Dienstag, 1. Dezember 2020

"Wunderbare Isolierung" (splendid isolation) für Parkinson-Patienten in Pandemie-Zeiten?

Der Blogger nimmt zur Frage der Isolierung in der gewählten Form eines Gedichtes bzw.  Abgesanges Stellung aus seiner Positionierung in einer bestens geführten Wohn- und Pflegegemeinschaft:


Ode an das Alleinsein: 
„splendid isolation“? 


Once they researched „splendid isolation“ 
in psychology, politics and economics
- maybe this is part of our future.
I chose to be professionally cared for -
by meeting more human beings, i. e.
about six helpers per day.

Whereas in Eimsbüttel I saw only 
two caring souls per week and got lost!
…hastily biking off towards Sülldorf 
every Saturday morning for contacts,
stuffed up with nasty pharma drug L-Dopa.
breaking my shoulder three times in a row
within one hour just one year ago in 2019.

Nowadays,  I daily e-trike - drug free - two miles
distance to Nocke, meeting two or three
horses including horsewomen of all ages 
on a car free dirty country pathway - greeting 
old oak trees and some young squirrels.

Never shall I choose "splendid isolation“.
It isn’t splendid but dull amd exhausting
as I learned in seven decades of my 
monade lifestyle towards Parkinsonism. 
Even during pandemic times.

 by Rudi Rindermann

Hamburg, den 1. Dezember 2020



Obiges Gedicht ist auf Bitten einer 

einzigen Dame nun 

auch auf Deutsch hier zu lesen:


Ode an das Alleinsein: 
„Wunderwirkende Isolation“? 


Seit fast 200 Jahren befasst sich die
Wissenschaft mit „wunderwirkender Isolation“:
in Politik, Wirtschaft und Psychologie - 
Womöglich wird diese dereinst 
unsere Zukunft bestimmen.
Ich habe mich zugunsten einer
professionellen Pflege entschieden -
wodurch ich weitaus mehr Menschenwesen 
treffe; etwa sechs verschiedene
Pfleger und Helfer pro Tag.

Noch in Eimsbüttel konnte ich froh sein
pro Woche zwei achtsame Seelen zu sehen - 
und ich war dabei verloren zu geh’n…
jeden Samstagmorgen mit Hast auf mein
Dreirad geschwungen; unterwegs nach
Sülldorf auf Kontaktsuche, vollgestopft
mit der grässlichen, ärztlich verordneten
neuro-Droge L-Dopa: davon dreimal 
kurz nacheinander zu Boden gestürzt oder 
geschleudert innerhalb von einer Stunde;
Schulter-Trümmerbruch rechts - 
genau vor einem Jahr, in 2019.

Heutzutage radele ich mit dem Elektro-Dreirad
fast täglich und medikamentenfrei zwei Meilen
hinüber zu Nocke, treffe dabei auf zwei 
oder drei Reitpferde mit ihren Reiterinnen 
aller Altersgruppen auf einem autofreien und
verschmutzten Feldweg - und begrüße 
knorrige Eichen und junge Eichhörnchen.

Niemals werde ich mich für
„wunderwirkende Isolation“ entscheiden.
Selbige ist keinesfalls wunderwirkend,
sondern trübe und anstrengend,
wie ich in den sieben Jahrzehnten meiner 
Lebensvorstellung als Einzelmensch in
Richtung Parkinsonismus lernen durfte.
Und das gilt selbst in Zeiten einer Pandemie.

von Rudi Rindermann

Hamburg, den 05.12.2020


Für 2021

Heraus aus des Gedankens Enge, 

hinein in eine gefühlte Weite!

...auch ins Jahr 2021 nicht ohne geistiges 

Wachstum des ex-Parkinson-Patienten:


It's just a matter of feeling:

"lucky trauma survivor"   

        feels a lot better than   

"corona pandemic victim"

vgl. die Sinne aus der Sicht der Anthroposophie


"Some children who experienced abuse at the hands of their caregivers repeatedly in childhood, were taught to keep secrets and not to name their feelings. These are survivors of complex developmental or relational trauma.

No one wants to know that they experienced abuse or neglect at the hands of their caregivers! No one wants to believe they are different from others—not in this way!"

Robyn Brickel, 02.12.2020



Geeignetes Lese-Futter finden sie hier im Blog, Post vom 28.12.2015:

Montag, 28. Dezember 2015

Keine Stabilisierung von Parkinson ohne geistiges Wachstum

Zum Neuen Jahr 2016 gibt es hier "Lesefutter" für (fast) verzagte Parkinson-Patienten zwecks Aufbau geistiger Kräfte. 

mit kurzen Original-Zitaten aus den Werken von

Roberto Assagioli

Rudy Vandercruysse*

Lao-Tze, Wen-Tzu

Ramana Maharshi

Rudolf Steiner*

Ad Dekkers*

Markus Treichler*

* in Gedenken an die Großmutter des Bloggers, Henny Rindermann-Moerbeek, die sich in den rauhen Zeiten der 30er bis 50er Jahre des letzten Jahrhunderts stets als Goetheanerin  bekannte.


"Hoffnung ist nicht Optimismus
nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht,
sondern die Gewissheit, dass etwas einen Sinn hat
- ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht."

Vaclav Havel 


"Und? Sind die nicht furchtbar? Die kontrollierten Menschen? Mit ihrer sensationellen Schutzhaut? Nein, ich kann nicht im Namen dieser Menschen sprechen, verstehen Sie? Sie interessieren mich nicht. Dies sind Menschen, die nicht wirklich lieben können. Ich habe deshalb immer einen großen Bogen um die Kontrollierten gemacht! Mein Gott!" .."Halten Sie sich schön von den Kontrollierten fern, das rate ich Ihnen."

Jeanne Moreau

Jeanne Moreau im Interview:"Ich bin gemacht aus diesen Menschen"

17.05.2010, im Interview mit der Süddeutschen Zeitung





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