Dienstag, 9. Februar 2010

"Diener zweier Herren"

Dass ein missglückter Versuch des Parkinson-Patienten, die Dualität seines Daseins zu überwinden, Ursache seiner Erkrankung ist, hat das Parkinson Recovery Project ausführlich dargelegt. Die letzten 6 Posts handeln allein von diesem Thema.



Auch der edle Koran verdeutlicht die Dualität, die der Mensch zu überwinden hat: 

Qur'an 39:29

"Gott prägt das Gleichnis vom Sklaven im gleichzeitigen Eigentum zweier Herren, die ständig miteinander im Streit liegen.
Diesem Leibeigenen stellt Gott in seinem Gleichnis einen Diener gegenüber, der nur einem Herren gehört und gehorcht. Sind diese beiden Diener etwa gleich gestellt? Lob gebührt Gott! Aber die meisten von ihnen wissen nicht."

Kommentar
aus der Sicht des Parkinson Recovery Project, Kapitel 46:

Der natürliche Herr des doppelt "Leibeigenen" in diesem Gleichnis ist der Erschaffer der Welten, ist Allah, ist Gott. Zu seinen Schöpfungen zählt der Geist-Körper-Komplex des Menschen, den wir hier als "reines Ich" bezeichnen (vgl. Post vom 7. Dezember 2009). 

Dieses "reine Ich" des doppelt Versklavten will allein dem Weltenerschaffer gehorchen. 

Derselbe Weltenerschaffer hat es aber zugelassen, dass ein "selbsternanntes Ego", eine Fiktion des Menschen, ihm, dem Schöpfer, diese Herrschaftsrolle ständig streitig macht. 

Welchem dieser ungleichen Herren soll also der zweifach "Leibeigene" willfährig sein, wem soll der gehorchen? - Dem Weltenerschaffer oder seinem "selbsternannten Ego". (Dr. Janice  Walton-Hadlock, die Leiterin des Parkinson Recovery Project an der TCM  Universität in Santa Cruz, Kalifornien (USA), bezeichnet in ihren im Web einsehbaren Publikationen das "reine Ich"als Self, das "selbsternannte Ego" als self.)


Der spätere Parkinson-Patient hat sich - wenngleich unfreiwillig - für den falschen Herrn entschieden, allerdings unter äußerem Zwang: Der spätere Parkinson-Patient ist Leidtragender einer kindheitlichen, auf Liebesentzug gegründeten Erziehung zur Selbstbeherrschung. Die komplette Unterdrückung natürliccher Unlustäußerungen und deren Ersatz durch eine Art soldatischer "Poker-face"-Mentalität ist ihm im frühen Kindesalter als Idol - quasi als "Nebengott" zum Weltenerschaffer - eingebleut worden. 

Der auf diese Weise prädisponierte spätere Patient hat sich schon früh abgewöhnt, seine natürlichen Gefühle zu äußern, wie es der Weltenerschaffer für die gesamte Menschheit vorgesehen hat und jedem einzelnen Menschen zu dessen eigenem Vorteil und Überleben anempfiehlt. 

(Anschungsbeispiele für oben genannte Zwangserziehung sind in dem Spielfilm "Das weiße Band" zu finden.)


Für den späteren Parkinson-Patienten ergibt sich aus dem offenkundigen Dilemma widerstreitender Befehle das Erfordernis, die in seinem Inneren erkannte Dualität seiner Herren zu beenden. Dies erreicht er durch eine Abschottung von seinen Gefühlen als Ausdruck der nunmehr dem selbsternannten Ego anvertrauten und übergebenen Kontrolle. 


Eine "Bewältigung" der Parkinson-Erkrankung, um die es hier geht, setzt eine Abkehr vom Weg zum falschen Ziel voraus. Nicht die absolute Selbstkontrolle darf der Mensch verherrlichen, sondern seine natürliche Form der Lebensäußerung. Eine solche Äußerungsform entspricht den Naturgesetzen, die auf den Weltenerschaffer zurückgehen.

Achtsamkeit geboten

Bei seiner Umkehr vom falschen Weg und Neuorientierung muss der Patient behutsam, aber nachhaltig vorgehen, Stück für Stück und schrittweise, aber unbeirrbar dem neuen Ziel, dem natürlichen Herren, dem Weltenerschaffer entgegen. Nur so kann er seine in Folge des frühkindlichen Traumas "eingefrorenen" Gefühle als solche - endlich - wahrnehmen.


"Gletscher-Schmelze"

Die zu einer Art Gletscher angewachsenen Gefühlseinfrierungen des Patienten können über den Weg des Bewusstmachens zu einer Art Erwärmung des subjektiv wahrgenommenen Klimas führen. Hierdurch beginnen die am Grunde des Gefühls-Gletschers gelagerten, tiefgefrorenen Schichten zu schmelzen. Das Schmelzwasser erlaubt dem Eisgebirge nun, sich den physikalischen Gesetzmässigkeiten, den Naturgesetzen entsprechand talwärts zu bewegen, wobei der Gletscher Stück für Stück in Folge der Erwärmung sein Eis-Volumen reduziert.

Aus diesem "Gletscher-Tal" gibt es kein Entrinnen. Fachkundiger Rat und liebevolle Begleiter sind unerlässlich. Innere Standfestigkeit des "Desertierten" gegenüber den Übergriffsversuchen des entmachteten, allein gelassenen Herrn (= selbsternanntes Ego mit der verordneten "Selbstbeherrschung") ist das Gebot.



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