Freitag, 25. Januar 2019

Variables Gewissen und übertriebene Selbst-Disziplinierung bedingen Parkinsonismus

Am gestrigen Tag (24.01.2019) forderte sich der Blogger über Gebühr selbst heraus:
( und gewann dann später in der Nacht neue Erkenntnisse / Kognitionen )

- Vormittags gab es eine ungenaue Verabredung mit einem Beleuchtungstechniker wegen einer längst überfälligen Reparatur in der Wohnung. Ab 9 Uhr saß der Blogger wartend in seinem Bürosessel,  bis 12 Uhr insgesamt, um dem Elektriker die Haustür öffnen zu können, wenn dieser eintrifft. - Das waren 3 volle Stunden vormittags in der immer sehr harten Tageszeit des Entzugs von L-Dopa, das in der Nacht davor konsumiert wurde zur Vorbereitung der 12 stündigen L-Dopa-freien Zeit von 08 bis 20 Uhr.
(Das gilt auch für L-Dopa auf Mucuna pruriens-Basis, auf welches der Blogger seine Medikation erfolgreich umgestellt hat. Vgl. Post vom 20.08.2014 in diesem Blog und Klick auf "similar articles in PubMed" im oben zitierten Link)

"Entzug" heisst konkret:
#  75 - 100 %ige Lähmung der unteren Körperhälfte, von der Taille abwärts,
Verlust der Geh-Fähigkeit
# kognitive Einschränkung auf wenige "tasks"
# Unfähigkeit zu sprechen, je nach Lage bzw. zu artikulieren
Quelle: Katzenschlager, Wien


Quelle: Katzenschlager

# depressive Verstimmung, gelegentliche Verhaltensstörungen -

Auf die Zeit des Entzugs von der L-Dopa-Droge folgt die Zeit des Einschwenkens auf eine Phase der teilweisen Genesung vom Parkinsonismus. In der Phase kann eine gewisse Leichtigkeit der Bewegungen und Gedanken jederzeit durch Störfaktoren hinweggefegt werden, aber auch zurück kommen als wäre nichts gewesen.
Ein "Spiel" um die Oberhoheit über das ZNS:
# das Bewusstsein und das Gewissen des Menschen gegen
# 1.000 getriggerte posttraumatische Belastungsstörungen aus dem bekannten Repertoire des Zitterns, des Einfrierens der Gehbewegung, der reduzierten Kognition und Unfähigkeit des Multi-tasking.
Parkinson-Forscherin Regina Katzenschlager

In der Phase des Entzugs-Modus drei Stunden wartend zu sitzen, erforderte einige Disziplin. (Die Elektro-Reparatur dauerte eine Stunde und war erfolgreich.) - Die Entzugstortur wird normalerweise in liegender Position auf dem Sofa ertragen, wenn es nicht darauf an kommt, dass der Blogger nicht in den Geh-Modus kommt.

- Nachmittags hatte der Blogger einen Arztermin, den er ohne neue L-Dopa-Medikation absolvieren wollte. Mit  jeder Viertelstunde, die zwischen 13 und 15 Uhr verstrich, wurden Beine und Füße des Bloggers schwerer. "Das schaffst du nie!", hämmerte das warnende Hirn; oder war es das "halbherzige" Herz? . -

 Kurzum: mit einer kundigen Begleiterin und unter Einsatz des micro-alu-Tretrollers (siehe Video) gelang auch dieses Meisterstück an Selbst-Disziplinierung im Außeneinsatz (im 23. Parkinson-Jahr).

-  Ab 17 Uhr "musste" der Blogger auch noch ein Grünkohl-Essen für 3-4 Portionen aus roher Frischware kochen. Um 19 Uhr war auch dieses "erledigt" - ebenso wie der Blogger.

Erst in der Nacht kamen die Erkenntnisse: (vgl. auch Post vom 15.01.2019 betreffend Gurdjieff)

- Ein schlechtes Gewissen führt zu übersteigerter Disziplin - quasi als Wiedergutmachung verschlampter höherer Ansprüche an sich selbst.

- Das "wirkliche Leben" wird in der Zeit gelebt, wo kein exakt eingestelltes Gewissen für die inner-eigene Selbst-Überwachung sorgt. Wie langweilig und lebensfremd ist doch jenes erzwungene Tages-Bewusstsein - im Vergleich zu dem Leben, das beim Schlafen und Träumen durchaus handfest und klar erinnerbar verwirklicht wird. Da gibt es kein schlechtes Gewissen bei der Anwendung körperlicher Gewalt im Traum - denn es  geht ja "nur" um die Selbstverteidigung oder den Ausdruck von Abscheu.
- Der Blogger erinnert noch exakt seinen kürzlich erlebten Traum, in dem es um das Herunterlassen eines Rollos vor dem Fenster ging.  Der dabei wirksame Schwung war so stark,  dass der Blogger in 200 cm Entfernung auf dem Fußboden aufwachte, d. h. aus dem Bett herausgeschleudert worden war. Wieso?  Beim Zuziehen des Rollos entfaltete sich im Traume die Wut darüber, dass man ihn, den Blogger; durch das Fenster von außen womöglich beobachten konnte -
und dass schon der Gedanke daran jede lockere Bewegung zu Hause hier und jetzt hemmt! - unverschämt, diese unbekannten und unerkannten Aufpasser, da "draußen"! -

Woher kommt wohl des Bloggers geniert Sein? 
Es scheint die Folge eines schlechten Gewissens zu sein, das sinnloserweise im Kleinkindesalter eingeimpft worden ist. Peinlich!  Jedes Nasenbohren wurde damals zur Untat.  - Zu Hause durften Mutter und später der Stiefvater ja auch prügeln; wenn niemand von außen Zeuge ihrer Untat sein konnte. 
Nach außen hin: pure Selbstdisziplin., geniertes Lächeln
"Schlechtes Gewissen"? - nein: doppelte Moral; verlogene Tugend, Erkenntnis auf Irrwegen, mangelnde Selbst-Steuerungsfähigkeit des dreiteiligen Zentralen Nervensystems. 
Nun "zurück, Marsch, Marsch!"

Der kognitive Rückschritt in der geschilderten Phase machte dem Blogger klar:
Die Behebung eines der vielen Parkinson-Symptome ist oft leicht; erprobte Akupressur- und Akupunktur-Strategien finden sie hier im Blog, die Quellen sind zitiert, die Erfahrungen sind beschrieben. - Aber ein Abschied vom Parkinsonismus ist schwerer.

Exkurs: Gurdjieffs und Ouspenskis Sicht

Bevor die "schlaue" Kognition zu einer solchen wird, muss sie ins Fleisch und Blut der Alltäglichkeit hinein wachsen. Aus Träumerei, Hoffnung und Unglaube wird durch praktische Tests erhärtete Einsicht, Klarsicht, eine Selbstverständlichkeit des "schlauen" Menschen auf dem 4. Weg (frei nach Gurdjieff).
"Auf dem vierten Weg ist kein 'Glaube' nötig." (Gurdjieff) 
"Diese Erweckung des Bewußtseins im Einklang mit dem Gewissen sah Gurdjieff... als Aufgabe der Zukunft. Die Impulse Liebe, Glaube und Hoffnung seien unwirksam geworden." 
in: Schule des Rades

"Variables" Gewissen

Gurdjieff stellte den "dreihirnigen" Menschen ins Zentrum seiner Analyse. Dieser Mensch habe - wie alle Mitmenschen - außer dem
- neo cortex für das Denken
- das limbische System für die Feinsteuerung des Gefühlslebens und
- das Stammhirn für die Überlebensstrategie
Jedes dieser Hirne entwickele eine für seine Ziele nützliche Strategie. So komme es, dass auch das Gewissen des Menschen variabel, d. h. mit unterschiedlichen Bewertungen zum Vorschein kommt:
Geht es um das nackte Überleben, so ist man nicht zimperlich mit Faustschlägen und Fußtritten. Ansonsten werden solche Grobheiten auf Aktionen in Träume verbannt, weil ein Grobian als gewissenlos tituliert würde. Geht es dagegen um beruhigende Worte für einen kranken Geliebten oder ein Kind, so wird der als Ich Handelnde sorgsam abwägen, ob Aufmunterung oder Mitgefühl die gewünschte Wirkung zeitigt. Auch hierbei folgt er seinem Gewissen. Im Zustande ruhiger Nachdenklichkeit wird der als Ich Handelnde noch ausgefeiltere Maßstäbe zur Beurteilung heranziehen.
Jedes der drei Hirne werde im Zustand der Aktion von einem Ich genutzt und gesteuert, das in seinem Gewissen nur auf die Werte Rücksicht nimmt, die ihm auch zur Tatzeit zugänglich sind.
Und der Blogger fragt: Kennt nicht ein jeder von uns sich selbst und seine Nächsten in diesem Dilemma? - "Wie konnte mir so etwas passieren?"
Da geraten ruhige Gemüter außer Rand und Band, sobald ein bestimmter Begriff, ein Wort oder eine Aussage "Gefahr für Leib und Seele" triggert. - Denken sie nur an die politischen Bühnen...

Die vorgenannte Sicht Gurdjieffs bezüglich des dreihirnigen Menschen passt perfekt auf Janice Hadlock's Interpretation des "Stuck On Pause" (a. a. O.) und die involvierten neurologischen Modi im Rahmen der strukturellen Dissoziation des Parkinson-Patienten. 

Erst wenn das Ich es schafft, sein Bewusstsein in allen drei Zuständen bzw. Hirnbereichen auf nur ein gemeinsames Gewissen einzustimmen, dann sei es auf dem "4. Weg".

Gewissen = ethisch begründetes Bewusstsein von Gut und Böse

 

 

 

 

In einer genaueren Darstellung unterscheidet Ouspensky, Gurdjieffs Mitstreiter, vier Bewußtseinsformen:

1. Der Schlaf.
Es ist der Zustand höchster Identifikation. In diesem ist das Bewußtsein vollständig vom Traumgeschehen absorbiert und wir sind nicht zu aktiven bewußten Handlungsvollzügen in der Lage. Vielmehr sind wir in dem Zustand gewöhnlich vollständig passiv und subjektiv.

2. Der "Wachzustand".
Dieser wird auch als Halbschlaf oder "relatives Bewußtsein" bezeichnet. Es ist dieser wenig von Bewußtsein geprägte Zustand, in welchem sich die meisten Menschen fast ununterbrochen befinden.

3. Das Bewußtsein seiner Selbst, das „Selbst-erinnern“.
In diesem Zustand werden wir uns selbst gegenüber objektiv.

4. Das objektive Bewußtsein.



Fazit und Fortsetzung der Erörterung des Traumes , s. o.:


Im Tagesablauf wäre das gleiche Rollo achtsam und diszipliniert herab gelassen worden und die Wahrheit nicht heraus gekommen. Dies ist nur ein Bruchstück zur These:
Parkinson entsteht durch das Vernachlässigen der aufrüttelnden Trauminhalte, die aber durch nächtliche Auffälligkeiten schon Anlass zum Nachforschen geben, aber immer wieder neu und immer wieder verdrängt, d.h. auf die lange Bank geschoben wie die verschiedenen Lebensfragen, über die man einmal in Ruhe diskutieren sollte.

Dies fühlt sich an wie das konkete Beispiel eines außer Kraft gesetzten Belohnungssystems.
Statt der passenden Lernerfahrung wird eine andersartige Lernerfahrung verfestigt, die auf Nutzung der bedingten Vorteile einfacherer Vergnügen hinaus läuft:
- sich Luft machen
- das Spiel "ein für allemal" beenden (Beispiele) = das Spielbrett umwerfen!
- vorübergehende oder zweifelhafte Verbrüderungen suchen und einhalten ( sich selbst verlieren )

Auf den hyper-selbstdisziplinierten Tag folgte eine ebenso unruhige  Nacht:

# um 23 Uhr Erwachen im Zustand total abgeklungener Medikation von 19 Uhr im neurologischen "post-Parkinson" Modus. (Vgl. vorangehende zwei Posts.)
Dieser endete nach 30 Minuten. Die 8 Brokate Qi Gong-Übung wurde komplett und standfest ausgeführt: eine ungetrübte Freude.
in: Regina Katzenschlager's: mucuna pruriens study

# Morgens konnte der Blogger um 8.00 Uhr nicht verabredungsgemäß Aufstehen und Frühstücken.
Bis zum Ende der L-Dopa- Entzugszeit um 11.30 Uhr: erhebliche Unsicherheit im Gehen. In dieser Zeit kamen die iben geschilderten Gedanken zum Thema: variables Gewissen und Selbst-Disziplinierung.

In jedem Winkel Deines Universums läßt du einem Menschlein, so auch mir, Raum und Zeit, um seinen eigenen Ursprung zu erkennen. WARUM HABE ICH NICHT FRÜHER EMPFUNDEN UND DICH GESUCHT? 
Sinne erfahren Dich nicht. Herzen können Dir  entfremdet werden. Du bietest aber stets die Möglichkeit einer Ein- und Umkehr, geliebter Schöpfer des wundervollen Universums. 
Dein Rudi Traugott

Dienstag, 15. Januar 2019

Frei von Dissoziation im neurologischen Modus "post-Parkinson" bzw. "post-Dissoziation"

Das bisher schönste "Geschenk" auf dem langen und steinigen Weg des Bloggers zur Überwindung des Parkinsonismus kam gestern Nacht um 02 Uhr nach Mitternacht und dauerte zwei volle Stunden bis 04 Uhr: ein unbekannter neurologischer Modus, der hier vorläufig als "post-Parkinson" bezeichnet wird. Dieser neurologische Modus ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:

So war es vorher:

Es fühlte sich so an als seien die altgewohnten neurologischen Modi des STUCK ON PAUSE (permanent auf Pause gestellt), d. h. der strukturellen Dissoziation, der Herz-Verstand-Spaltung, überwunden: (vgl. auch Post vom 16.03.2018 in diesem Blog)
- kein "anscheinend normaler Persönlichkeitsanteil" mehr, der - im Grunde - heuchelt und Versteck mit sich selbst spielt
- kein übertreibender, ja euphorischer emotionaler Persönlichkeitsanteil mehr und
- kein auf dem sympathischen Nervensystem fußender negativ und angstvoll handelnder Persönlichkeitsanteil mehr
(Vgl. Janice Hadlock, Santa Cruz, Ca., U.S.A., Parkinson Recovery)

Dem nächtlichen Erleben von 120 Minuten absoluter Freiheit vom Parkinsonismus voraus gegangen  war eine am Vortag, dem 14.01.2019, erfahrene einstündige Shiatsu-Therapie-Behandlung. Auffällig wurde danach schon die Tatsache, dass der Blogger ungeachtet des Winterwetters und matschiger Wege einen ca. 400 Meter langen Spaziergang im Garten unternahm und dabei eine noch größere Leichtigkeit des Gehens erreichte als sonst üblich - im Zustand ohne jede L-Dopa-Medikation wohlgemerkt. Trotz aller Leichtigkeit war das Gehen im Garten unvergleichbar mit dem nächtlichen Erleben der Freiheit vom Parkinsonismus!

Stattdessen: Kraft, Verantwortungsgefühl, Selbstprüfung und Ruhe  im Geiste. - 

"So kann 'es' sein?"

 Die vorgenannten Anforderungen und Befindlichkeiten stehen für eine integrierte Persönlichkeit, der eine Psychosynthese (Terminus von Roberto Assagioli) gelungen ist. - Nun kommt die Hoffnung auf, dass der unangenehme Zustand der PAUSE weniger bedrohlich auf das Selbst wirkt als bisher. Denn: sie einmal überwunden zu haben heisst, dass die PAUSE im Grunde überwindbar ist! - Hürden können übersprungen werden.

Unser Gehirn umfasst drei Funktionsbereiche: neo cortex, limbisches System + Stammhirn



Dies hat doch auch Gurdjieff mit seinem "Vierten Weg" versucht: die Irrwege unkoordinierter Gehirn-Funktionen zu überwinden. Jenseits des Absurden wartet eine Ordnung.

Gurdjieff setzt auf Verstehen bzw. Einsehen. "Der Mensch darf nichts tun, was er nicht versteht."-- Auf seinem "4. Weg" zählt nicht das privat bleibende "Glauben", sondern das nachprüfbare, selbst erarbeitete "Überzeugt-Sein", d. h. seine Kognition.

...minimale Restmedikation

Bei minimaler Rest-Medikation von  400 mg Konzentral der Samt- bzw Juckbohne Mucuna Pruriens (enthält u.a. 60 mg pflanzliches L-Dopa) um 21 Uhr abends (tagsüber ohne jede Medikation) erwacht der Blogger 5 Stunden später mit dem Gefühl, jetzt ohne Anstrengung aufstehen und das Bett verlassen zu können. Dieses ungewöhnliche Gefühl hat er nun schon 4 oder 5 mal erlebt und getestet. Bisher waren es eine Art "lichte Augenblicke" mit einer Zeitdauer von 3 bis 5 Minuten. Am 15.01.2019 dauerte dieser Zustand 2 Stunden ununterbrochen an. - Seitdem (18.01.2019) ist der Zustand nicht erneut erlebt worden. - Der Blogger hat Warten gelernt. ..

...und in der Nacht auf den 20.01.2019 erlebte er für etwa 30 Minuten einen ähnlichen Modus, der ihn dazu motivierte und befähigte, um 0 Uhr mitternachts mit Leichtigkeit aus dem Bett zu steigen und alle 8 Qi Gong - Brokate sicher auszuführen. Danach verlief die Nacht frei von schweren Lähmungen - allerdings unter Juckbohnen-"Extrakt" inkl. pflanzlichem L-Dopa.
Blogger spaziert im Garten, 20.01.2019
Auch der mittägliche Spaziergang von 300 Metern durch den teilweise verschneiten Garten erfolgte ohne jede Bewegungshemmung in rutschfesten Sandalen bei Sonnenschein und - 1 Grad Celsius Lufttemperatur - ohne jede L-Dopa-Medikation natürlich, wie alle Tage zwischen 8 und 20 Uhr!

Woran ist dieser neue neurologische Modus zu erkennen?

Auffällig wurde der neue neurologische Modus dadurch, dass nach dem Blick auf die Uhr nachts um 02 Uhr eigentlich ein besonders schwieriges Stadium der Mobilität zu erwarten war. Denn beim Auslaufen der L-Dopa-Medikationswirkung sackt der Muskeltonus regelmässig so weit ab, dass der Blogger sich seitwärts aus dem Bett rollen muss, da für ein normales Aufstehen die gefühlte Kraft (= Muskeltonus) nicht ausreicht. Doch in dieser Nacht gelang es dem ZNS, den Cocktail aus Nervenbotenstoffen und Hormonen zu mischen, der zwar für den Schlaf übertrieben anregend wirkte, aber als Erlebnis bzw. Erfahrung von großem Wert war; zeigt er doch, dass es nicht "abgestorbene Zellen der substantia nigra" im Gehirn sind, die einen Parkinsonismus konditionieren, sondern das Unvermögen des ZNS in Bezug auf eine jeweils genügende bzw. erforderliche Mixtur der körpereigenen Substanzen.

"Dem Seinen gab's der Herr im Schlaf"

Wenn die Erkenntnis des Menschen ungenügend ist, kann de Körper nicht aus sich heraus, am Geiste vorbei, die passende Mixtur der Botenstoffe und Hormone für optimale Funktion bereit stellen. Ist der Geist unwillig, reagiert das ZNS mit Rückzug auf Planquadrat 1:
STUCK ON PAUSE.
Gestern Nacht war des Bloggers Geist für 2 Stunden willig.
Das geschilderte Unvermögem des ZNS geht aber darauf zurück, dass im Parkinsonismus ein Zustand herrscht, in dem kein Zugriff auf das limbische System besteht, also auch kein Zugriff z. B. auf das Belohnungssystem des Gehirns. Letzteres lernt also nie aus seinen Fehlern, es trampelt immer wieder neu entlang der ausgetretenen Pfade seiner Fehleinschätzung der jeweils gegebenen entspannt-gefahrlosen Lage.
Dement? - Nein. Viel ärger: strukturell und damit kognitiv dissoziiert!

Prüfmaßstab "8 Brokate qigong"

Neu in diesem neurologischen Modus waren die motorischen Fähigkeiten, die als nahezu perfekt erschienen, vergleichbar den Fähigkeiten des Bloggers vor etwa 25 Jahren - bei 23 Jahren jetzt insgesamt mit Parkinsonismus, idiopathischer Typ, trauma-induziert und strukturell dissoziativ.
Die Entscheidung war sofort klar:

# Die qigong-Übung der 8 Brokate (vgl. Post vom 10-02-2018) sollte heute Nacht der Prüfstein sein für die Belastbarkeit des post-Parkinson-Modus. Und nie  hatte der Blogger so kraftvoll und sicher die mitelschweren Übungen ausgeführt wie heute Nacht. Es war eine Pracht und hätte den qigong-Lehrer I-Siung Tjoa, Köln, sehr erfreut. - Auch eine der letzten Übungen, bei der der Adept sich vorbeugt und seine Fußgelenke umfasst und wie ein Sumo-Ringer mal ganz nach links, mal ganz nach rechts schwingt, gelang 16 mal in harmonischer Balance.


nachts, schlafend... und drinnen?

Untersucht werden muss noch die Rolle, die der neurologische Zustand des Tiefschlafs und des REM-Schlafes bei der Verwirklichung des Modus post-Parkinson spielt. Da - intuitiv empfunden und geschätzt - ein kreativer Erklärungseinfall tagsüber und willensgesteuert nicht erwartet werden kann, wartet der Blogger lieber die ohnehin  zu erwartenden Nachtstunden ohne bzw. vor dem Schlafen ab und präsentiert dann ggfls. das Ergebnis hier in diesem Blog.

In der Nacht auf den 23.01.2019 war der Schlaf recht tief, so dass gar keine Zeiten für das Aufwachen und für die sonst regelmäßige Einnahme von mucuna pruriens-Konzentrat-Kapseln in der Nacht zur Verfügung standen. Ungewollt hatte der Blogger so 3 Kapseln weniger als normal  ( = 180 mg pflanzliches L-Dopa weniger ) zu sich genommen. Ergebnis: deutliche "Entzugserscheinungen" 3 Stunden nach letzter Medikation zeigten sich in Form von ungewohnten Lähmungen bis 11.30 Uhr vormittags und getrübter Stimmungslage - nach letzter Medikation um 6.30 Uhr in der Frühe und Aufstehen um 08.00 Uhr.

Dabei waren die kognitiven Leistungen erstaunlich gut und verlässlich. Kein Blödsinn im Kopfe! Keine Versuche der  Täuschung des Selbst oder eines Gegenüber. - Es mag an der kürzlich intensivierten Arbeit mit Shiatsu, Akupressur und elektrischer Akupunktur am Milz-Pankreas-Meridian gelegen haben: Des Bloggers Selbstgefühl hat sich verändert. Es macht nicht mehr Spaß, von der einen zur anderen Ausschüttung von Nervenbotenstoffen und Hormonen zu springen! -

Stattdessen: natürlicher Frieden im Geiste und im Herzen - so wie sich die alte Robbe fühlt, die auf dem Eise Grönlands liegt und sich in ihrem unscheinbaren Versteck genüsslich wälzt - nicht wahrnehmbar für die gierigen Räuber dieser Welt. Spektakel gefällig? - Nein, danke!
Ist dies der Anfang des nie erlebten Ausruhens? Ausruhen, dies bedeutete in der vergangenen Nacht Erholung von der 1-stündigen Fahrt am Vormittag mit dem pedelec-Dreirad bei minus ein Grad Ceksius Lufttemperatur und teils glattem Boden und eiskalten Fingern trotz gefütterter Fausthandschuhe! - Wenn dies kein Grund zum Ausruhen war...

Regression auf alte Traumatisierungen

# Auch kognitive Erneuerungen bringt der neurologische Modus des post-Parkinson hervor:
Die parkinsontypischen Stimm-, Atmungs-, Sprech- und Sprachstörungen gehen auf die Erlebnisse zurück, die mit der Traumatisierung des Kleinkindes (1-6 Jahre) ihre Beantwortung fanden. Da fällt das Artikulationsvermögen des 75 jährigen Bloggers auf das Lallen und wortlose aber laute Quaken und Quengeln eines leidenden 2-jährigen Bübleins zurück, sobald er in ein weibliches Gesicht mit streng aufgerissenen Augen blickt. Denn nach den großen Augen kam damals unweigerlich die Tracht Prügel, die eher als Erniedrigung denn als Schmerz empfunden wurde. - Wie damals so auch heute noch! Vgl. Kinderlied mit "hat ja gar nicht wehgetan!" am Ende des voraus gegangenen Posts in diesem Blog.

Aber beendet wird dieses Trauma im neuen Modus durch den kognitiven Fortschritt des Bloggers in seiner praktizierten Verhaltenstherapie, kombiniert mit Shiatsu und Akupressur zur Eindämmung typischer Parkinson-Symptome.

Die geschilderten Stimm-, Sprech- und Sprachstörungen können aber auch etwas gänzlich anderes kennzeichnen: eine gedankliche Doppelbödigkeit, für die die Bezeichnung "Heuchelei" passend wäre. Es geht um die Kommunikation zweier Menschen untereinander.

Ich und Du (?)

Wenn Person 1 zu Person 2 spricht, gibt es nach Martin Buber hierfür 2 Modi:
1: Ich und Du (als Welle x zu Welle y im Ozean)
2. Ego und sie bzw. er (in der 3. Person gefühlt)
Sobald der Blogger den Modus 2 fühlt, aber im Modus 1 zu sprechen versucht, kommt nur noch ein Krächzen oder heiseres Bellen zustande. Recht so: Wahrheit kann hilfreich sein!


Du lässt Deine Klarheit in mein verdunkeltes Wirrwar hinein leuchten, und die Schar Deiner Boten wird immer größer und aktiver in ihrer Anlieferung von freudvollen Wirklichkeiten.  Die kleinste Welle im Ozean, der Du bist, bin ich als Teil von Dir.
Dein Rudi Traugott

Freitag, 4. Januar 2019

Kognitive Restrukturierung muss bei seelischem Trauma gefestigt werden: in der Praxis gegen Parkinsonismus

Hier folgt eine Reihe von Aktionen des Bloggers, die der Festigung des erreichten Teil-Erfolgs seiner kognitiiven Restrukturierung im Kampf gegen den Parkinsonismus dienen:

#  Routinen für Körperarbeit festlegen

Abendliche Akupressur- bzw. Elektro-Akupunktur durch Search'n Stim-Stift routinemäßig:
an den Füßen innen und außen, rechts und links (vgl. Abbildung im Post vom 18.01.2018)  die

Meridian-Punkte Blase 60, 62, 64 und
Niere 1 und 2. Des weiteren den
Meridian-Punkt Magen 36 (schräg außen, unter den Knien).
Meridian-Punkt Galle 31, 34 und Milz-Pankreas 6, 8, 9

Qi Gong-Übung der "8 Brokate" nachmittags, natürlich ohne Medikation, praktizieren.

Nach jeder der wöchentlichen Shiatsu-Behandlungen das vorgenannte Programm überdenken und ggfls. anpassen.


Ratschläge beachten von Michael Greenwood 
betreffend Kognition und TCM-Strategie bei Dopamin-bezogenen Symptomen:

Greenwood: 
"Cases: Case reports on using acupuncture to treat restless legs, regional pain, anxiety/depression/dizziness, parkinsonism, and epilepsy are presented. Conclusion:  Acupuncture for treating dopamine syndromes may have tremendous potential. The assistance acupuncture can provide in opening the Heart Center can prove to be a life-changing event."



Der geistige Aufenthalt in diesen 

"9 Palästen des Herzens" 

liefert die für seine Führung benötigte Kraft :



1. Palast "Gesundheit"
in der Verantwortung seiner Eltern solange man jung ist;
für sich selbst verantwortlich, wenn man heran gewachsen ist

2. Palast "Fülle"
Das Gefühl, genug Ressourcen zu haben um bequem leben zu können

3. Palast  "Blüte"
 Großzügigkeit, Uneigennützigkeit, Ruf, Ehre

4. Palast "menschliche Beziehungen"
liebende, unterstützende Beziehungen

5. Palast "Kreativität - Kinder"
Kinder, Kunst, Schriftstellerei;
ein geistiges Erbe zurücklassen, das weiterlebt

6. Palast "weltweite Abenteuer / Erlebnisse"
Reisen, neue Dinge ausprobieren;
menschliche Beziehungen außerhalb des engeren Familienkreises
knüpfen und pflegen

7. Palast "Wissen, berufliche Karriere"
Eine passende Erziehung erhalten und
eine erfüllende berufliche Laufbahn nehmen

8. Palast "Weisheit"
Selbst-Akzeptanz, Selbstwert-Gefühl,
einen weiten Horizont haben

9. Palast "Daheim"
Gefühl des Vollständig-Seins, des Heimkommens

 Die "9 Paläste des Herzens" in der TCM






(c0) Michael Greenwood
(co) Michael Greenwood

 

 

 

Die "9 Paläste" spielen auch im feng shui eine zentrale Rolle

 

GB 31 gegen Schwäche

  

 

 

#  Besser Ernähren

Einkauf, Kochen und Verzehr von "stir-fried vegetables" (Gemüse- und Kräuter-Mix) mit thailändischen Duft-Reis.

Liste der Gemüse und Kräuter-Sorten:
- Broccoli
- Spinat
- Zucchini-
- Paprika (süß)
- Fenchel
- Zucker-Erbsenschoten
- Frühlingszwiebeln


- Schnittlauch
- Knoblauch, frisch
- Koriander
- Petersilie

Fertige Gewürze bzw. Soßen (sparsam !):

- fish oder oyster sauce
- soya Soße (süß oder salzig)
- Thai Green hot & sour Chili-Sauce

Zubereitung:

- Olivenöl oder Kokos-Öl in großer Pfanne oder Wok erhitzen, dann eine Handvoll Wasser hinein und die härteren, festeren Gemüsesorten in grobe Stücke schneiden und zuerst garen.
- Nach 2 Minuten schichtweise die blättrigen Gemüse und Kräuter nicht klein schnipseln, sondern als Handvoll nachlegen. Deckel auf die Pfanne legen, alles garen lassen.
- Nach weiteren 3-4 Minuten an gekochtem Reis servieren.
Rezept (c) Jenny J. R.)

Diese Mahlzeiten machen das durch Medikamente geschwächte Verdauungssystem von Parkinson-Patienten widerstandsfähig und stabil bei guter Wirkung auf das Schlafverhalten. Das Mix kann natürlich variiert werden.

Nach der vierten Mahlzeit von

Gemüse- und Kräuter-Mix - gedünstet und serviert an thailändischem Duft-Reis 

sind folgende Beobachtungen festzuhalten:

1. Etwa 12 - 16 Stunden nach dem Verzehr erweist sich die Fähigkeit des Riechens als deutlich aktiviert. Jeder Atemzug fühlt sich dann an wie eine Inhalation von Kräuterdüften und Kraft.

2. In der auf die Mahlzeit folgenden Nacht - zwischen 02 und 04 Uhr - tritt bereits viermal ein bisher nie erlebtes Gefühl der wahren, d. h. der realen Körperschwere  auf. Das Parkinson-übliche "heavy body weight-feeling" ist dann ausgesetzt - bisher leider nur für wenige Stunden und nur mitten in der Nacht. Munteres Umher-Laufen in der Wohnung trotz längst "verbrauchter" pflanzlicher L-Dopa-Medikation in Form von 400 mg Samtbohnen-Konzentrat (Mucuna Pruriens) mit 60 mg Levodopa-Anteil um 21 Uhr vor der Nacht eingenommen.

Interpretationsversuch -
formuliert als These des Bloggers, die von solchen Biologen und Neurologen zu überprüfen wäre, die sich auf das menschliche Drüsensystem und seine Funktionsweise spezialisiert haben.

These:
Es fühlt sich so an als bewirkten die verzehrten Gemüse- und Kräuterarten eine Aktivierung derjenigen Drüsen, die vom Dünndarm bzw. Dickdarm sowie auch von der Niere gesteuert werden bzw. ausgehen und den "Rohstoff" für körpereigene Produktion von Adrenalin und Dopamin in erhöhtem, d.h. nicht pathologisch geminderten, Umfang bereit stellen. Mit dem so entstehenden, veränderten Cocktail an Nervenbotenstoffen und Hormonen kann das Bio-System dann wieder - kurzfristig - den Zustand wiederherstellen, der vor der Parkinson-Erkrankung herrschte.    

Es mögen auch die oben zitieren "Paläste des Herzens" ursächlich für die frische Produktion körpereigenen Dopamins sein; insbesondere die Paläste 2, 4, 5, 6, 7. und 9, in denen sich der Blogger seit dem 26.12.2018 aufhält. - und es dauert an (09.01.2019, 17 Uhr). - 

Stop: In der letzten Nacht wurde das "light body weight feeling" nicht erlebt; bis jetzt (10.01.2019, 17 Uhr) wieder das übliche heavy body weight feeling und ein Sturz zu Boden in der Wohnung - danach über Mittag aber 1 000 Meter Gehen außer Haus an der Hand einer Begleitung + O H N E   L-Dopa-Medikation  zum Lunch.

Ich bitte dringend um Kritik dieser These von berufener Seite! - Herzlichen Dank.

Der 5. Palast des Herzens erstreckt sich bis nach Auckland, Neuseeland.
There's A Rainbow 'Round My Shoulder - in Auckland

#  Kognition bewachen (!)

Permanente Nutzung von Gelegenheitem, die neu gewonnene Kognition zu stabilisieren.
Heute Morgen nutzte der Blogger hierfür eine kurze Video-Sequenz über den armenischen Mystiker G. I. Gurdjieff und eine ausführlichere Würdigung seines Werks in englischer Sprache auf youtube.
Klarer und überzeugender kann man es kaum ausdrücken, worum es beim Mensch-Werden geht. Der Schlaf spielt für Gurdjieff, "Sucher der Wahrheit", eine spezielle Rolle. Vgl. aber auch die Bibel-Textzeile "Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf." Diese Aussage hat für Patienten mit Parkinsonismus eine besondere Bewandnis.
(Hierzu folgen noch einige Thesen in den nächsten Posts.)

#  Rätsel erraten, Auswege ersinnen

Neu aufkommende Herausforderungen im Tagesablauf neu bewerten:
Als Rätsel, die gelöst werden müssen, und nicht mehr als "Aktionen meiner Feinde, die nichts Gutes im Schilde führen".

Beispiel: Die Fahrradkette des 90 Kilogramm schweren Elektro-Deirades springt ab mitten auf einer großen Eisenbahnbrücken-Überquerung,  Der Wind pfeift, 3 Grad Celsius Temperatur. Der Blogger
stoppt, werkelt vergeblich an der Pedal-Antriebskette und versucht dann per Handy Hilfe zu holen. Erfolglos, da er plötzlich nicht einmal sprechen kann am Telefon: Aphasie...

Nach weiteren 5 Minuten vergeblicher Mühe der Ketten-Korrektur mit steifen Fingern:

1. Idee
Das Dreirad mit schleifende Kette den Hügel abwärts von der Brücke rollen zu lassen. Das waren 300 Meter immerhin.
2. Idee
Das Dreirad schieben, ohne die eigenen Füße zu überfahen. 1.000 Meter - sehr mühsam...
3. Idee
Die Kette hochbinden, sich auf den bequemen Sitz/Sattel setzen, Pedale still halten und allein mit Akku-Kraft langsam elektrisch nach Hause rollen lassen. 600 Meter - mit Leichtigkeit geschafft.

Fazit: 1. und 2. waren unnötig. -
Das Video zeigt die Tiefgaragen-Ausfahrt mit noch funktionsfähigem Pedal-Antrieb vor der Havarie:

Am nächsten Tag fand sich mit Hilfe der Pflegerin per Telefon ein williger, nahe gelegener Bike-Shop-Besitzer, der den "Schaden" in 5 Minuten behob. Sogar die steile Ausfahrt aus der Tiefgarage hatte das lädierte E-trike ohne die schlaffe Kette geschafft! - alle Achtung!

"...as he opsteiht, seggt he: Hett nich weeh doon, 
is 'n Klacks för so'n Hamborger Jung"

in. Anner Eck steiht 'n Bubi mit'm Trudelband (!!)    - zum Trudeln, nicht zum Tüdeln... 



Geliebter Erschaffer des Universums, Vater unser, 
Du lässt mich Dein Überall-Sein auch jetzt erkennen 
durch den Glockenklang aus Venedig, der gerade eben hier ankam (8.1.2019, 16.50 Uhr)
Grazie
Dein Rudi Traugott