Donnerstag, 7. Januar 2021
Ohne Parkinson- Symptome beim Spaziergang nach Rissen
Gestern, etwa gleichzeitig mit der Erstürmung des Washingtoner Capitols, passierte in Hamburg die belastbare Abwesenheit aller Parkinson-Symptome des Bloggers. Der Blogger hatte sich mit seinem Sohn auf einen Ausflug in das nur ca. 500 Meter vom Wohnort entfernte Rissen geeinigt. Aufgrund des schlechten Wetters mit Schneeregen seit vorgestern entschieden wir uns, sein Automobil stehen zu lassen und aus Trainingsgründen zu Fuß zu gehen.
Der Weg in das beschauliche Stadtteilzentrum beginnt zunächst nach dem Verlassen des parkartigen Wohnheim-Geländes mit dem Einschwenken auf einen Fuß- und Fahrradweg durch eine Art Wäldchen, parallel zum Wohnheim-Gelände und parallel zu einer etwa um fünf Meter tiefer gelegten Landstraße und entlang den ebenfalls in dieser Art von Graben tiefer gelegten Gleise der Hamburger S-Bahn mit dem dortigen S-Bahnhof Rissen. An der Rissener S-Bahnstation angekommen begann der Sohn des Bloggers in ziemlicher Erregung von den Ereignissen der Nacht in Washington zu berichten. Dem Blogger waren diese Nachrichten nicht bekannt. Sein Nervensystem reagierte darauf aber in gänzlich ungewohnter Weise; nämlich gar nicht. Er blieb cool trotz seiner stets offen bekundeten Abneigung aller populistischen Bewegungen in der Politik. Ganz offensichtlich hatte sich der seit einigen Tagen beobachtete ventral-vagale Modus seines Nervensystems derart stabilisiert, dass er sich durch die gewöhnlichen Triggers nicht hatte beirren lassen: vgl. Post vom 03.01.2021 in diesem Blog # Reden beim Gehen # Kenntnisnahme unangenehmer Aussagen oder Themen.# Nasser Boden, der sich beim Verlsssen des geschützten Radwanderwegs in eine mit kleinen. unregelmässig geformten Pflastersteinen ausgestattene Rüttelstrecke verwandelte. # An den Straßenrändern lagen noch größere Haufen zusammengeschobenen Schnees, so dass der Tretroller nicht mit einem Fuß auf dem Trittbrett benutzt werden konnte. Über die holprigsten Strecken musste der Tretroller sogar getragen werden, weil die schmalen Räder sich immer wieder in die Fugen zwischen den Pflastersteinen verklemmten.# - Keiner der typiscen Abwärts-Trigger wollte seine Wirkung auf das Nervensystem des Bloggers entfalten. Ventral-vagale Kennzeichen der polyvagal-therapeutischen "Leiter" eindeutig bei den Stufen "sicher" und "sozial". Das Soziale kam allein schon durch das solidarische gemeinsame zu Fuß Gehen zum Ausdruck. Es zeigte sich aber auch in einer Form der Begegnung mit unbekannten Passanten, die den Spaziergang des Blogggers zu einem seit 25 Jahren nicht mehr erlebten "Gehens und sozialen Erlebens wie ein normaler Mensch". Es war das Himmelreich auf Erden. Totale Sicherheit. Zur Erinnerung: der Blogger nimmt um 03 Uhr in der Nacht seine letzte Dosis L-Dopa von mucuna pruriens (Samtbohnen-Extrakt). Und erst am Abend desselben Tages um 17 Uhr beginnt er mit Kleinstdosen von L-Dopa - um besser, sicherer und damit tiefer schlafen zu können! Mögliche Kritiker der hier gelieferten Darstellung mögen einwenden, dass der Blogger seine neue Sicherheit darauf zurück führen müsse, daß er a priori, d. h. von Anfang an, normale Belastungen ausgeschlossen habe, wie das Tragen eines Koffers oder einer ca. 5 Kilogramm schweren Tasche, so dass die Verkündung einer Parkinson-symptomfreien Phase des Gehens, nichts Besonderes sei.
Doch diese Zusatzaktivitäten, die der Blogger mit seinem Sohn in Rissen unternahm, waren noch vor drei Monaten undenkbar: (1.) Betreten der Bestellräume eines chinesischen Restaurands komplett gesichert nach den geltenden corona-Schutzvorschriften, dann Einigumg auf unterschiedliche Versorgungsstrategie der beiden Hungrigen und noch ungeklärter Frage, wie, wann und wo tatsächlich die knusprig gebratene Ente verzehrt werden soll. Es war für Außensthende offensichtlich, dass diese beiden unbedingt ein "mission accomplished" abliefern wollten - und hier liegt auch tief vergraben und unzugänglich für die Gedanken der Beiden der Erfolgsschlüssel; das "Sesam, öffne dich." # Zum Schluss noch ein Kurzhinweis auf die im Vortext zitierte Polyvagal-Theorie von Stephen W. Porges:
"Im Jahre 1994 hat Stephen Porges die Polyvagal-Theorie erstmals vorgestellt, die den Zusammenhang zwischen der Entwicklung des Autonomen Nervensystems bei Wirbeltieren und der Entstehung sozialen Verhaltens beschreibt. Die Polyvagal-Theorie hat Erkenntnisse über die Vermittlung von Symptomen ermöglicht, die bei verschiedenen behavioralen, psychischen und physischen Störungen und Erkrankungen auftreten. Die Formulierung der Polyvagal-Theorie hat die Entstehung von Behandlungsverfahren gefördert, die der Bedeutung des physiologischen Zustandes und der Verhaltensregulation für den Ausdruck unterschiedlicher psychischer Störungen Rechnung tragen, und sie hat eine theoretische Grundlage für Untersuchungen über die Behandlung von Streß und Traumata geschaffen."
HIS MASTER'S VOICE:
"Oft ist uns gar nicht klar, wie viele der Signale, die unser Nervensystem empfängt, es zu Defensivreaktionen veranlassen. Wenn bei der Organisation der Umgebung von Menschen neurobiologische Fakten berücksichtigt würden, könnten wir leben, arbeiten und spielen, ohne ständig der Wirkung solcher Signale ausgesetzt zu sein. Gelingt es, diese Art von Stimulation zu verringern, reagiert unser Nervensystem nicht mehr ständig hypervigilant auf mutmaßlich in nächster Nähe drohende Raubtiere und Gefahren anderer Art. ... Ich hoffe, es ist mir gelungen, in diesem Buch die besondere Bedeutung des Gefühls der Sicherheit für den Heilungsprozeß zu veranschaulichen. Aus Sicht der Polyvagal-Theorie ist ein Mangel an diesem Gefühl der Sicherheit der entscheidende biobehaviorale Aspekt bei der Entstehung psychischer und physischer Krankheiten."
- Stephen PORGES
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen