Parkinson befassen. Wenn sie auf Sete 1 des Blogs oben links als 

    Suchwort   ätiologisch 

eingeben, werden folgende Posts angezeigt:

vom 30.01.2018
        02.05.2019
        15.11.2018
        24.05.2016 (Thema L-Dopa in der Forschung)

In Stichworten in aller Kürze zusammengefasst verläuft dieser ätiologische Pfad bei einem erheblichen Anteil von Parkinson-Patienten  folgendermaßen:

1. frühkindliches emotionales Bindungstrauma (Marc Peter Hurni, Oliver Sacks' Patient Leonard, Rudolf Rindermann)

2. strukturelle Dissoziation, die sich durch den Ablauf des Geschehens weiter festigt, statt auszuheilen

3. dissoziative  Störungen, vegetative Dystonien., Magen-Darm-Reizungen

4. post-traumatische Belastungsstörungen nach 4-5 Jahrzehnten, die von Ärzten als Parkinson-zugehörig identifiziert werden:   schwankender Gang, Tremor der Hände, "parkinson face", "restless legs", Psoriasis 
(Einstufung in Pflegegrad 2, Einzelhaushalt evtl. noch möglich)

5. danach folgen
hysterische Haltungsinstabilitäten*, Lähmungen, Phobien, Fall-Sucht, Angst-Anfälle etc
(Einstufung in Pflegegrad 3, Wohnen im Pflegeheim oder im größeren Haushalt mit Voll-Pflege)

6. Körperverletzungen*, die in der Immobilität enden (Rollstuhl): 
Brüche des Beckens, der Rippen, der Schultern und Arme, Reißen von Sehnen, wie z. B. einzelner Bizeps- und Trizepssehnen, Vermehrung von Verletzungen mit der Folge anwachsender Zahlen und Arten post-traumatischer Anlässe, Belastungen und Störungen

7. oft auch Lungenentzündungen in Folge von muskulären Schluckproblemen und zähem Mundschleim; Essensreste gelangen in die Lunge


*Das dem Außenstehenden verborgen bleibende wirkliche Geschehen bei einer "hysterischen Haltungsinstabilität" und Immobilität im Spät-Parkinsonismus wird im folgenden Post behandelt. Inwieweit dieses mit einem zurückliegenden Trauma zusammenhängt, lesen sie selbst ebendort.

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