Mittwoch, 10. November 2010

Zwei psychologische Übungen

Zwei taoistische Original-Texte aus dem Jahr 1816

Psychologie ist älter als Sigmund Freud. Die altgriechischen Philosophen (z. B. Plotin) und die Taoisten Lao-tzu und Chuang-tzu aus derselben vorchristlichen Epoche sind die Altmeister. Was sie zu sagen haben, gilt jederzeit und überall, in allen Kulturen und Sprachen und ist höchst relevant, wie auch der Arzt und Psychiater Carl Gustav Jung vor 80 Jahren erkannte.

Damit der Mensch sein bioelektrisches Energiesystem nicht schädigt, gar ruiniert und stattdessen sorgfältig sich selbst kontrolliert, auf dass jedes Energieabfliessen verhindert wird, hat vor etwa 200 Jahren der Taoist Liu I-Ming zwei einfache mentale Übungen empfohlen. Mit Hilfe dieser Übungen wird eine womöglich irrige Selbstwahrnehmung des Menschen korrigiert, die unter anderem auch für seinen Energieverlust verantwortlich ist. Es klingt alles ganz einfach. Vorkenntnisse sind nicht notwendig.

Liu I-Mings psychologische Übungen:


Wenn du diesen Gedanken nicht folgen kannst, auch nicht die entfernteste Ahnung hast, worüber Liu I-Ming hier zu dir spricht, dann ist der Grund deines übermäßigen Abfliessens bioelektrischer Lebensenergue klar: Du bist vollkommen der Illusion aufgesessen, dass der "Hautsack" (mit Blut, Fleisch und Knochen einschliesslich seiner erlernten Fertigkeiten), in dem du wohnst, alles ist, woraus du bestehst, dass alles, was du durch Nachdenken nicht erklären, nicht beobachten  oder nicht nachvollziehen kannst, nicht existiert. Du glaubst, dass dein Ich, dass du selbst durch deine Hautoberfläche von allem anderen abgegrenzt wirst. Etwa nach dem Motto: "Drinnen Ich, draußen du und alles andere."

Fazit

DA HAST DU NOCH VIEL ARBEIT VOR DIR, BEVOR DU NICHT MEHR DEN DIENER FÜR DEN HERRN HÄLTST (auf Deutsch: bevor du nicht länger den Bock zum Gärtner machst.

Gesundung von der Parkinson-Krankheit (vgl. Parkinson Recovery Program) setzt voraus, dass der tagtäglich schleichend wachsende Energieverlust gestoppt wird.

Beginn mit den Übungen!

Hier im Blog gibt's erprobte Methoden.

Was Liu I-Ming in den iben zitierten Quellen so kurz und bündigt kennzeichnet, wird z. B. in der Anthroposophie Rudolf Steiners als "Fortschreiten der Seelenentwicklung" bezeichnet, vgl. Rudolf Treichler: Die Entwicklung der Seele im Lebenslauf, S. 300f     
Mensch - Seele - Geist Anthroposophie

Rudolf Steiner: Fortschreiten der Seelenentwicklung

Sonntag, 17. Oktober 2010

Geheimnis der Goldenen Blüte

Die Levodopa-Entzugs-Kur hat  beinahe funktioniert. Ende Oktober 2010, also 12 Monate nach Beginn der heftigen Reduktion der L-Dopa-Medikation, bin ich bei 125 mg pro Tag angekommen. Zusätzlich allerdings 1 mg Azilect (Rasagilin) und 1 Tablette Amantadin. Bei Belastung erhöhe ich auf 250 mg L-Dopa pro Tag (Wandern, Radtour, Party, Banjo-Spielen u. ä.) Von einem wirklichen "Entzug"" kann also nicht die Rede sein, da ein Rest-Abhängigkeit von L-Dopa zu beklagen ist. Versuche, die Einnahme von L-Dopa auf 100 mg oder 50 mg pro Tag zu begrenzen, scheiterten im März/April 2010 an:

1. Lähmungen zunächst der Beine, dann aller Gliedmaßen

2. schrecklichen Angstzuständen und Wahnvorstellungen, die erst nit einer leicht erhöhten L-Dopa-Medikation auf 150 mg pro Tag beherrschbar wurden.

Fazit:die L-Dopa-Sucht bleibt auf verringertem Niveau bestehen: Ein "schöner" Teilerfolg.

Andererseits:
Die allgemeine Bewegungsfähigkeit ist akzeptabel; die Stimmungslage so gut wie nie in den letzten 10 Jahren  und dies nach 13 Jahren Parkinson-Diagnose.

Das war noch nicht alles !

Dank tagtäglicher mentaler Übungen nach taoistischen oder buddhistischen Original-Schriften (Kleiner Kreislauf des Stillen Qigong) hat sich auch die Psyche (Dissoziation!!) stabilisiert.




in: Carl Gustav Jung:  Einführung zu "Geheimnis der Goldenen Blüte", S.54f

Überraschung: 
ich bin nicht allein auf diesem Weg !

Am 15. Oktober 2010  las ich die Texte des berühmten Arztes und Psychiaters C. G. Jung und die Originalübersetzungen von zwei historischen chinesischen taoistischen Übungsanleitungen (übersetzt von Richard Wilhelm ins Deutsche). Zu meiner freudigen Überraschung stimmen C.G. Jungs psychologische Kategorien überein mit den chinesischen Kategorien "hun" des "wahren Ich" (bei C.G. Jung = Selbst bzw. Animus, s. Seite 52) und des "po", des konditionierten Selbst (C.G. Jung = Ich bzw Anima). 

Meine Lernerfahrung: 
C. G. Jung als Begründer der modernen Psychologie hat schon vor 80 Jahren sein Erkenntniswerk auf den taoistischen Quellen aufgebaut, die ich zur Überwindung meiner Dissoziation tagtäglich zu Rate ziehe. So empfinde ich jetzt meine "innere Arbeit" als vom berühmten C.G. Jung "abgesegnet". Nach Jungs Auffassung gibt es keine unterschiedlichen Psychologien, abhängig von Zugehörigkeiten zu den Weltreligionen.  Der Mensch ist der Mensch.


 Schön, sich nicht mehr als Sonderling unter Andersdenkenden fühlen zu müssen !

 
Wie aber soll ich jetzt vorgehen?

Wenn der Mensch psychisch, physisch und seelisch kraftlos ist, dann fühlt er sich erbärmlich. Wie erbärmlich sich jeder Parkinson-Patient fühlt, wenn die Ärzte ihn als "unheilbar" titulieren, kann man seinem Gesichtsausdruck, seiner Körperhaltung und seinem Gangbild unschwer entnehmen.  Also geht es darum Kraft zu gewinnen. Und zwar nicht nur physisch, sondern auch seelisch und psychisch.


Hier, in dem Buch (dem die Zeichnungen entstammen)


Das Geheimns der Goldenen Blüte

wird der Weg erklärt und aufgezeigt, wie seit über 3.000 Jahren Menschen ohne fremde Hilfsmittel Lebensenergie gewinnen bzw. zurück gewinnen, wenn sie diese verloren haben. Hierzu bedarf es fachkundiger Anleitung heutzutage im Westen, weil die verwendeten
Begriffe und Bezeichnungen weit über das hinaus gehen, was an hiesigen Universitäten gelehrt wird. Von einem messbaren Kreislauf an elektrischer Energie haben viele Ärzte im Westen nicht einmal gehört: Wie sollten sie denn einen solchen etwa mit Akupunktur oder Akupressur in gewünschter Richtung beeinflussen können? Ein guter Qigong-Lehrer ist heute glücklicherweise in jeder Stadt zu finden. Auch viele Osteopathen wissen, was ein "Meridian" ist und wie man darauf einwirken kann. Und schon kann es losgehen!  Den Gesetzmäßigen, den Kleinen und den Großen Kreislauf müsst ihr dann aber allein üben - alle Tage selbstverständlich. (Beispiel: ich bin derzeit bei gut 2 Stunden Qigong-Arbeit täglich - bei gutem Wohlbefinden!)

Die philosophische Basis dieser Methoden zur Gewinnung seelischer und psychischer Kräfte ist übrigens auch schon in Griechenland erkannt worden; vor 1.800 Jahren: von dem Philosophen Plotin.  Plotin war als Philosoph aber weit davon entfernt, in damaliger Zeit ein ganzheitliches System der Lebenswissenschaften zu erkennen, welches auf seinen philosophischen Erkenntnissen aufbauen könnte..Das war einmal. Welcher Europäer richtet heute seine Lebensphilosophie an dem großartigen Plotin aus??

Der Gerechtigkeit halber wird betont, dass die Qi-Lebenswissenschaften die gleichen Grundlagen haben wie die indischen Ayurveda-Lebenswissenschaften. Mit Religion hat dies alles wenig oder nichts zu tun. Es geht hier eher um eine angemessene Anthropologie, Psychologie und Medizin. 




Fang doch schon mal an, indem du den Link des "Golden Elixir" anklickst !!



Mittwoch, 28. April 2010

Nur 'raus aus der "dissociation"

Die am 14. April 2010 verstorbene Psychologin Alice Miller verdeutlicht in ihrer Arbeit (vgl. ihre Webseite) , wie seelische und körperliche Kindesmisshandlungen zu der "gefühllosen" Prädisposition führen kann, die vom Parkinson Recovery Project als notwendige - nicht "hinreichende" -Voraussetzung für eine spätere Parkinson-Erkrankung identifiziert worden ist.

Fazit:
Bei psychogener Parkinson-Erkrankung ist ohne eine Abarbeitung seelischer Altlasten aus der Kindheit kein Heilungs - oder Besserungserfolg möglich.

"Misshandlungen" sind nach Alice Miller auch
- Liebesentzug
- manipulative Erziehungspraktiken
- mit Bicken strafen
- Dressur mit Blicken
usw.

Gefährlich sind diese Praktiken, weil sie - nach Miller - zu einem "Selbst-Verrat" des so dressierten Kindes führen können.

Die neueste Veröffentlichung Alice Millers kann von ihrer Webseite herunter geladen werden: "Jenseits der Tabus"

Dienstag, 9. Februar 2010

"Diener zweier Herren"

Dass ein missglückter Versuch des Parkinson-Patienten, die Dualität seines Daseins zu überwinden, Ursache seiner Erkrankung ist, hat das Parkinson Recovery Project ausführlich dargelegt. Die letzten 6 Posts handeln allein von diesem Thema.



Auch der edle Koran verdeutlicht die Dualität, die der Mensch zu überwinden hat: 

Qur'an 39:29

"Gott prägt das Gleichnis vom Sklaven im gleichzeitigen Eigentum zweier Herren, die ständig miteinander im Streit liegen.
Diesem Leibeigenen stellt Gott in seinem Gleichnis einen Diener gegenüber, der nur einem Herren gehört und gehorcht. Sind diese beiden Diener etwa gleich gestellt? Lob gebührt Gott! Aber die meisten von ihnen wissen nicht."

Kommentar
aus der Sicht des Parkinson Recovery Project, Kapitel 46:

Der natürliche Herr des doppelt "Leibeigenen" in diesem Gleichnis ist der Erschaffer der Welten, ist Allah, ist Gott. Zu seinen Schöpfungen zählt der Geist-Körper-Komplex des Menschen, den wir hier als "reines Ich" bezeichnen (vgl. Post vom 7. Dezember 2009). 

Dieses "reine Ich" des doppelt Versklavten will allein dem Weltenerschaffer gehorchen. 

Derselbe Weltenerschaffer hat es aber zugelassen, dass ein "selbsternanntes Ego", eine Fiktion des Menschen, ihm, dem Schöpfer, diese Herrschaftsrolle ständig streitig macht. 

Welchem dieser ungleichen Herren soll also der zweifach "Leibeigene" willfährig sein, wem soll der gehorchen? - Dem Weltenerschaffer oder seinem "selbsternannten Ego". (Dr. Janice  Walton-Hadlock, die Leiterin des Parkinson Recovery Project an der TCM  Universität in Santa Cruz, Kalifornien (USA), bezeichnet in ihren im Web einsehbaren Publikationen das "reine Ich"als Self, das "selbsternannte Ego" als self.)


Der spätere Parkinson-Patient hat sich - wenngleich unfreiwillig - für den falschen Herrn entschieden, allerdings unter äußerem Zwang: Der spätere Parkinson-Patient ist Leidtragender einer kindheitlichen, auf Liebesentzug gegründeten Erziehung zur Selbstbeherrschung. Die komplette Unterdrückung natürliccher Unlustäußerungen und deren Ersatz durch eine Art soldatischer "Poker-face"-Mentalität ist ihm im frühen Kindesalter als Idol - quasi als "Nebengott" zum Weltenerschaffer - eingebleut worden. 

Der auf diese Weise prädisponierte spätere Patient hat sich schon früh abgewöhnt, seine natürlichen Gefühle zu äußern, wie es der Weltenerschaffer für die gesamte Menschheit vorgesehen hat und jedem einzelnen Menschen zu dessen eigenem Vorteil und Überleben anempfiehlt. 

(Anschungsbeispiele für oben genannte Zwangserziehung sind in dem Spielfilm "Das weiße Band" zu finden.)


Für den späteren Parkinson-Patienten ergibt sich aus dem offenkundigen Dilemma widerstreitender Befehle das Erfordernis, die in seinem Inneren erkannte Dualität seiner Herren zu beenden. Dies erreicht er durch eine Abschottung von seinen Gefühlen als Ausdruck der nunmehr dem selbsternannten Ego anvertrauten und übergebenen Kontrolle. 


Eine "Bewältigung" der Parkinson-Erkrankung, um die es hier geht, setzt eine Abkehr vom Weg zum falschen Ziel voraus. Nicht die absolute Selbstkontrolle darf der Mensch verherrlichen, sondern seine natürliche Form der Lebensäußerung. Eine solche Äußerungsform entspricht den Naturgesetzen, die auf den Weltenerschaffer zurückgehen.

Achtsamkeit geboten

Bei seiner Umkehr vom falschen Weg und Neuorientierung muss der Patient behutsam, aber nachhaltig vorgehen, Stück für Stück und schrittweise, aber unbeirrbar dem neuen Ziel, dem natürlichen Herren, dem Weltenerschaffer entgegen. Nur so kann er seine in Folge des frühkindlichen Traumas "eingefrorenen" Gefühle als solche - endlich - wahrnehmen.


"Gletscher-Schmelze"

Die zu einer Art Gletscher angewachsenen Gefühlseinfrierungen des Patienten können über den Weg des Bewusstmachens zu einer Art Erwärmung des subjektiv wahrgenommenen Klimas führen. Hierdurch beginnen die am Grunde des Gefühls-Gletschers gelagerten, tiefgefrorenen Schichten zu schmelzen. Das Schmelzwasser erlaubt dem Eisgebirge nun, sich den physikalischen Gesetzmässigkeiten, den Naturgesetzen entsprechand talwärts zu bewegen, wobei der Gletscher Stück für Stück in Folge der Erwärmung sein Eis-Volumen reduziert.

Aus diesem "Gletscher-Tal" gibt es kein Entrinnen. Fachkundiger Rat und liebevolle Begleiter sind unerlässlich. Innere Standfestigkeit des "Desertierten" gegenüber den Übergriffsversuchen des entmachteten, allein gelassenen Herrn (= selbsternanntes Ego mit der verordneten "Selbstbeherrschung") ist das Gebot.