Mittwoch, 18. Juli 2018

Balanceakt über Abgründe der Neurobiologie und der Psychologie bei Parkinson

Bei seinem Balanceakt über den Abgründen der neurologischen Modi und der Persönlichkeitsanteile in der Dissoziation muss der Blogger jederzeit diese Fragen beantworten:
Balanceakt - Skulptur von Stephan Balkenhol

# Welcher der für mich in Frage kommenden neurologischen Modi herrscht in meiner gegenwärtigen Situation?
(Vgl. STUCK ON PAUSE, by Janice Hadlock, Five Branches University, Santa Cruz, Ca., U.S.A., hier im Blog vielfach erörtert und zitiert). Anmerkung: nach Auffassung von Janice Hadlock hat der Parkinson-Patient keinen Vollzugang zum limbischen System mehr. Er hängt fest in der Endlosschleife einer Fehlkognition, Kann Feinheiten - 'Amazing Grace' (Unverhoffte / verwirrende / verwundernde Gnade) - weder wahrnehmen noch wertschätzen; sie nennt dies "auf Pause festgesetzt".)

# Hat die seit Ausbruch ihres Morbus Parkinson in 1996 dominante Persönlichkeit  des Bloggers – die sich selbst, wenngleich unwillentlich, dauerhaft auf Pause gestellt hat – tatsächlich noch die Oberhand?  = Modus I  - das limbische System im parasympathischen Modus ist weitgehend unzugänglich -

(Tendenziell steht die geistige Positionierung dieser Persönlichkeit unter dem Stern des Verlustes seines natürlichen Gottvertrauens - als Ersatz müssen Spott, Satire und die Philosophie des Existenzialismus herhalten.)

# Ist bereits der warnende Ruf: „Achtung Freezing-Gefahr“ vernehmbar? = Modus II oder Modus III, je nach überwiegendem Persönlichkeitsanteil des Augenblickes

# Oder lebe und handele ich schon „wie ein normaler Mensch“, d. h. wie die lange unterdrückte wirkliche Persönlichkeit? (Letzteres wäre der Fall, wenn die beiden psychotherapeutischen Behandlungen des Bloggers Früchte getragen haben, insbesondere die Kognitive Restrukturierung (Verhaltenstherapie seit Herbst 2017. Hierbei geht es um die Rückführung des menschlichen Geistes zu dem Grund seiner Entstehung, vgl. Andrew Newberg, Eugene d'Aquili, Vince Rause: Der gedachte Gott - Wie Glaube im Gehirn entsteht, Piper Verlag 2003, S.246, Zitat Nr. 12, vgl. Scan-Bild, über die Bedeutung des limbischen Systems für den Glauben)

in: Andrew Newberg. Der gedachte Gott - Wie Glaube im Gehirn entsteht, Piper Verlag 2003
-       entweder im sympathischen = Modus III
-       oder im parasympathischen Modus - = Modus IV - des limbischen Systems.


# Mit welcher Veränderung meines neurologischen Modus oder in der Dominanz meiner Persönlichkeitsanteile muss ich  angesichts kalkulierbarer Ereignisse rechnen?

- Jeder kennt das oft persiflierte Schema: Wenn ein cholerischer Schwiegervater (zum Beispiel) am Wochenende zum Kaffee kommt, gibt es Zoff , und mit großer Sicherheit würde die Persönlichkeit dominieren, die sich vor 22 Parkinson-Jahren selbst unabsichtlich auf Dauer-Pause gestellt hat. – Uralte „Standpunkte“ werden betoniert, der Tonfall ist gereizt, der Nachmittag verdorben. -

# Das Schalten des "Vierganggetriebes"
Dem Blogger kommt die Erkenntnis, dass die jeweilige Selbst-Einordnung in einen der Modi I - IV auch davon abhängig ist, ob sie mit eigenem Willen verändert bzw. erreicht werden kann. Der im Modus I herrschende Verzweifler kann dies offenbar nicht. - Der in Folge kognitiver Restrukturierung wieder zur Nutzung seines limbischen Systems fähige halb-genesene Alt-Patient im 22. Jahr mit Morbus Parkinson ist dazu in der Lage. Beweis? - Heute, am 19.07.2018. zwischen 11.30 und 12.30 Uhr schaltete ich mich selbst von Modus II auf Modus IV mit der Hilfe der hier im Blog geschilderten Standard-Übung im Geiste ("Du liebevoller Schöpfer des Universums...", vgl. Janice Hadlock: STUCK ON PAUSE) - danach schrieb der Blogger diesen Text zur oben abgebildeten Fundstelle in Andrew Newberg's Werk.

"Für deine Liebe zu deinen Kreaturen sage ich meinen Dank von Herzen.  Sie offenbarte sich - wie stets - zur rechten Zeit." dein Rudi Traugott

# Ich will "das Getriebe" kennen lernen und das Gefühl für den richtigen Gang zur rechten Zeit entwickeln!
(Notabene: Posttraumatische Belastungsstörungen sind auf Störungen des Limbischen Systems zurückzuführen, vgl. auch Marc-Peter Hurni's Dissertation im Fach Psychologie über die Verursachung des Morbus Parkinson, Universität Granada, Espana - in Spanisch)

Wie gelang das oben behauptete gelungene Hochschalten von Modus II auf IV? -

Auf dem Sofa liegend in der letzten Phase des Entzugs von L-Dopa um ca. 11 Uhr, doch ohne die ersehnte Ruhe der drogen-freien Zeit bis ca. 21 Uhr zu finden. Der Blogger begann mit der Standard-Übung (s. o.), und ohne groß nachzudenken ergänzte er seine Verbalisierung und Visualisierung mit der Shiatsu-Übung der Aktivierung des Dreifachen Erwärmers (San Jiao) über die Punkte 1, 3 und 4 auf den Rücken beider Hände. Dann wurde es hell, warm und freundich um ihn herum...vgl. auch Post vom 19.04.2012 in diesem Blog.





Fall-Beispiel Shopping Center-Tour


Von innen betrachtet fühlte sich  

„der Balanceakt über die neurologischen Modi

vor, während und nach einem Shopping Center-Besuch des Bloggers am 17.07.2018 etwa so an:


Uhrzeit, Ereignis
Empfindungen,

innere Bilder;

neurolog. Modus
Medikation, subjektiv empfunden
Motivation, geplante Aktion
9 Uhr Frühstück
Ruhe vor dem Sturm, Modus IV
Zu hoch, Füße bleiben unruhig,
Halsmuskeln zerren
Reisefertig machen, Krimskrams nicht vergessen
9.30 h, Abfahrt mit Pedelec-Dreirad Richtung Shopping Center (7 km, 25 Celsius)
Überall am Dreirad klappert es beim Durchfahren von Schlaglöchern der Straße ; das wird ein harter Tag,
Modus III
Medikation OK: 25 mg L-Dopa synthet.,
+ 60 mg L-Dopa pflanzlich um 9.30 Uhr,
Fahrtwind kühlt
30 Minuten bis zum Shopping Center, dort Jackett und Hose finden, anprobieren, mit Freunden treffen, einkaufen und: weiter fahren mit Pedelec,  6 km bis Eimsbüttel, Pedelec parken und sichern
10 Uhr, Ankunft Shopping Center, Umsteigen auf City Scooter innerhalb des Shopping Center, Übersicht des dortigen Angebots von Herren-Bekleidung
 "ist doch nicht so schlimm wie erwartet!?"
 es scheint alles OK zu sein - doch unverhofft kommt oft! - zu früh in Sicherheit gewogen in Folge des angenehmen 
Modus III,
der aber schnell kippen kann (siehe unten).
Nicht Ausrutschen beim Rollern mit dem City Scooter!
10.30 Uhr, Treffen mit Freunden, Anproben usw.
 "ziemlich beste Freunde"
alle nehmen aufeinander Rücksicht
 unverändert OK
Keine Hektik zeigen, aber ehrlich auf Hilfebedarf hinweisen.
11.15 Uhr, Weiterfahrt nach Eimsbüttel
Der „Boxer“ wurde am Boden liegend angezählt: 5 Minuten geordnet auf dem Rücken am Boden liegend Wirbelsäule gestreckt. Danach auf das Pedelec.
Der dominante Persönlichkeitsanteil ist nun nicht mehr der „normale Mensch“, sondern die anscheinend normale Person:

Modus II, kein Freezing aber die Warnglocken läuten.
Er steht wieder fest auf beiden Füßen. Zum Schluss den Helfern ein Bild des gemeinsamen Erfolgs zeigen.
11.40 Uhr, Stop auf Parkbank im Schatten hoher Bäume
Keine Radumdrehung weiter! – es droht ein Kriechen auf dem Zahnfleisch in das Treppenhaus. Nur das nicht. Disziplin!
Zurück auf
Modus III,
die Angst vor Freezing ist gewichen, die Schönheiten der Natur kommen ins Bewusstsein
Bei Rückkehr das Gesicht wahren.
Zeit spielt keine Rolle.
12 Uhr, Ankunft am Ziel, Abstellplatz des Pedelec vor dem Boutique-Schaufenster, nicht in dunkler Tiefgarage.
Hier kommt einer, der fast alles im Griff hat. Dessen Coach nicht das Handtuch zu früh in den Ring wirft.
In der Nacht auf den 18.07.2018 kam der parasympathische Modus IV - endlich - wieder zum Zuge.
Ich hätte die 2-fache Menge L-Dopa nehmen können (170 statt 85 mg), hätte so aber schon im Shopping Center aufgegeben - als Feigling.- Modus III
nachmittags 17.07.2018

L-Dopa unterstützt Feigheit.
Ausruhen und die Aktion später analysieren.

Dies geschieht hier gerade jetzt (am 18.07.2018, 15 Uhr). - um 17 Uhr nach Fertigstellung der hier gezeigten Tabelle.
Klar Modus IV


# Zurück zur Original-Größe: mittelmäßig ( im parasympathischen Modus IV** rückblickend auf Modus I und II  der ehemals dominierenden anscheinend normalen Persönlichkeit) - Nachtrag vom 23.07.2018

Das allmähliche Versinken der ego-geblähten Persönlichkeit, die im Modus I und Modus II vorherrscht, fühlt sich - von innen - nicht nur gut an. Der auf andauernde Pause festgesetzte Modus I ist psychisch und subjektiv derart unerträglich, dass der Blogger - wie die meisten Parkinsonpatienten - allerlei innere Reizmittel erfunden haben, die ihm über die gröbste psychische Selbstzerfleischung hinweg helfen. Welche Bestandteile diese innerlich gemischten Cocktails aus Adrenalin, Noradrenalin, Hormonen, Nervenbotenstoffen usw. auch aufweisen - sie führen dazu, dass die dominante Persönlichkeit sich bedeutender, besser, angenehmer empfindet als sie es tatsächlich ist. - Ernüchterung könnte man das nennen; einen Kater nach Suchtmittelgenuss natürlicher Art. Weder betört jetzt noch die eigene Augenfarbe beim Blick in den Spiegel, noch sitzt das T-Shirt richtig locker. - eher einzwängend!! Nichts deutet auf Grandeur, auf irgend eine Art von Überdimensionierung hin. Trüb ist das Dasein im Mittelmaß nach 22 Parkinsonjahren, von denen 15 mit der Pharma-Droge des synthetischen Levodopa freien Willens verschlimmert wurden. -

Der Blogger aber bleibt standhaft. Er hält das Mittelmaß für sich selbst als "gut genug". Das ist 'mal ein Anfang. Kein Tag ohne Tagesentzug = L-Dopa-Ferien von ca. 12 Stunden.
Stolz empfindet der Blogger dennoch ganz innen drin... wenn er auf seinem Pedelec-Chopper-Dreirad vormittags bei 30 Grad Celsius neben 100 LKWs die Landstraße herunter surrt, dabei höllisch auf alte Schlaglöcher in sogenannten Radwegen und neue, hellgrau-konturenlose unerwartete Stufen aufpasst in der Gewissheit, selbst auch nur als "Gottes Ameise" diese Leistung erbringen zu können und darüber demütig und dankbar zu lächeln. - Rudi Traugott radelt heimwärts - neuerlich technisch unterstützt von Roderich Th. in Sülldorf.
Glyconschlange im Asklepios-Kult

**Beweis für den momentan beim Blogger um 18 Uhr herrschenden neurologischen Modus IV ist die Tatsache, dass er soeben, beim Läuten der Haustürglocke in seiner Wohnung zögerungs- und hemmungsfrei durch den längeren Hausflur geschritten ist und die Tür dem Besucher geöffnet hat. Dies ist seit 8 Jahren nicht mehr passiert. Beim Klingelton setzte unweigerlich Modus III ein: FREEZING - ohne erkennbaren Grund. - Oft musste der Blogger die letzten Meter auf dem Boden zur Haustür hin kriechen !! eine Chimäre aus Schlange und Krokodil!

Heute - 25.07.2018 - herrscht seit dem Aufwachen um 6 Uhr der Modus III Sympathicus vor: Und der Blogger konnte hierüber sprechen. Es fühlt sich an wie das Dasein vor 20 Jahren; etwas gehetzt, klare Analyse des Tages-Solls: Formulierung des Widerspruchs zur Ablehnung des Antrags auf Pflegegrad 3. Das fraß 6 Stunden Arbeitszeit für knapp 5 Seiten Text.
(it is tea time now - five o'clock - indeed) beloved God saves his ants like me - Amazing Grace

und heute, am 26.07.2018, stellt sich seit 0 Uhr nachts der parasmpathische Modus IV meines limbischen Systems vor: 2 x 3 Stunden Durchschlafen mit jeweils 1 Kapsel Mucuna Pruriens Extrakt a 60 mg pflanzliches L-Dopa. Kein innerer Drang zum frühen Aufstehen morgens. Erheben aus dem Bett um 8.30 Uhr ohne zusäzliche Medikation von synthetischem L-Dopa. -
Etwas tranige, aber  nach innen wachsame Stimmung. Motorik anfangs stotternd, dann schleichend OK. Keinerlei Ideen von Tarzan-Gehabe, sondern ein Lauschen nach inneren Stimmen. Diese besänftigen mein Gemüt. Und das Vorbereiten des Frühstücks geschieht "von selbst" (!), wie durch eine Marionette, die vom Himmel aus geführt wird."Nicht abschweifen heute; dran bleiben!",, lautet der Auftrag. 
"Ich hab Dich verstanden, liebevoller Erschaffer der Welt, und folge Dir mit liebendem Herzen!" Dein Rudi Traugott

Heute, am Freitag, dem 27.07.2018 kann ich es endlich sagen, wie es sich nun von innen anfühlt: "Tarzan" hat sein Aktionsfeld in mir geräumt und sucht sein Glück anderswo. Drinnen öffnet ssich ein Hohlraum, der ausgefüllt werden will mit dem Gefühl der verborgenen wirklichen Persönlichkeit.  und ihrer Suche nach Liebe. Parasympathischer Modus IV - Abdanken der anscheinend normalen Persönlichkeit kommt voran.
Astrud G. sings Bossa Nova 1962 in Dutch TV Show
In youtube ruft der Blogger 56 Jahre nach ihrer TV-Film-Produktion Bossa Nova Songs mit dem jungen Holländer Ruud Brink (Tenorssophon) , Pim Jacobs (Piano) und "Sweetest of all girls in 1962" Astrud Gilberto (vocal) auf und geniesst ttränenreich bei 36 Grad Hitze ONLY TRUST YOUR HEART und  IT MIGHT AS WELL BE SPRING - erst jetzt erkennend, wovon sie spricht.  Die mächtige Diana Krall schrumpft mit demselben Song heutzutage auf Mittelmaß zusammen. - Allein Astrud's Outfit und teenage face expression  of coolness - eine Augenweide und passend zu den lässig, aber fein akzentuierten Tönen ihrer Stimme und ein Herzöffner für die Ewigkeit. "Thank you, my beloved Creator for creatures as Astrud" Rudi Traugott on your way back to his roots


# Wie kann ich vorausblickend für meine eigene Sicherheit sorgen?

wird fortgesetzt !

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