Mittwoch, 13. Oktober 2021

Die hier im Blog zur Erklärung von Parkinson-Symptomen verwendete Polyvagal-Theorie gilt auch z. B. für Pferde

Wer glaubt, dass unsere Hausfreunde, die Pferde, neurologisch ganz anders als wir Menschen gesteuert werden, ist auf dem Holzweg. In ihrem anspruchsvollen und überzeugenden Blog beweist Doris Semmelmann, dass auch das Verhalten und die Bewegungssteuerung der Pferde von einem mehrgliedrigen Zentralen Nervensystem mit einem Autonomen Teil (Sympathikus) und einem vagalen Teil (Vagus-Nerv mit ventral-vagaler und dorsal-vagaler Abzweigung) erfolgt: vgl. https://www.doris-semmelmann.de/3047-3047/#
# Die Erkenntnisse der Polyvagal-Theorie sind auch für das Pferdetraining essenziell und auch oft leichter für Nicht-Neuro-Biologen nachzuvollziehen als die Selbstkritik herausfordernde Anwendung seitens eines Parkinson-Patienten auf sich selbst und auf seine eigene neurologische Problematik. Der Blogger empfiehlt dringend die Lektüre des zitierten Posts in dem Blog von Doris Semmelmann. Bitte lesen sie auch die Posts vom 17.07.2021 und vom 12.05.2018 in diesem Blog betreffend "Pferde".# Und vergessen sie dabei nicht die ZEN Geschichte aus dem alten China - "Der Ochs und sein Hirte", Verlag Günther Neske, Pfullingen 1958, 5. Auflage 1985 mit historischen Abbildungen zur Geschichte! # Welcher der hier unterschiedenen Persönlichkeitsanteile entspricht in der ZEN-Geschichte wohl dem "wahren Ich", also dem Anteil, der Zugang hat zu Ruhe, Freude, Genuss und Liebe? - Richtig! - Es ist de Ochs, und nicht der Hirte! -
# Der Hirte argwöhnt stets, dass der wertvolle Ochs ihm abhanden kommen könnte mit allen Folgen, die dies Unglück dann hätte. Gesteuert vom Sympathikus-Nerv, der betriebsame Hirte. Der Ochs aber kann all seine Wahrnehmungen dank seiner intakten Vagus-Nerv-Steuerung geniessen. Doch das ist nur der Anfang dieser Geschichte... # Warum Parkinson-Patienten die Polyvagal-Theorie lernen und verstehen müssen ? 1. Die Polyvagal-Theorie gilt generell. Sie ist gültig unabhängig vom Morbus Parkinson. Letzterer kann mit Hilfe der Polyvagal-Theorie logisch und experimentell nachvollzogen werden. Hierdurch vermindert sich für den Patienten der Schock, an einer "unaufhaltamen und unerklärbaren" Erkrankung zu leiden. Ein sachlicher Umgang mit Parkinson-Symptomen stoppt das Anschwellen der Angst-Cascade als Ergebnis einer sich "von allein" verstärkenden Traumatisierung. # # 2. Auch z. B. ein Reitpferd würde Zitter- und Lähmungs-Anfälle bekommen, wenn es nach zwei Dritteln seiner Lebenserwartungszeit von einem seelisch verrohten Reiter weiterhin und verschärft misshandelt und manipuliert würde - und fernab der Hoffnung auf Ruhe und grünem Gras vegetieren müsste. - Die Natur weiss sich zu helfen. Die Schindmähre krepiert eher, als dass sie noch mehr Leid erträgt. - Der Mensch hält "treu" an seinem Leid fest und berauscht sich mit Drogen auf Rezept der Neurologen, hergestellt von der Pharma-Industrie, bezuschusst oder gänzlich finanziert durch unser Krankenversicherungssystem. Stumpfsinn des Patienten passt dann famos zum Hochmut der Gesundheitswirtschaft neoliberaler Prägung. # # # 3. Wer aber ist der Schinderhannes des Morbus Parkinson-Patienten? - Es ist der "anscheinend normale Persönlichkeitsanteil" (ANP), der sich vom "wahren Ich" (wI) abgetrennt ( = dissoziiert) hat, zumindest sich in einer Phase der Störung des Zusammenhangs beider Persönlichkeitsanteile befindet. Der ANP kann nicht länger wahrnehmen, was das wI erkennt und mitteilen will. Die erkenntnisbezogen und auch emotional tief greifenden Gehirnleistungen können ihre segensreichen Wirkungen nicht entfalten; sie verhallen sozusagen ungehört. Der ANP befürchtet, dass der Trauma-Auslöser wieder auflebt, wenn er gemäß den Äußerungen des wI handeln würde. # # Wieso? Weil die Umstände verheimlichter Motive und Ziele von Seiten naher Bezugspersonen immer dann nichs Gutes "damals als alles anfing" erahnen liessen und lassen, wenn Gesichtsausdruck, Stimme, Wortwahl und Körpersprache nicht zu einander passten. Hinterhalte und Unehrenhaftigkeiten sind schlimmere Trigger für Abstürze in den bodenlosen "Höllenabgrund" als wäg- und rechenbare Verluste. So ist unser Nervensystem nun einmal konstruiert. Sozusagen als Züchtigungsmittel der Gene gegen Beliebigkeit und Verwahrlosung. # # Vgl. Pamela Sladky, in: Pferde-Revue vom 22.06.2018, Warum Pferde sich nicht täuschen lassen, s.u. in diesem Post(Vgl. auch Stichwort "Neuropathologisches Drama in sechs Akten" hier im Blog) # # 4. Ein Trigger bringt das Reitpferd außer Tritt; es beginnt alles wie beim Parkinson-Patienten nach etwa 10 -15 Jahren. Das sogenannte „Scheuen" des Reitpferdes entspricht der spontanen Lähmung der Gehbewegungen im Sympathischen Nervensystem des Parkinson-Patienten, und das sogenannte "Steigen" des Pferdes auf seinen Hinterbeinen findet eine Parallele in dem „Hechtsprung bzw. Kopfsprung vorwärts ins Nichts", der dem Kollaps im dorsal-vagalen Status des Parkinson-Patienten nach seiner Landung auf hartem Boden voraus geht. # Das scheuende Reitpferd erinnert sich dabei an ein unangenehmes oder gefährliches Erlebnis. Das Erinnern folgt der Traumatisierung und wirkt als Auslöser (Trigger) eines vorhandenen Flucht-Reflexes. Da heisst es die Zügel lockern, um einen dann möglichen Fluchtreflex nicht im Keime zu ersticken bzw. abzuwürgen. Dieser Fluchtreflex manifestiert sich u. U. auch im „Durchgehen“ des Pferdes mit seinem Reiter; dann aber ohne Rücksicht auf Verluste! 5.In der Osterreichischen Pferde-Revue wird dieser Zusammenhang umfassend dargestellt: https://www.pferderevue.at/magazin/ausbildung/2018/06/Warum_sich_Pferde_nicht_taeuschen_lassen.html # # #
# # # Die Parallelen heraus zu arbeiten - beim Vergleich des neuropathologisch beschwerten Menschen und seinen vormals unerklärbaren Reaktionen auf vermeintliche Gefahren mit dem hier skizzierten Reitpferden und ihren Reitern bzw. Trainern - stellt sich der Blogger als Bearbeiter des nun vor ihm liegenden Arbeitsfeldes - voller kognitiver Überraschungen.

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