Freitag, 27. Januar 2023
Wiedererlangen der über die letzten drei Jahre verloren gegangenen Kompetenz in der Büro-Organisation nach 26 Parkinson-Jahren
Eine kurze handschriftliche "Akten-Notiz" über neueste Inhaltliche Tatsachen, schriftliche Fortführungen und Ergebnisse anderer in Kooperation stehender Mitarbeiter oder betreuter Patienten anzufertigen, war dem Blogger seit dem Jahr 2019 etwa nicht mehr möglich gewesen. Bei derartig auffälligen Anzeichen von Inkompetenz beschleicht den Blogger schnell der Verdacht, "konkret auffälliges Versagen" als Kennzeichen einer Demenz zu interpretieren. Es ist in derartigen Fällen leicht erkennbar, dass es dabei nicht darum geht, einen Sachverhalt nicht verständlich und nachvollziebar zusammenfassen zu können, als darum, hier und jetzt eine Aussage bzw. Einordnung über den Entstehungsort und den Grund des beklagenswerten Versagens öffentlichkeitswirksam bekannt zu machen.
In diesen Ausfallzeiten streikt sogar der Fließstrom des Tintenkugelschreibers. So muss dann der erste aufwärts gerichtete Strich, der für das Notieren einer Zahl erforderlich ist, zehnmal vergeblich ausgeführt werden bis wenigstens der kleine Querstrich im oberen Drittel des "t"-Buchstabends wiedererkennbar platziert wurde....und so geht es weiter bis dann schließlich ein Gekritzel und Gewurschtel eine halbe enge Zeile füllt, wobei plötzlich erschrocken erkannt wird:
1. die Schrift hat die Tendenz immer kleiner zu werden und 2. die Obergrenzen der vorhandenen Zeilen von unten her zu durchbrechen. 3. selbst nach nur wenigen Minuten abgelaufener Zeit eines Telefonats ist der Blogger in solchen Fällen außerstande, aus den noch lesbaren Bruchstücken und total unlesbaren Hieroglyphen stimmige Sätze oder auch nur stichwortartige Kurzfassungen solcher Sätze zu reproduzieren 4. Und wie lautet das Mantra der kognitiven Restrukturierung in solchen Fällen? - Nun erst recht und das geht so: # #
4.1. Die Arbeitsfläche auf dem Schreibtisch wird zur Vorbeugung vor Erschwernissen aufgeräumt und mit einem einheitlichen Notizzettelsystem ausgestattet. Alle Namen der Notiz werden in Versalien auf karierten Papierseiten eingetragen, so dass je ein notierter Buchstabe ein Feld ausfüllt. ...und es hat bereits funktioniert! # # Das Gehirn und das Nervensystem erkennen offenbar die Tatsache an, dass der Blogger seit zehn Jahren der Erkenntnis-Arbeit herausgefunden hat, wie die stückweise verloren gegangenen Kompetenzen der Büroorganisation in die verschiedenen betroffenen Arbeitsfelder aufzuteilen sind. So wird erreicht, dass nicht mehr eine einzelne "Schwerlast" das Nervensystem des Bloggers überfordert, ihn dann in einen Zustand der Angst vor einer Selbstgefährdung purzeln lässt.
4.2. altgewohne Sprechstimme kehrt zurück !
Rückkehr des gewohnten Stimmvolumens und der früher gewohnten klareren Aussprache nach einer Literarischen Lesung aus einem plattdütschen Lesebuch im Seniorenstiftsgebäude. Die dort stattfindende Begegnung mit der eigenen Vergangenheit und der eigenen Entwicklungsgeschichte
Hierbei übt der Blogger nun das Sprechen auf Platt, indem er einen Werbespruch der Fa. Wäscherei Wilhelm Wulff zitiert bzw. rezitiert:
/ Schiet un Smeer op Jack un Büchs / bring a'ns her, uns mogt dat nix / Spucks' ook diene gröißten Bog'n / Willem wasch' di Hemp un Krog'n./ Sitt de Mudd oog fingeedick / Abietstööch ward wedder schick. /Sünnachs wedder eisch in Schale / jümmers fiensten Mann im Saale./ (aus den 50er Jahren)
Die Überraschung liegt darin verborgen, dass nun nicht jede der verloren gegangenen oder - besser gesagt - verloren geglaubten Kompetenzen einzeln mühsamst zurückerobert werden muß. Betrachtet man die Ergebnisse der Polyvagal-Theorie und -Therapie, dann erklärt sich diese hier geschilderte "Wiederauferstehung" so: Ein Gefühl der Scham wird gar nicht erst getriggert und somit auch kein Kampf- oder Flucht-Reflex ausgelöst. Stattdessen konstatiert das Gehirn des Bloggers den besonderen Umstand, dass es eine Zeit gegeben hat als in der Wohnung der Familie des Bloggers Platt gesnackt wurde, besonders wenn "Onkel Karl" (Kuddl Bracknis) den Stiefvater an einem Wochenendstag besuchte. Zwei alte Kriegskameraden hatten einander Vieles zu erzählen.
Ein Siebenjähriger hat spitze Ohren. Und gie "ganze Wahrheit" wurde in solchen Zeiten und Gelegenheiten beim Schopfe ergriffen. Diese Anflüge von Realität klangen so gänzlich anders als das "heile, kleine Welt-Geschwätz" das tunlichst heikle, kontroverse Themen, Zustände und Engpässe, wortlos links liegen ließ, und zwar auf eine Art und Weise als lebten wir in einer Welt voller Banalitäten. Im Unterschied hierzu scheint diese Welt und die in diese Welt eingebetteten Geschehnisse weitaus bedrohlicher zu sein als es der Sichtweise von der Welt als Anhäufung von Banalitäten entspricht. "Sind die Menschen in meiner Familie zuverlässig davor gefeit, außer Kontrolle ihrer teils gewalttätigen Maßnahmen zu geraten?". fragte sich der Blogger als zehnjähriger Knabe. # # # Aus der Beantwortung dieser "Existenzfrage" ergibt sich u. U. das, was die Verhaltensforscher ein Bindungstrauma nennen. Einmal so empfunden und gedacht, wird dann jede halbwegs "verdächtige" Aktion Nahestehender einer Kurzkontrolle dahingehend unterzogen, welche Existenzgefährdung von ihr ausgeht: eine Gefahr nicht nur körperlicher Art, sondern auch humanistischer, seelischer, sozialer oder geistiger Art. Danach macht sich der Traumatisierte auf die Suche nach Gruppen und Orten, die für Seinesgleichen relative Sicherheit versprechen. Hinter aller Camouflage ließen Gruppen sicherer Art kleine Zeichen und Signale erkennen, vergleichbar mit weißen Fähnchen des Friedens. Solche Friedenszeichen konnten ihrem Wesen nach nicht werblich-planerisch eingesetzt werden.
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