Ein Blick zurück auf die ersten Seiten des
Anti-L-DOPA Standardwerkes von Janice Walton-Hadlock (Almost Icarus,
Santa Cruz 2008) macht klar: das Bekämpfen einzelner Symptome des morbus
parkinson ist erst der Anfang. Danach gilt es, die neue Gebrechlichkeit
zu erkennen und zu beseitigen. Worum geht es?
Der Blogger hat das Thema in nachfolgender Tabelle zusammengefasst.
Reduzierte
Parkinson-Symptomatik, aber erhöhte Gebrechlichkeit
(nach 20 Jahren seit Parkinson-Diagnose, davon 10 Jahre mit
L-DOPA-Reduktion bzw. täglichen L-DOPA-„Ferien“, Ist-Zustand des Bloggers am 3. März 2016)
Thema Psyche:
Die nebenstehende Tabelle wäre unvollständig, ja sogar irreführend, wenn nicht auch die psychischen Beschwerden und Symptome erörtert und verglichen würden. Dies soll hier nun in aller Kürze geschehen:
Grundlage der Beurteilung ist ein Vergleich der Zustände vor und nach dem Oktober 2013. Dies ist exakt der Zeitpunkt des Abschlusses einer mehrere Jahre umfassenden psychotherapeutischen Behandlung des Bloggers. Mit deren erfolgreichem Abschluss im Oktober 2013 war ganz offenbar auch der Grundstein dafür gelegt, dass auch die dissoziativen Störungen, die der Parkinson-Erkrankung ursächlich voraus gingen, in einen psychischen Genesungsprozess kamen.
Dieser Prozess könnte wie folgt charakterisiert werden:
Zu beobachten ist auch für Außenstehende ein Rückgang der "bequemen Gewohnheiten" mit ihrer "davon-weiss-ich-nichts-Haltung" zu Gunsten einer fühlbar erhöhten Sensibilität gegenüber gefühlsbezogenen Äusserungen, Erlebnissen und Begegnungen. Kurz: Raus aus der Nichts-hören-nichts-sehen-nichts-sagen-Haltung und voll hinein in die Welt überflutender Gefühle, Selbstbeobachtungen und Enthüllungen innerer Vorgänge. - Das kann nicht als spaßig bezeichnet werden, wenn eine grundlegende Dissoziation "einfachere Wege" anempfohlen und ein Leben lang zum Standard gemacht hatte. - Unter L-DOPA-Medikation kommen solche meist negativen Gefühlsüberflutungen mit aller Wucht ("Tsunami"); ohne L-DOPA kommt die Gefühlsflut aber in Form überschaubarer Wellen, die sanft an den Strand rollen: neuartig und unerwartet.
Die nebenstehende Tabelle wäre unvollständig, ja sogar irreführend, wenn nicht auch die psychischen Beschwerden und Symptome erörtert und verglichen würden. Dies soll hier nun in aller Kürze geschehen:
Grundlage der Beurteilung ist ein Vergleich der Zustände vor und nach dem Oktober 2013. Dies ist exakt der Zeitpunkt des Abschlusses einer mehrere Jahre umfassenden psychotherapeutischen Behandlung des Bloggers. Mit deren erfolgreichem Abschluss im Oktober 2013 war ganz offenbar auch der Grundstein dafür gelegt, dass auch die dissoziativen Störungen, die der Parkinson-Erkrankung ursächlich voraus gingen, in einen psychischen Genesungsprozess kamen.
Dieser Prozess könnte wie folgt charakterisiert werden:
Zu beobachten ist auch für Außenstehende ein Rückgang der "bequemen Gewohnheiten" mit ihrer "davon-weiss-ich-nichts-Haltung" zu Gunsten einer fühlbar erhöhten Sensibilität gegenüber gefühlsbezogenen Äusserungen, Erlebnissen und Begegnungen. Kurz: Raus aus der Nichts-hören-nichts-sehen-nichts-sagen-Haltung und voll hinein in die Welt überflutender Gefühle, Selbstbeobachtungen und Enthüllungen innerer Vorgänge. - Das kann nicht als spaßig bezeichnet werden, wenn eine grundlegende Dissoziation "einfachere Wege" anempfohlen und ein Leben lang zum Standard gemacht hatte. - Unter L-DOPA-Medikation kommen solche meist negativen Gefühlsüberflutungen mit aller Wucht ("Tsunami"); ohne L-DOPA kommt die Gefühlsflut aber in Form überschaubarer Wellen, die sanft an den Strand rollen: neuartig und unerwartet.
Quellen für die Differenzierung der verschiedenen
Störungsformen und Symptome, die in der Tabelle systematisiert wurden:
Janice Walton-Hadlock: „ Almost Icarus or Recovering From Parkinson’s Disease: Understanding its cause and mastering an effective treatment, Santa Cruz, CA, 2008
Dr. Janice Walton-Hadlock's location |
Paul von der Heide: Therapie mit geistig-seelischen Mitteln – Kunsttherapie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nr. 10 Arbeitsberichte der Medizinischen Sektion am Goetheanum, Dornach 1997
Zitat:
Walton-Hadlock zum Thema "Gebrechlichkeit" (English: frailty)
Dopamine release is known to be expectation and attitude dependent. Dopamine is the neurotransmitter that regulates the activities that go into decline in times of frailty. Considering that dopamine inhibition can be induced via a dissociation response and maintained via a negative expectation or attitude, one can begin to see how a PDer who mentally clings to a habitual dissociation response can experience a rapid increase in frailty-type symptoms after the adrenaline-producing injury begins to heal. Even if brain dopamine production and release is once again anatomically possible, a heart oriented towards the wariness mode for most of life’s situations may be unable to register the heart-based feelings needed to trigger dopamine release. If a recovering PDer does not orient himself to positive feelings, his Parkinson’s disease symptoms might decline but severe frailty can ensue in its stead.
Von der Heide zum Thema "Bewegungsstörungen" und "Nervenkrankheiten"
Dopamine release is known to be expectation and attitude dependent. Dopamine is the neurotransmitter that regulates the activities that go into decline in times of frailty. Considering that dopamine inhibition can be induced via a dissociation response and maintained via a negative expectation or attitude, one can begin to see how a PDer who mentally clings to a habitual dissociation response can experience a rapid increase in frailty-type symptoms after the adrenaline-producing injury begins to heal. Even if brain dopamine production and release is once again anatomically possible, a heart oriented towards the wariness mode for most of life’s situations may be unable to register the heart-based feelings needed to trigger dopamine release. If a recovering PDer does not orient himself to positive feelings, his Parkinson’s disease symptoms might decline but severe frailty can ensue in its stead.
Von der Heide zum Thema "Bewegungsstörungen" und "Nervenkrankheiten"
in:Therapie mit geistig-seelischen Mitteln, Dornach 1997 |
Paul von der Heide, a. a. O. |
Anmerkung zur Abbildung
Die nebenstehende Abbildung eines Mannes mit den üblichen äußeren Kennzeichen eines Parkinson-Patienten ist trotz seiner Überwindung vieler unangenehmer Parkinson-Symptome auch für den Blogger nicht ohne Bedeutung: In den gelegentlich im Tagesablauf nachmittags und abends im Zustand ohne L-DOPA-Medikation aufkommenden "freezings" (= Totallähmungen) fällt der Körper in exakt diese Erscheinungsform zurück. - Mit Überwindung eines "freezing" weicht dann - glücklicherweise - auch der Habitus des "Niedergeschmetterten". Danach geht es offenbar ganz gut voran ohne diese Merkmale.
Ein Tip aus der Praxis
So zeigt dieses Beispiel des Bloggers, dass "typische Parkinson-Haltung" ein Habitus ist, keine strukturelle Fixierung der Körper- und Geisteshaltung des Betroffenen. Diese Feststellung gilt jedoch nur für den hier beschriebenen post-Parkinson-Zustand. Das Nervensystem erinnert sich noch an den jahrzehntelang herrschenden, unüberwindbaren Habitus und gaukelt vor, er sei nun wieder da: unausweichlich! - Doch weit gefehlt:
Wenn der Blogger gelegentlich von freezing erfasst wird, fühlt er es regelmäig eine Sekunde vorher, der Muskeltonus ist zu niedrig, um Wirbelssäule, Becken und Beinaufhängungen korrekt zu halten, alles zieht sich auf dem Rücken zusammen (dortiger Rigor vorüber gehender Art): Parkinson-Haltung. Nun bedarf es eines Stufenlagen-Würfels (siehe Abbildung). Ein Sofa oder Bett leisten zur Auflage der Unterschenkel Ähnliches. - Nach 2 Minuten ist die mit dieser Art von freezing entstandene "Parkinson-Positur" korrigiert, und auch das Gangbild lässt Parkinson vergessen. Adieu, Monsieur Parkinson !
Stufenlagen-Würfel zur Haltungskorrektur nach dem freezing |
2016: alle hier gezeigten Parkinson-Symptome sind NEGATIV |
Nachtrag
zur oben gezeigten tabellarischen Gegenüberstellung relevanter Störungen der Gesundheit im Zusammenhang mit Parkinson- und Post-Parkinson-Symptomen:
- Schmerzlähmung im Bereich des Beckens und der Lendenwirbelsäule: Ob mit oder ohne L-DOPA-Medikation; mit einer temporären Schmerzlähmung muss in Überlastungssituationen gerechnet werden. Tagsüber kann dieser "Lähmungsschmerz" durch Haltungskorrektur per Stufenlagen-Würfel gelöst werden. Nachts beim Schlafen im Bett und Rückenlage ist eine Schmerzlähmung nicht gegeben - sondern eine hysterische schlaffe Lähmung im Beckenbereich. Letztere löst sich nur durch L-Dopa-Medikation. Eine echte Schmerzlähmung, verbunden mit Rigor, ist eine absolute Ausnahme.
- Erwähnenswert sind auch akute Zustände von Schmerzlähmung als Folge von Muskel-Zerrungen oder Knochenhaut-Reizungen an den Rippen als Spätfolgen verheilter Rippenbrüche bei Überlastungen.
- Die Hände zittern nicht, aber das Schreiben ist nur möglich im Zustand mit L-DOPA-Medikation oder bei weitreichender Entspannung - dann sogar ohne Medikation.
- Key-board-Bedienung ist einwandfrei, aber leistungsschwach.
- Der Geruchssinn ist normal.
Szenario des L-DOPA-Ausstiegs: Umkehr in 2007
Seit 2010 leichter Anstieg auf 200 mg L-Dopa pro Tag, aber nur 1/2 Amantadin-Tablette bis 2016 |
Charakteristische Störungen des seelischen Innenlebens im Zusammenspiel von Denken, Fühlen und Wollen
Paul von der Heide, a. a. O. |
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