Samstag, 12. Oktober 2013

Tages-Protokoll eines Parkinson-Aussteigers

Der nun seit 10 Monaten fleißig die Healing Code-Übungen praktizierende Blogger will nachfolgend in einem exakten Tages-Protokoll seinen Status-quo dokumentieren: Schlafrhythmus, Medikation und Mobilitätsgrad inkl. psychische Zustände sind hier festgehalten. (Man könnte den hier geschilderten Status fünf Jahre nach dem schleichenden Ausstieg aus hoher Medikation auch als "Medikations-Entzug in täglichen Raten" bezeichnen.



Es geht wohlgemerkt um den Status

im 16. Jahr nach der Diagnose 
"idiopathischer Morbus Parkinson":

00.00 h  : Schlafen gehen, keine Medikation, leicht wackelige Bewegungen, im Gemüt neutral bis heiter, kein Zittern der Hände oder Schütteln der Unterarme, Muskeltonus etwas erhöht
01.00 h :  Aufwachen mit kaum überwindbaren Lähmungen aller Gliedmaßen, Wasser lassen ist nur unmittelbar an der Schlafstelle möglich, Muskeltonus deutlich abgesunken
02.00 h : unruhiger Schlaf mit sog. Schlaflähmung,"restless legs"
03.00 h .  wie 01.00 h
04.00 h : Schlaf, relativ ruhig, Schlaflähmung hält an beim Aufwachen
05.00 h .  wie 01.00 h
06.00 h :  Aufwachen mit etwas verbessertem Lähmungszustand, gelegentlich schon einmal Gehfähigkeit mit heftigen Gleichgewichtsstörungen, Wasser lassen, Medikation: 50 mg Levodopa, 50 mg Amantadin, 1 mg Rasagilin (AZILECT), Muskeltonus erhöht, kein Zittern der Hände
07.00 h : Tiefschlaf
08.00 h : aus dem Tiefschlaf Erwachen, volle Bewegungsfähigkeit, gute Laune, 25 mg Levodopa, kein Zittern bei geringer Belastung, jedoch beim Transportieren von Geschirr zwischen Küche und Esszimmer
08.30 h :  Qigong-Übungen, "8- Brokate", stilles und medizinisches Qigong, Osteopathische Schere etc.
09.00 h :  Qigong-Meditation, Achtsamkeitsmeditation (satipatana), Howard Shifke Training (siehe Post vom 3.8.2011), 25 mg Levodopa
09.30 h :  Ende der Übungen, normaler Tagesablauf, volle Mobilität, Hände zittern auch nicht beim Transport z. B. von Küchengeschirr
10.00 h : Verlassen des Hauses, Radfahrt 2 km in die Stadt bzw. Fußweg zum Einkaufen etc., 25 mg Levodopa
11.00 h : normaler Tagesablauf, volle Mobilität, Gangbild deutlich verschlechtert: zwar große Schritte, aber mit spastischen Sonderbewegungen des linken Fußes und Beins (erinnert an das Gangbild eines Hüftleidenden)
12.00 h :  Rückkehr zur Wohnung/zum Haus, Vorbereitung der eingekauften Lebensmittel zum Kochen
13.00 h :  selbst zubereitetes Mahl wird eingenommen, Abwaschen des Koch- und Essgeschirrs,, Aufräumen, Gangbild wird immer problematischer, da das Gleichgewichtsgefühl schwindet
14.00 h : Hinlegen zur "Siesta", Mobilität ist kaum noch gewährleistet, heftige Gleichgewichtsstörungen, Taumeln, Torkeln, miserabler Gemütszustand, Stimme brüchig und heiser
15.00 h :  nahezu totale Lähmung, kaum ruhiger Schlaf
16.00 h : Lähmung löst sich allmählich, depressiver Zustand herrscht noch vor: "Das wird eh nie besser!", vorsichtiges Aufstehen mit anschließenden Akupressur- und Akupunktur- (elektronisch) Eigenbehandlungen: psychosomatische Indikationen
17.00 h : normaler Tagesablauf, vorsichtige, d. h. achtsame Gehbewegungen, keine Außer-Haus-Aktivitäten, gute Stimmung, geringe, aber stabile körperliche Belastungsfähigkeit, Laptop-Bedienung einwandfrei, Stimme etwas brüchig, Handschrift nicht lesbar, kein Zittern der Hände außer beim Telefonieren und Tragen von Teekanne oder Teetasse von Raum 1 in Raum 2
18.00 h : dito
19.00 h : dito
20.00 h : dito
21.00 h : dito
22.00 h : dito
23.00 h : stille Qigong-Übungen, Achtsamkeitsmeditation, Osteopthische Schere und Qigong Übung "Healing Codes" (Stichworte "Einfühlung bzw. Hineinversetzen,  Liebe ohne Vorbedingungen, liebevolle Zuwendung" - insg. 10 Minuten, vgl. Post vom 23.05.2013), mittlere Mobilität, fast normales Gangbild, jedoch ohne Gleichgewichtssicherheit, gute Stimmung

Zur Erinnerung: Dies ist der Tagesablauf einer (meiner) Person im Alter von 69 Jahren, die zur Jahresmitte 2008 mit dem "schleichenden" Entzug der ärztlich verschriebenen Medikamente begann. Die ersten drei Entzugsjahre waren nahezu unerträglich und mit schwersten psychischen und physischen Störungen verbunden. Ich kann niemandem raten, diesen gfährlichen Weg nach zu gehen, der aber für mich der einzig gangbare war. Psychiatrische Betreuung war notwendige Voraussetzung.

Wohlgemerkt: Auch die Fachärztin für Traditionelle Chinesische Medizin und Parkinson-Forscherin an der Universität von Santa Cruz (California, USA), Dr. Janice Walton-Hadlock, nimmt keine Patienten für ihre Parkinson-Ausstieg-Behandlung an, die länger als einige Wochen Levodopa als Medikation zu sich genommen haben. Grund hierfür ist die unkalkulierbare L-Dopa-Sucht und der lebensgefährdende Entzug. Nach spätestens 8 Jahren der Levodopa-Einnahme muss stets mit Resistenz des Körpers gerechnet werden (vgl. "Once Upon A Pill" von Dr. Janice Walton-Hadlock)

Fazit:
 Nach dem Rating der Healing Codes hat sich in den vergangenen sieben Monaten der Gesamtzutand
des Praktizierenden von 10 auf 3 verbessert (10 = sehr kritisch, 0 = weitgehend unkritisch). Dem entsprechend kann das Praktizieren der Healing Codes für langjährige Parkinson-Patienten hiermit ausdrücklich empfohlen werden.

Die gute Nachricht
Allen frisch diagnostizierten Patienten mit dem idiopathischen Morbus Parkinson kann ohne Einschränkung empfohlen werden, die hier, in diesem Blog aus der Fachliteratur zusammengestellten Maßnahmen zu ergreifen und Trainings zu beginnen. "Perseverance Furthers!"

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