Mittwoch, 30. März 2016

Energie-Blockaden im Rückgrat verhindern Parkinson-Genesung

Durch systematische Qi Gong-Übungen können die Energie-Blockaden aufgelöst werden, die selbst bei gut kontrollierbaren Parkinson-Symptomen eine komplette Genesung vieler Patienten verhindern. Dies ist das Ergebnis langjähriger Forschungsaktivitäten im Rahmen des Parkinson's Recovery Project in Santa Cruz, CA, U.S.A., unter der Leitung von Dr. Janice Walton-Hadlock. Hier finden sie eine Zusammenfassung der Ergebnisse aus dem Jahr 2014:

- Außer dem in die falsche Richtung, nämlich rückwärts nach oben, fliessendem Qi am unteren Teil des Magen-Meridians gibt es eine weitere Besonderheit, die typisch ist für Parkinson-Patienten:
Im Lenker-Gefäß, dem entlang der Wirbelsäule verlaufendem "Gefäß", staut sich der Energiefluss in einer Weise auf, dass die Qi-Energie nicht mehr regelgerecht aufwärts, sondern, entgegen der Regel, abwärts fliesst.

- Erst durch eine Umkehrung dieses Energieflusses kommt eine Genesung der Parkinson-Patienten weiter voran. Mit Akupunktur und -pressur allein ist dieser Fehlstellung nicht beizukommen. Der Dumai, das sogenannte Lenkergefäß, kann jedoch mit Hilfe einer klassischen "stillen Qi Gong"-Übung auf eine Weise in den gedanklichen Fokus genommen werden, die zu einer Aufhebung dieser Blockade führt: Das Qi wird wieder in Schwung und damit in seine ursprüngliche Fließrichtung gebracht. Statt abwärts zu fließen, fließt es wieder aufwärts, ganz langsam und allmählich - ohne spektakuläre äußerliche, aber mit  tiefgehenden innerlichen Vorgängen und Veränderungen. Und schließlich geht es auch nicht nur um die Fließrichtung des Qi, sondern auch um die ausreichende Versorgung der Qi-konsumierenden Tätigkeiten. Das gesamte Energie-Niveau muss wiederhergestellt werden.

- Es ist die klassische Qi Gong-Übung des "Kleinen inneren Kreislaufs", die zu einer Aufhebung der Qi-Blockaden entlang der Rückenwirbelsäule führt. Es ist das schon vom Psychiater C. G. Jung aufgespürte "Geheimnis der Goldenen Blüte", das jetzt auch seine Wirkung zu Gunsten von Parkinson-Patienten auf ihrem langen Weg zur Genesung entfaltet. Es geht dabei um die Revision psychischer Fehleinschätzungen, die sich bei einer dissoziativen Situation des Patienten darin manifestieren, dass innere Energie schwindet statt bewahrt zu werden.
Kleiner innerer Kreislauf: Qi Gong-Übung

In diesem Blog finden sie nützliche Hinweise im Posting "Geheimnis der Goldenen Blüte" vom 17. Oktober 2010, vom 10. November 2010 und vom 23. Oktober 2014 (letzte farbige Illustration des Neijing Tu - Stationen des kleinen inneren Kreislaufs - ebendort einschließlich Web-Link) - Vgl auch Posting vom 25. Mai 2015 in diesem Blog.

Geben sie oben links im Suchfeld dieses Blogs ein:
qigong . Dann kommen alle einschlägigen Postings. und danach qi gong, also getrennt geschrieben usw.

Für den Leser, der bisher keine Vorkenntnisse der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hat:

Den "kleinen inneren Kreislauf" bewegen sie, indem sie sich rein gedanklich vorstellen, sie folgten mit ihrer inneren Energie einer Bahn in ihrer Körpermitte vom Steissbein angefangen, den Rücken herauf bis an den Hinterkopf - dann weiter bis zu einem Punkt zwischen den Augen - und dann abwärts über Brust und Bauch bis zum Damm. Das war's schon! - Suchen sie sich einen Qi Gong-Lehrer und los geht's! -
Großer Energiekreislauf inkl. Beine und Füße (G.G.Graf)
Es kommt dabei nicht auf eine bestimmte komplizierte Sitzhaltung an! Im Liegen geht es auch.
Empfehlenswert sind die Anleitungen auf der CD von Joachim Stuhlmacher und andere in: "Der kleine himmlische Kreislauf" mit Übungsanleitungen. So schildert es der Autor Joachim Stuhlmacher:
 
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"Der kleine himmlische Kreislauf - Xiao Zhou Tian



Ursprünglich wurde der "Kleine himmlische Kreislauf" als Grundlage für weitere alchemische Prozesse in der Körper-/Geist-Landschaft des Menschen praktiziert. Bei genügend starkem Qi im Unteren Dantian (Xia-Dantian) lief dieses über und floss reinigend, öffnend und kräftigend in die beiden Wundermeridiane (Außerordentlichen Gefäße) Du- und Renmai.

Neben weitreichenden Wirkungen auf den Körper und die an diese Meridiane angeschlossenen Leitbahnen und Organfunktionen diente das vollständige Öffnen des Du und Ren der Transformation von Jing zu Qi. Insbesondere das Gehirn wurde auf diese Weise gekräftigt und genährt, so dass weitere Prozesse der energetisch-spirituellen Reifung in Gang gesetzt werden konnten.

Ein vollständig geöffneter kleiner Himmelskreislauf bedeutet ein wirklich starkes Qi und bedarf einiger Zeit des Übens von Meditation und Qigong.



Die Vorübungen, die auf CD 1 angeleitet werden, dienen nicht nur der Vorbereitung des Himmelskreislaufes. Das Praktizieren der roten Kugel, des Kreislaufes für den Unterleib und der Atemführung lindert körperliche Beschwerden und Erkrankungen, stärkt die Mitte und das Qi. Emotionen und Geist werden beruhigt und der Schlaf gefördert. Der Unterleib mit allen dazugehörigen Funktionen (z.B. Zeugungs- fähigkeit, Schwangerschaft, Knochenaufbau, Beinkräftigung, Rückenaufrichtung und Wirbelsäulenstabilisierung, Klarheit des Denkens) wird gestärkt.



Üben Sie beharrlich und ohne Erwartungen - die stehen dem Erfolg nur im Wege. Bleiben Sie gelassen, entspannt

und offen für das, was passiert. Wenden Sie sich Ihrem Selbst und Ihrem Körper aufmerksam und ohne krampfhaftes Wollen zu. Lassen Sie sich leiten und schauen Sie immer mehr in die Tiefen des eigenen Seins, langsam aber sicher."









Diese Arbeit des inneren Energie-Kreislaufs kann ihnen niemand abnehmen. Und: selbst total immobile Parkinson-Patienten können diese Gedanken- und Imaginationsarbeit leisten. Dass sie hierdurch Kraft mobilisieren, ist keine Frage - ob es zur Genesung beiträgt, hängt davon ab, in welchem Status sie sich befinden. Vertrauen sie der Kraft ihrer Natur!

Bei R. Wilhelm/C.G. Jung finden sie alles, was sie zu ihrem Start der Qigong-Übung Nai-tan-Gong brauchen. Alternativ in Englisch bei Thomas Cleary.

Hier kommt ein kleiner Ausflug in die Welt der chinesischen Philosophie - achten sie bitte genau auf die verwendeten Begriffe (Quelle. www.tao-chi)

"XI.  Die Vereinigung von Wasser und Feuer (Kan & Li)
 [(shen = Geist, spirit), energy = chi, Essenz = essence = ching or jing]


1. Wann immer dein vitaler Geist ein Leck hat, wenn du aufgeregt bist
 im Umgang mit anderen, ist das alles Feuer(Li).
Wann immer du das Bewußtsein des Geistes sammelst und es beruhigst,
 um in die Mitte einzutauchen, ist das alles Wasser(Kan).
Wenn die Sinne nach außen rennen, ist das Feuer,
wenn sich die Sinne nach innen wenden, ist das Wasser.


2. Das eine Yin [innerhalb des Feuertriagramms = Li]
konzentriert sich darauf, den Sinneseindrücken zu folgen,
während das eine yang [innerhalb des Wassertriagramms = Kan]
sich darauf konzentriert, sich von den Sinne abzuwenden,
sich nach innen zu wenden, und sich zurückzuziehen.


3. Wasser und Feuer sind Yin und Yang, Yin und Yang
sind Essenz und Leben, Essenz und Leben sind Körper und Geist,
 Körper und Geist sind Geist und Energie.
Wenn du dich einmal zurückziehst, und dein vitaler Geist
zur Ruhe kommt und dabei nicht von den äußeren Dingen beeinflußt bist,
 ist dies die wahre Vereinigung von Kan und Li, natürlich genau dann,
 wenn du in die tiefste Stille eintauchst." 


Ernsthafte Adepten steigen hier noch tiefer ein bei Michael Winn. Dort geht es zusätzlich um die Überwindung des "Heart-Mind-Split".

Zum Nachdenken (Quelle: www.diyacu.com:



Bitte lesen sie auch das Posting vom 6. April 2012 in diesem Blog. Stichwort: Psychische Ursachen von Chi-Blockaden

mit Gedanken Energie bewegen?

Freitag, 18. März 2016

Sturzgefahr bei Parkinson durch Geh- und Fall-Training eingrenzen

Wer aus dem Stand zu Boden stürzt, gefährdet seine Knochen und seine Selbstsicherheit. Mit dem Fortschreiten der typischen Parkinson-Symptome tritt das unvermeidbare zu Boden Stürzen aus der Position des beginnenden Gehversuchs oder auch auf Grund plötzlich einsetzender Geh-Hemmung der Beine in den Mittelpunkt der Bemühungen von Präventiv-Maßnahmen:

Wie verhindere ich einen Sturz - aus Sicht des Parkinson-Patienten?

1. Ich trainiere kontrolliertes zu Boden Gehen, senkrecht runter auf der Stelle
2. Ich erlerne und übe ein Gangbild im Catwalk style
3. Ich achte darauf, ob bei mir eine Tendenz zum Passgang auftritt und vermeide diesen vom ersten Schritt an.
4. Ich orientiere mich nicht an "Stützen"
5. Ich nutze oft und gern das Treppengeländer zum Treppensteigen.



Wozu dienen diese Übungen?

zu 1.  Fallen

 Jeder Judoka kennt dieses Thema: Nur wer weiss, wie er gefahrlos selbst fällt, kann den Gegner wirksam zu Boden werfen. Nun: Der Parkinson-Patient in seiner körperlichen Verfassung ist selbst sein eigener "Gegner". Er muss dafür Sorge tragen, dass er seltener und ggfls. weniger folgenschwer zu Boden geht.
Michael Protzel hat es kürzlich in seinem Aufsatz "Gravity, Human Movement and Parkinson's Disease" auf den Punkt gebracht. Der Patient fällt zu Boden, weil sein Gehirn nicht im Automatic-Modus (mit Dopamin) schnell genug die Ausweich- und Ersatzbewegungen berechnen und initiieren konnte, um ihn bei seiner instabilen Position zu stabilisieren. Vgl. Blog www.parkinsonsrecovery.com vom 9. Februar 2016.
Überhaupt: Diese vielen neuen unkoordinierten Bewegungen des Patienten stellen höchste Ansprüche an das Gehirn, das sich aus dem ungewohnten Zahlensalat eine optimale Bewegungsstrategie errechnen soll. Folge? - rummmms!
Protzel schlägt vor, dass der Patient sein Gehirn bei dessen Leistung unterstützt. Der Patient lässt sich selbst - kontrolliert!! - senkrecht zu Boden gehen und erhebt sich danach wieder in den Stand. Das Gehirn wird sich nun auch den neuen Muskeltonus "seines" Körpers merken und nun besser kalkulieren können.

Jeder Patient erlebt es beim freezing: Der Körper versteift sich in voller Länge, kippt oft schräg nach vorn, zunächst langsam, dann aber bei zunehmender Geschwindigkeit zu Boden, ohne dass durch ein Zusammensacken Entlastung von der Wirkung der Gravitation eintreten könnte. - Da hilft nur dieses Fall-Training.

Der Blogger praktiziert ein kontrolliertes zu Boden Gehen mindestens 3 x pro Tag seit einigen Jahren, meist mit dem Ziel, die Wirbelsäule zu stabilisieren, vgl auch Training mit Stufenlagen-Würfel. Die Methode kann eindeutig empfohlen werden. Vgl. Posting vom 8. März 2016 in diesem Blog.

zu 2. Gehen

Auch wenn viele Parkinson-Symptome längst unter Kontrolle sind: Jedes Gehen bleibt mit einem Sturz-Risiko behaftet - aus heiterem Himmel oder aus typischen Lagen des Fehlverhaltens. Hier setzt das Geh-Training an:
"Sobald wir aber frei in den Raum treten und den ersten Schritt vor den anderen setzen, muss sich unser Becken und damit die Wirbelsäule verdrehen können. Die Führung unserer Schritte aus der Körpermitte heraus muss also immer in Kreisbahnen verlaufen, die sich in Ober- und Unterkörper ausgleichen. Dementsprechend kann die Gehspur nie eine gerade Linie ziehen, sondern ist immer das Ergebnis von mehreren Drehungen/Rotationen" ( https://ballengang.wordpress.com/2013/06/ )

Gesucht wird ein Gangbild, das beginnend mit der Vorstellungskraft des Patienten zu einem besser gesicherten Gehen als Fortbewegungsmodus führt. Die Option heißt "D"s. u.

"D. In dieser Gehspur zeigen die Füße gerade nach vorn in Richtung der Knie und gehen absolut einspurig nach vorne. Dabei führen die Beine eine enge Außenrotation um das jeweilige Standbein aus.
Diese Gangart ist im Gegensatz zu den bisherigen nicht unbedingt schädlich für den Körper, aber sie ist auch keine Gangart, die als alltagstauglich bezeichnet werden könnte. Als Balanceübung oder zum Überqueren einer sehr kleinen Kontaktfläche oder zum Anschleichen ist dieser Gang geeignet." in: Ballengang



Überraschender Weise ist es das (exaltiert wirkende) Gehen der Models im Catwalk-Style,  das für die Imagination des Patienten effektiv sturzsichernd wirkt - nicht zu 100 %, aber in der großen Mehrheit gefahrvoller Bewegungsimpulse.

Michael Protzel liefert die Erklärung: bei eingeschränktem Drehverhalten des Beckens und der Wirbelsäule kann ein "übertriebenes" Drehen und Schwenken derselben zu einem "geeignten" Mittelwert führen. Daher erübrigen sich etwaige Bedenken, Aufsehen durch exaltierte Gehbewegungen zu erregen. Die Rumpf-Ataxie des Patienten ist so stark, dass im Ergebnis äußerlich kaum wahrnehmbare Änderungen des Gangbildes bewirkt werden. Wichtiger ist die hiermit eingeleitete neue Denktätigkeit des Gehirns.

Unser angestrebtes Spuren-Bild
ähnelt ein wenig dem Gang auf einem Schwebebalken; nur ist die Imagination des Balkens nicht zu empfehlen, weil damit eine zusätzliche Gefahr des Absturzes besteht und weil es uns weniger auf perfekte Ausführung denn auf perfekte Intention ankommt.

 Der sogenannte Ballengang (s. o.) muss stets gewährleistet sein. Die Körperbewegung im Raum folgt der Verbindungslinie vom Fersen-Mittelpunkt zum Ballen des großen Zehs. Der Patient geht schwungvoll heran und konzentriert sich auf den Punkt, den er nach Absetzen seines Fußes erreicht haben will: irgendwo vorn, nicht weit von der Mittellinie seines Körpers entfernt. Dabei denkt er an das weibliche Model, das seine Füße nicht neben die Mittellinie platziert, sondern exakt darauf - und zu diesem Zweck eine Art Hüftschwung nach innen mit seitlichem Abknicken des Beckens vollzieht. - ja, irgendwie muss der Fuß am Spielbein ja seitlich vorbei und drumherum um den Fuß des Standbeines!!!

(Eine andere sichere Variante ist ein Verlangsamen des Gehens in Form des Anschleichens, wobei ebenfalls Fuß vor Fuß gesetzt wird. Dies empfiehlt sich nur in Notfällen, da es die Aufmerksamkeit von Passanten auf sich zieht. ("Winnetou auf dem Kriegspfad"?)

Keine Angst: Es besteht keine Gefahr, dass man sie als Transvestiten ansieht, der sich hier outet - im Gegenteil: Sie werden ducrh das kleine bißchen Mehr an Schwung und Dynamik eher als aktiver Teilnehmer am Personenverkehr wahrgenommen als in der Rolle des "Zauderers". - und für weibliche Patienten bleibt der Catwalk-Style die Chance zur Selbstdarstellung. Viel Erfolg! Es kommt nicht darauf an, exaltiert zu wirken, sondern dem Denken die Richtung "im Schwung von außen zur Mitte" vorzugeben anstatt "zügig vorwärts".
Typischer Fall von "hyper intention" (V. Frankl)
Es geht um die Vermeidung der "hyper intention" (V.. Frankl), des "mit-dem Kopf-durch-die-Wand-Wollens".

zu 3.  Passgang vermeiden

Der Passgang-Fehler beginnt schon im Stehen: Im Zustand der Körper-Starre (Rumpfataxie), des freezing, steht der Patient breitbeinig. Und sein gestörtes Nervensystem nimmt irriger Weise an, dass durch das breite Stehen Standfestigkeit entstünde. weit gefehlt! Es ist das nahe an einander Bleiben der Füße, welches verhindert, dass Schwankungen des Körpers derart exzentrisch verlaufen, dass die Muskulatur der Beine und Füße kapitulieren muss. Die großen und starken Muskeln entlang der Schenkel können ihre Sisyphos-Arbeit nicht tun, weil sie aus breitbeinigem Stand keinen Ansatzpunkt für Hebelwirkung finden können. Die kleine Fußmuskulatur hilft nur bei Feinkorrekturen seitlich und zur Geschwindigkeiskontrolle vorwärts.

Das "arme" Gehirn wählt die nächst niedrigere Stufe der irdischen Fortbewegung auf Beinen: den Passgang.

Nun hat der Mensch aber zwei Beine, nicht vier wie das passgehende Kamel. So nimmt er seine Arme und schlenkert diese nicht im Pendelstil gegenläufig zu den Beinen, sondern parallel dazu. Das kann nicht gutgehen: - rrrrrrrummmmmms !

zu 4.

Vermeiden sie ihre Orientierung nach "anfassbaren", vermeintlich zum Abstützen geeigneten Möbeln, Wänden oder Türgriffen. - Allein die gedankliche Fokussierung auf eine "Stütze" destabilisiert ihre Stand- oder Geh-Position. Die Fußsohlen "kleben" am Boden; der Oberkörper neigt sich der anvisierten "Stütze" zu,  und ihr Sturz ist vor-programmiert.

Stellen sie sich bei diesem Manövrieren in ihrer Wohnung / Haus vor, sie hielten ihre Position als Lenker des Ich-Roboters nicht im Kopf oben, sondern in ihrer Körpermitte in der Nähe des Magens. Sie steuern den "Roboter" von innen, von ihrem Schwerpunkt aus.

Eine äußerst wirksame Unterstützung ihrer Geh-Übungen liefert das Tiger-Qigong. In ihrer Vorstellung bewegen sie sich als Tiger durch ein Dickicht. Ihre Hände sind zu Tatzen mit Krallen geformt - und allzeit bereit zuzuschlagen. Ihre Konzentration liegt nicht auf den sich langsam bewegenden Füßen, sondern auf ihren ausgefahrenen Krallen, siehe Abbildungen.
Kleine Tigerin Tai chi Duisburg
Tiger Qigong


zu 5.

Ausnahmsweise sind es die typischen Treppengeländer, deren Ergreifen zweifelsfrei zu Stabilisierungen ihrer Steh- und Geh-Positionen führt. Eine Erklärung für dieses Phänomen muss der Blogger schuldig bleiben - aber probieren sie es gern aus! Treppensteigen mit Handlauf am Treppengeländer geht immer - solange die Beine den Körper tragen können.



Dienstag, 8. März 2016

Weniger Parkinson-Symptome - aber neue Gebrechlichkeit?

Ein Blick zurück auf die ersten Seiten des Anti-L-DOPA Standardwerkes von Janice Walton-Hadlock (Almost Icarus, Santa Cruz 2008) macht klar: das Bekämpfen einzelner Symptome des morbus parkinson ist erst der Anfang. Danach gilt es, die neue Gebrechlichkeit zu erkennen und zu beseitigen. Worum geht es?

Der Blogger hat das Thema in nachfolgender Tabelle zusammengefasst. 

 

Reduzierte Parkinson-Symptomatik, aber erhöhte Gebrechlichkeit
(nach 20 Jahren seit Parkinson-Diagnose, davon 10 Jahre mit L-DOPA-Reduktion bzw. täglichen L-DOPA-„Ferien“,  Ist-Zustand des Bloggers am 3. März 2016)
Thema Psyche:

Die nebenstehende Tabelle wäre unvollständig,  ja sogar irreführend, wenn nicht auch die psychischen Beschwerden und Symptome erörtert und verglichen würden. Dies soll hier nun in aller Kürze geschehen:

Grundlage der Beurteilung ist ein Vergleich der Zustände vor und nach dem Oktober  2013. Dies ist exakt der Zeitpunkt des Abschlusses einer mehrere Jahre umfassenden psychotherapeutischen Behandlung des Bloggers. Mit deren erfolgreichem Abschluss im Oktober 2013 war ganz offenbar auch der Grundstein dafür gelegt, dass auch die dissoziativen Störungen, die der Parkinson-Erkrankung ursächlich voraus gingen, in einen psychischen Genesungsprozess kamen.

Dieser Prozess könnte wie folgt charakterisiert werden:

Zu beobachten ist auch für Außenstehende ein Rückgang der "bequemen Gewohnheiten" mit ihrer "davon-weiss-ich-nichts-Haltung" zu Gunsten einer fühlbar erhöhten Sensibilität gegenüber gefühlsbezogenen Äusserungen, Erlebnissen und Begegnungen. Kurz: Raus aus der Nichts-hören-nichts-sehen-nichts-sagen-Haltung und voll hinein in die Welt überflutender Gefühle, Selbstbeobachtungen und Enthüllungen innerer Vorgänge. - Das kann nicht als spaßig bezeichnet werden, wenn eine grundlegende Dissoziation "einfachere Wege" anempfohlen und ein Leben lang  zum Standard gemacht hatte. - Unter L-DOPA-Medikation kommen solche meist negativen Gefühlsüberflutungen mit aller Wucht ("Tsunami"); ohne L-DOPA kommt die Gefühlsflut aber in Form überschaubarer Wellen, die sanft an den Strand rollen: neuartig und unerwartet.




Quellen für die Differenzierung der verschiedenen Störungsformen und Symptome, die in der Tabelle  systematisiert wurden:

Janice Walton-Hadlock: „ Almost Icarus or Recovering From Parkinson’s Disease: Understanding its cause and mastering an effective treatment, Santa Cruz, CA, 2008
Dr. Janice Walton-Hadlock's location



Paul von der Heide: Therapie mit geistig-seelischen Mitteln – Kunsttherapie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nr. 10 Arbeitsberichte der Medizinischen Sektion am Goetheanum, Dornach 1997


Zitat:

Walton-Hadlock zum Thema "Gebrechlichkeit" (English: frailty)

Dopamine release is known to be expectation and attitude dependent. Dopamine is the neurotransmitter that regulates the activities that go into decline in times of frailty. Considering that dopamine inhibition can be induced via a dissociation response and maintained via a negative expectation or attitude, one can begin to see how a PDer who mentally clings to a habitual dissociation response can experience a rapid increase in frailty-type symptoms after the adrenaline-producing injury begins to heal. Even if brain dopamine production and release is once again anatomically possible, a heart oriented towards the wariness mode for most of life’s situations may be unable to register the heart-based feelings needed to trigger dopamine release. If a recovering PDer does not orient himself to positive feelings, his Parkinson’s disease symptoms might decline but severe frailty can ensue in its stead. 


Von der Heide zum Thema "Bewegungsstörungen" und "Nervenkrankheiten"

in:Therapie mit geistig-seelischen Mitteln, Dornach 1997


Paul von der Heide, a. a. O.

Anmerkung zur Abbildung

Die nebenstehende Abbildung eines Mannes mit den üblichen äußeren Kennzeichen eines Parkinson-Patienten ist trotz seiner Überwindung vieler unangenehmer Parkinson-Symptome auch für den Blogger nicht ohne Bedeutung: In den gelegentlich im Tagesablauf nachmittags und abends im Zustand ohne L-DOPA-Medikation aufkommenden "freezings" (= Totallähmungen) fällt der Körper in exakt diese Erscheinungsform zurück. - Mit Überwindung eines "freezing" weicht dann - glücklicherweise - auch der Habitus des "Niedergeschmetterten". Danach geht es offenbar ganz gut voran ohne diese Merkmale.

 Ein Tip aus der Praxis

So zeigt dieses Beispiel des Bloggers, dass "typische Parkinson-Haltung" ein Habitus ist,  keine strukturelle Fixierung der Körper- und Geisteshaltung des Betroffenen. Diese Feststellung gilt jedoch nur für den hier beschriebenen post-Parkinson-Zustand. Das Nervensystem erinnert sich noch an den jahrzehntelang herrschenden, unüberwindbaren Habitus und gaukelt vor, er sei nun wieder da: unausweichlich! - Doch weit gefehlt:

Wenn der Blogger gelegentlich von freezing erfasst wird, fühlt er es regelmäig eine Sekunde vorher, der Muskeltonus ist zu niedrig, um  Wirbelssäule, Becken und Beinaufhängungen korrekt zu halten, alles zieht sich auf dem Rücken zusammen (dortiger Rigor vorüber gehender Art): Parkinson-Haltung. Nun bedarf es eines Stufenlagen-Würfels (siehe Abbildung). Ein Sofa oder Bett leisten zur Auflage der Unterschenkel Ähnliches. - Nach 2 Minuten ist die mit dieser Art von freezing entstandene "Parkinson-Positur" korrigiert, und auch das Gangbild lässt Parkinson vergessen. Adieu, Monsieur Parkinson !
Stufenlagen-Würfel zur Haltungskorrektur nach dem freezing

2016: alle hier gezeigten Parkinson-Symptome sind NEGATIV


Nachtrag 
zur oben gezeigten tabellarischen Gegenüberstellung relevanter Störungen der Gesundheit im Zusammenhang mit Parkinson- und Post-Parkinson-Symptomen:

-  Schmerzlähmung im Bereich des Beckens und der Lendenwirbelsäule: Ob mit oder ohne L-DOPA-Medikation; mit einer temporären Schmerzlähmung muss in Überlastungssituationen gerechnet werden. Tagsüber kann dieser "Lähmungsschmerz" durch Haltungskorrektur per Stufenlagen-Würfel gelöst werden. Nachts beim Schlafen im Bett und Rückenlage ist eine Schmerzlähmung nicht gegeben - sondern eine hysterische schlaffe Lähmung im Beckenbereich. Letztere löst sich nur durch L-Dopa-Medikation. Eine echte Schmerzlähmung, verbunden mit Rigor, ist eine absolute Ausnahme.

- Erwähnenswert sind auch akute Zustände von Schmerzlähmung als Folge von Muskel-Zerrungen oder Knochenhaut-Reizungen an den Rippen als Spätfolgen verheilter Rippenbrüche bei Überlastungen.

-  Die Hände zittern nicht, aber das Schreiben ist nur möglich im Zustand mit L-DOPA-Medikation oder bei weitreichender Entspannung - dann sogar ohne Medikation. 
-  Key-board-Bedienung ist einwandfrei, aber leistungsschwach.
-  Der Geruchssinn ist normal.



Szenario des L-DOPA-Ausstiegs:  Umkehr in 2007
Seit 2010 leichter Anstieg auf 200 mg L-Dopa pro Tag, aber nur 1/2 Amantadin-Tablette bis 2016

Charakteristische Störungen des seelischen Innenlebens im Zusammenspiel von Denken, Fühlen und Wollen
Paul von der Heide, a. a. O.